Ich habe führende Wahlexperten zu den Vorwürfen der Manipulation bei den Wahlen 2024 befragt. Das haben sie gesagt.

In den letzten Wochen sind im Internet eine Welle von Gerüchten aufgetaucht, die darauf hindeuten, dass die Wahlen 2024 möglicherweise „gestohlen“ oder, genauer gesagt, durch fehlerhafte Maschinen manipuliert worden sein könnten. Während viele...

Ich habe führende Wahlexperten zu den Vorwürfen der Manipulation bei den Wahlen 2024 befragt. Das haben sie gesagt.

In den letzten Wochen sind im Internet eine Welle von Gerüchten aufgetaucht, die darauf hindeuten, dass die Wahlen 2024 möglicherweise „gestohlen“ oder, genauer gesagt, durch fehlerhafte Maschinen manipuliert worden sein könnten. Während viele dieser Behauptungen vage oder spekulativ bleiben, gewinnen einige in sozialen Medien und alternativen Nachrichtenseiten an Fahrt. Um diesen Vorwürfen auf den Grund zu gehen, habe ich führende Wahlexperten kontaktiert, die an der Schnittstelle von Wahlrecht, Cybersicherheit und öffentlichem Vertrauen arbeiten.

Im Interesse von Demokratie, Transparenz und Wahlrecht bat ich diese Experten, zwei Beispiele für die Arten von Artikeln zu teilen, die ich zu diesem Thema gesehen habe, und um ihre Einschätzung zu bitten. Ihre Antworten bieten wertvolle Einblicke, die daran erinnern, dass unsere Wahlverfahren trotz ihrer Unvollkommenheiten aktuell keine glaubwürdigen Beweise für weitverbreitete Wahlmanipulationen im Jahr 2024 unterstützen.

Ich habe führende Wahlexperten zu den Vorwürfen der Manipulation bei den Wahlen 2024 befragt. Das ha...
Ich habe führende Wahlexperten zu den Vorwürfen der Manipulation bei den Wahlen 2024 befragt. Das ha...

Hintergründe und Kontext

Die Diskussion über Wahlmanipulation hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen, insbesondere nach den umstrittenen Wahlen von 2020. Analysen zeigen, dass Fehlinformationen über Wahlverfahren und -ergebnisse in sozialen Medien weit verbreitet sind, was das Misstrauen in das Wahlsystem verstärkt hat. Experten argumentieren, dass diese Vorwürfe von einer kleinen, aber lautstarken Gruppe propagiert werden, die die öffentliche Meinung beeinflussen möchte.

Ein Beispiel, das in den letzten Wochen für Aufsehen sorgte, ist ein Vorfall in Rockland County, New York. Berichte über angebliche Unregelmäßigkeiten in den Abstimmungsergebnissen wurden in abrupten Schlagzeilen hervorgehoben, die den Eindruck erwecken, dass die Ergebnisse manipuliert worden sein könnten. Doch wie Barbara Simons, die Vorsitzende des Vorstands von Verified Voting und ehemalige Präsidentin der Association for Computing Machinery, erklärt, ist dies ein weit verbreitetes Missverständnis. Laut Simons gibt es keine Beweise dafür, dass Kamala Harris tatsächlich die Wahl gewonnen hat oder dass die Maschinen manipuliert wurden.

Sie betont, dass, während unsere Wahlsysteme nicht perfekt sind, die meisten Bundesstaaten die Ergebnisse überprüfen oder auditieren. Diese Audits sind jedoch nicht immer ausreichend gründlich. „Unsere Papierstimmen werden von Computern ausgewertet, und man kann Computern nicht einfach vertrauen: Deshalb sind Audits wichtig“, sagt Simons.

Ein Schlüsselkonzept, das im Zusammenhang mit Wahlüberprüfungen immer wieder auftaucht, sind die sogenannten Risk Limiting Audits. „Wenn RLAs in einer transparenten Weise eingesetzt werden, könnten wir nicht nur Vertrauen in die veröffentlichten Ergebnisse gewinnen, sondern auch mehr Vertrauen in die Wahlen insgesamt haben“, fügt Simons hinzu.

2024 election tampering claims high quality photograph
2024 election tampering claims high quality photograph

Investigative Enthüllungen

Ein weiteres Beispiel für die verbreiteten Behauptungen sind die angeblichen Unregelmäßigkeiten in Rockland County. Die Ergebnisse wurden in Frage gestellt, weil es in mehreren Wahlbezirken Stimmen für Kamala Harris gab, während andere Kandidaten, wie Senator Gillibrand, Hunderte von Stimmen erhielten. Die Kläger fordern eine vollständige manuelle Nachzählung, um eventuelle Zweifel auszuräumen. Die Situation hat die Debatte über Wahlbetrug neu entfacht, doch Experten wie Simons weisen darauf hin, dass derartige Abstimmungszahlen nicht ungewöhnlich sind.

„Die Zahlen sind für lokale politische Beobachter nicht überraschend – sie sind in Gebieten, in denen orthodoxe jüdische Gemeinschaften typischerweise blockweise wählen, tatsächlich sehr häufig“, erklärt der ehemalige Staats senator David Carlucci. „Die Organisation ist so eng, dass sie in der Lage sind, für einen Kandidaten abzustimmen, unabhängig davon, welche Partei sie unterstützen, und können in vielen Fällen 100 Prozent der Stimmen liefern.“

Diese Art von Abstimmungsverhalten ist in Rockland und Orange Counties nicht unüblich, und historische Daten belegen, dass solche Wahlverteilungen oft der Norm entsprechen und nicht automatisch auf Betrug hindeuten. So gewann der Demokrat Andrew Cuomo beispielsweise die Hasidische Stadt Palm Tree mit 4.521 zu 279 Stimmen im Jahr 2018, während Trump zwei Jahre später 6.277 zu 80 Stimmen erhielt.

Die Behauptungen über Wahlbetrug sind nicht nur unbegründet, sondern auch potenziell schädlich für das Vertrauen in die Demokratie. Susan Greenhalgh, Senior Advisor für Wahlsicherheit bei Free Speech For People, unterstreicht die Bedeutung eines stabilen und vertrauenswürdigen Wahlverfahrens: „Ein stabiles Wahlsystem ist fundamental für die Demokratie, doch die Verbreitung solcher unbegründeten Vorwürfe gefährdet das öffentliche Vertrauen in die Wahlprozesse.“

Auswirkungen und Reaktionen

Die Verbreitung von Gerüchten und unbegründeten Anschuldigungen hat nicht nur Auswirkungen auf die öffentliche Wahrnehmung, sondern kann auch die Integrität der Wahlen selbst untergraben. Wenn Wähler das Vertrauen in die Richtigkeit der Wahlergebnisse verlieren, kann dies zu einer geringeren Wahlbeteiligung führen. Laut einer unabhängigen Studie ist das Vertrauen der Wähler in die Wahlsysteme in den letzten Jahren gesunken, was die demografische Beteiligung an Wahlen beeinträchtigen könnte.

Die Reaktionen auf die aktuellen Vorwürfe sind vielfältig. Politische Analysten warnen vor den gesellschaftlichen Konsequenzen, die aus der Stigmatisierung einer Wahl resultieren können. In einem Klima, in dem Wähler das Gefühl haben, dass ihre Stimmen nicht zählen, könnte die Demokratie selbst erodieren. „Es ist wichtig, dass wir als Gesellschaft zusammenarbeiten, um die Integrität der Wahlen zu schützen und gleichzeitig die Bedenken der Wähler ernst zu nehmen“, sagt Greenhalgh.

Die Experten betonen, dass es entscheidend ist, sich auf die tatsächlichen Probleme zu konzentrieren, die die Wahlintegrität betreffen, anstatt sich auf spekulative Behauptungen zu konzentrieren. „Wir müssen uns auf die realen Herausforderungen konzentrieren, vor denen unsere Wahlen stehen, wie etwa Cybersicherheit und Wahlzugänglichkeit“, erklärt Simons.

Zukünftige Entwicklungen

Die Entwicklungen rund um die Wahlen 2024 werden weiterhin im Fokus stehen, insbesondere im Hinblick auf die Integrität und Sicherheit der Wahlsysteme. Experten warnen, dass die fortwährenden Behauptungen über Wahlbetrug und Manipulation die Wähler weiter verunsichern könnten. Um dem entgegenzuwirken, sind transparente Audits und klare Kommunikation entscheidend.

„Es liegt in der Verantwortung aller, die Integrität des Wahlprozesses zu schützen und sicherzustellen, dass die Wähler Vertrauen in das System haben. Der Schlüssel dazu ist Transparenz und eine offene Diskussion über die Herausforderungen, vor denen wir stehen“, betont Greenhalgh.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Behauptungen über Wahlmanipulationen ernst genommen werden müssen, aber die Faktenlage zeigt, dass es aktuell keine stichhaltigen Beweise für weitreichende Wahlbetrug gibt. Es ist entscheidend, sich auf die Verbesserung der Wahlsysteme zu konzentrieren und dabei die Bedenken der Wähler ernst zu nehmen, während gleichzeitig das Vertrauen in die Demokratie gewahrt bleibt.

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