Präsident Milei startet die Kampagne von La Libertad Avanza in der Provinz Buenos Aires

Am Donnerstag hat Präsident Javier Milei die Wahlkampagne seiner Partei La Libertad Avanza (LLA) in der Provinz Buenos Aires gestartet und dabei eine leidenschaftliche Rede gehalten, in der er die Opposition als „Land der Armut“ bezeichnete. Diese...

Präsident Milei startet die Kampagne von La Libertad Avanza in der Provinz Buenos Aires

Am Donnerstag hat Präsident Javier Milei die Wahlkampagne seiner Partei La Libertad Avanza (LLA) in der Provinz Buenos Aires gestartet und dabei eine leidenschaftliche Rede gehalten, in der er die Opposition als „Land der Armut“ bezeichnete. Diese Äußerung findet im Kontext bevorstehender lokaler Legislativwahlen im September und der nationalen Zwischenwahlen im Oktober statt. Die Provinz Buenos Aires gilt als Schlüsselregion für die politische Landschaft Argentiniens und ist ein traditionelles Hochburg des Peronismus, der das Gebiet in 33 der letzten 40 Jahre regiert hat.

Mileis leidenschaftliche Ansprache fand während eines Kongresses seiner Partei in La Plata, der Hauptstadt der Provinz, statt. Er nutzte die Gelegenheit, um die bestehenden politischen Strukturen zu kritisieren und seine Vision von Freiheit und Veränderung zu präsentieren. „Heute haben wir die Aufgabe, das Modell der Freiheit in die Provinz Buenos Aires zu bringen, wo die gleichen Leute seit nahezu vier Jahrzehnten regieren“, erklärte Milei.

La Plata Buenos Aires Province political rally high quality image
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Der politische Hintergrund der Provinz Buenos Aires

Die Provinz Buenos Aires ist mit etwa 17,5 Millionen Einwohnern die größte und bevölkerungsreichste Provinz Argentiniens. Diese Region spielt eine zentrale Rolle in der nationalen Politik und wird oft als Barometer für die öffentliche Meinung angesehen. Der Peronismus, benannt nach Juan Domingo Perón, hat eine langjährige Tradition in der Provinz und hat einen tiefen Einfluss auf die politischen und wirtschaftlichen Strukturen des Landes.

In den letzten Jahren hat sich jedoch das politische Klima verändert. Die Regierung von Milei, die durch eine scharfe neoliberale Agenda gekennzeichnet ist, steht im Gegensatz zu den sozialistischen Werten, die der Peronismus traditionell vertritt. Milei bezieht sich oft auf die desaströsen wirtschaftlichen Bedingungen, die er mit der Peronismus-Herrschaft in Verbindung bringt, und bezeichnet die aktuelle Regierung unter dem Gouverneur Axel Kicillof als „Junior-Stalin“, ein Ausdruck, der die Schärfe seiner Rhetorik verdeutlicht.

Die bevorstehenden Wahlen sind besonders wichtig, da sie nicht nur das Schicksal der regionalen Politik, sondern auch die Richtung der nationalen Politik beeinflussen könnten. Die LLA versucht, sich als echte Alternative zum erschöpften politischen Establishment zu präsentieren und die Wähler von der Notwendigkeit eines Wandels zu überzeugen.

freedom and poverty concept stock photo
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Die Agenda von La Libertad Avanza

In seiner Rede forderte Milei die Wähler auf, La Libertad Avanza in den Wahlen am 7. September zu unterstützen. Er stellte seine Partei als das „einzige wahre Vehikel für Veränderung“ dar und konfrontierte die Wähler mit einer bipolaren Wahlentscheidung: „Diese Wahl ist nicht gegen eine andere Partei, sondern es geht um Zivilisation oder Barbarei. Es geht um Freiheit oder Knechtschaft“, sagte er mit einer Intensität, die die Zuhörer begeisterte.

Mileis Angriff auf die politischen Gegner ist unmissverständlich. Er bezichtigt Kicillof und die Peronisten, Buenos Aires in ein „Land der Armut, Gewalt und Analphabetismus“ verwandelt zu haben. Diese Rhetorik richtet sich nicht nur gegen die derzeitige Landesregierung, sondern auch gegen die gesamte politische Elite, die seiner Meinung nach versagt hat, die Bedürfnisse und Erwartungen der Bevölkerung zu erfüllen.

Die jüngste Entscheidung des Gerichts, der ehemaligen Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner eine sechsjährige Gefängnisstrafe und ein lebenslanges Verbot von öffentlichen Ämtern aufzuerlegen, hat die Position des Peronismus weiter geschwächt. Diese Entscheidung kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, da Fernández de Kirchner kurz zuvor ihre Kandidatur für die provinziellen Wahlen angekündigt hatte. Ihre Abwesenheit könnte die Chancen der Peronisten erheblich beeinträchtigen und gleichzeitig Mileis Streben nach politischer Dominanz unterstützen.

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Umfragen und öffentliche Wahrnehmung

Aktuellen Umfragen zufolge liegt die Zustimmungsrate für Präsident Milei bei 51 Prozent, obwohl viele Umfragen seine Unterstützung näher bei 45 Prozent ansiedeln. Diese Ziffern sind für eine Regierung in der ersten Amtszeit bemerkenswert und deuten darauf hin, dass Milei eine gewisse Resonanz in der Bevölkerung findet. Die Herausforderung, die Wähler in der Provinz Buenos Aires zu mobilisieren, bleibt jedoch bestehen.

Der Präsident hat betont, dass die Wahlen in Buenos Aires nicht nur für die lokale Legislative entscheidend sind, sondern auch für die nationale Kongresswahl, bei der sein Block derzeit 39 der 257 Sitze im Abgeordnetenhaus und sechs der 72 Senatsitze innehat. Die Möglichkeit, diese Zahl zu erhöhen, könnte Mileis Einfluss im nationalen Parlament erheblich steigern.

Für Milei ist es entscheidend, eine solide Basis in der Provinz Buenos Aires zu schaffen, um eine potenzielle Wiederwahl in der Präsidentschaft ab 2027 zu sichern. Sein Kabinettschef Guillermo Francos äußerte in einem lokalen Radiointerview die Überzeugung, dass „der Präsident eine zweite Amtszeit anstreben wird“. Diese Aussagen unterstreichen die Ambitionen von Milei und die strategische Notwendigkeit, sich in einer für die politische Geschichte Argentiniens so wichtigen Region zu behaupten.

Die Reaktionen der politischen Gegner

Die Reaktionen auf Mileis Kampagnenstart waren gemischt. Die Peronisten und andere Oppositionsparteien kritisieren seine Rhetorik als gefährlich und spaltend. Kicillof und seine Unterstützer warnen davor, dass Mileis aggressive Angriffe und seine Vereinfachungen der komplexen sozialen Probleme in Buenos Aires die Gesellschaft weiter polarisieren könnten. Sie betonen, dass es notwendig sei, die wahren Herausforderungen anzugehen, anstatt in populistische Slogans zu verfallen.

Die politische Auseinandersetzung in Buenos Aires wird auch von den vielfältigen sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen des Landes überlagert. Argentiniens Wirtschaft leidet unter hoher Inflation, steigender Armut und weit verbreiteter Unsicherheit. Diese Faktoren werden in den kommenden Monaten eine entscheidende Rolle spielen, wenn die Wähler an die Urnen gehen, um zu entscheiden, welche Richtung das Land einschlagen soll.

Die Meinungsverschiedenheiten zwischen den politischen Lagern sind nicht nur ideologisch, sondern auch emotional aufgeladen. Mileis Rhetorik kann in Teilen der Bevölkerung Begeisterung hervorrufen, während sie bei anderen Entsetzen und Widerstand hervorruft. Diese Spannungen werden die Wahlkämpfe der kommenden Monate prägen.

Zukünftige Entwicklungen und Ausblick

Die Wahlkämpfe in der Provinz Buenos Aires und die bevorstehenden nationalen Wahlen werden die politische Landschaft Argentiniens für die kommenden Jahre definieren. Während Milei weiterhin auf seine Vision einer „Freiheitsmodell“ drängt, ist es entscheidend, wie die Wähler auf seine Botschaft reagieren werden und ob die Opposition in der Lage ist, eine kohärente und überzeugende Antwort auf die Herausforderungen der Nation zu formulieren.

Die kommenden Monate werden sowohl für Milei als auch für die Peronisten von entscheidender Bedeutung sein. Mit den Wahlen vor der Tür wird jeder Schritt, jede Rede und jede politische Entscheidung von enormer Bedeutung sein. Die Fragen, die sich stellen, sind klar: Kann Milei seine Wähler mobilisieren und das Vertrauen der Bevölkerung weiter festigen? Oder wird die Opposition, trotz ihrer internen Schwierigkeiten, einen Weg finden, die Wähler von der Notwendigkeit eines Wandels zu überzeugen?

Die politischen Spannungen in Argentinien sind spürbar, und die Wähler sind sich der weitreichenden Implikationen ihrer Entscheidungen bewusst. Die Zeit wird zeigen, ob die Ära Milei als Wendepunkt oder als Fortsetzung der politischen Fragmentierung in Argentinien in die Geschichte eingehen wird.

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