Einleitung
Seit dem Amtsantritt von Präsident Javier Milei in Argentinien vor 17 Monaten hat seine Regierung eine drastische Kürzung des öffentlichen Sektors vorgenommen. Rund 48.000 Stellen wurden gestrichen, was einen Rückgang von 9,6 Prozent im Personalbestand zur Folge hatte. Diese Maßnahmen sind Teil von Mileis umstrittener "Chainsaw"-Sparpolitik, die darauf abzielt, die öffentlichen Ausgaben zu reduzieren und die Effizienz der Verwaltung zu steigern.

Hauptteil
Details der Stellenstreichungen
Laut einem aktuellen Bericht des Ministeriums für Deregulierung und Staatsumwandlung hat die argentinische Regierung zwischen Dezember 2023 und April 2025 insgesamt 47.925 Arbeitsplätze aus dem staatlichen Personalbestand entfernt. Die größten Einschnitte wurden in folgenden Bereichen verzeichnet:
- National öffentliche Verwaltung (APN): -13,7%
- Staatsunternehmen: -16,4%
- Permanente und temporäre Angestellte: -8%
- Beschäftigte unter dem Rahmenvertrag (Gesetz 25.164): -20%
- Freelancer (Monotributista): -55,2%

Finanzielle Auswirkungen
Die Einsparungen durch diese Maßnahmen belaufen sich auf etwa 1,885 Milliarden US-Dollar jährlich. Davon entfallen rund 942 Millionen US-Dollar auf nicht gezahlte Gehälter, während ähnliche Beträge aus den Kosten für die Infrastruktur am Arbeitsplatz resultieren. Es bleibt jedoch unklar, ob diese Zahlen die Abfindungskosten für entlassene Mitarbeiter einschließen.
Das Ministerium hebt hervor, dass die Zahlen die Entschlossenheit der Regierung widerspiegeln, die öffentlichen Ausgaben zu senken und die Versprechen von Effizienz und Sparsamkeit in der öffentlichen Verwaltung einzuhalten. Diese Politik könnte jedoch zu weiteren Spannungen mit den Gewerkschaften führen, die sich bereits gegen die Sparmaßnahmen zur Wehr setzen.

Reaktionen und Widerstand
Die Reaktionen auf die Kürzungen sind gemischt. Während die Regierung auf eine Verbesserung der Wirtschaftslage hofft, verzeichnen die Gewerkschaften eine Zunahme von Streiks und Protesten. Viele Arbeitnehmer des öffentlichen Sektors haben in diesem Jahr gegen die Maßnahmen mobilisiert, was die Spannungen zwischen der Regierung und den Beschäftigten weiter verstärken könnte.
Schlussfolgerung
Die drastischen Einschnitte im öffentlichen Sektor, die unter der Führung von Präsident Milei umgesetzt wurden, haben sowohl wirtschaftliche als auch gesellschaftliche Auswirkungen. Während die Regierung auf eine Stabilisierung der argentinischen Wirtschaft abzielt, stehen die Bürger und Arbeitnehmer vor erheblichen Herausforderungen. Die langfristigen Effekte dieser Sparmaßnahmen auf die Wirtschaft und die Gesellschaft bleiben abzuwarten.
Quellen
- Milei hat 48.000 Stellen im öffentlichen Sektor gestrichen [1]
- News from Argentina and beyond - Buenos Aires Times [2]
- 185.000 Jobs verloren in Mileis erstem Jahr [3]
- Kürzungen bei 5.000 Regierungsangestellten [4]
- Milei plant 50.000 Stellenkürzungen [5]
Über den Autor
Der Autor dieses Artikels ist Lukas Schneider, ein erfahrener Wirtschaftsjournalist mit Schwerpunkt auf internationaler Handelspolitik und Technologiemärkten.