Einleitung
Bei einem hochrangigen Außenministertreffen in Xiamen haben die pazifischen Inselstaaten Chinas Ansprüche auf Taiwan unterstützt. Dies geschah in einem Kontext, in dem China seine geopolitische Einflussnahme in der Region verstärken möchte. Die Unterstützung kam jedoch nicht ohne Vorbehalte, und die genaue Haltung der Inselstaaten lässt Raum für Interpretationen.

Hintergrund des Treffens
Der chinesische Außenminister Wang Yi traf sich mit Vertretern von acht pazifischen Nationen sowie hochrangigen Beamten von drei weiteren Ländern. Dies war das dritte Treffen dieser Art, jedoch das erste, das persönlich stattfand, was von Peking als bedeutender Fortschritt angesehen wird. Die gemeinsame Erklärung nach dem Treffen besagt, dass alle teilnehmenden Staaten die Ein-China-Politik anerkennen, jedoch bleibt unklar, inwieweit dies eine direkte Unterstützung für Chinas Bestrebungen bezüglich Taiwan darstellt.

Politische Implikationen
Die Unterstützung der pazifischen Staaten für Chinas Position bezüglich Taiwan könnte weitreichende Folgen für die geopolitische Landschaft in der Region haben. Experten weisen darauf hin, dass die Haltung der Inselstaaten ambivalent ist, da sie sich nicht klar für Chinas Plan zur "Wiedervereinigung" mit Taiwan aussprechen. Die Erklärung verwendet eine weichere Formulierung, die Chinas Ziel der nationalen Einheit unterstützt, ohne jedoch eine direkte Unterstützung für aggressive Maßnahmen zu signalisieren [1].

Reaktionen auf die US-Politik
China nutzte das Treffen auch, um eine subtile Kritik an der Trump-Administration zu äußern, insbesondere in Bezug auf deren Klimapolitik. Peking versprach, mit den pazifischen Staaten an der Bekämpfung des Klimawandels zu arbeiten, was im Kontrast zur Entscheidung der USA steht, das Pariser Abkommen zu verlassen [1].
Wirtschaftliche Perspektiven für Deutschland und Europa
Die Entwicklungen in der Pazifikregion haben auch Auswirkungen auf die europäische Wirtschaft, insbesondere in den Bereichen Handel und Klima. Die Unterstützung Chinas durch die pazifischen Staaten könnte den Einfluss europäischer Länder in der Region schmälern. Deutschland und andere EU-Staaten könnten gezwungen sein, ihre Strategien zur Förderung von Demokratie und Menschenrechten in den pazifischen Inselstaaten zu überdenken.
Darüber hinaus könnten die klimatischen Initiativen, die China in der Region anstrebt, den Wettbewerb um nachhaltige Projekte in den Pazifikstaaten verschärfen. Europäische Unternehmen, die in den Bereichen erneuerbare Energien und Infrastruktur tätig sind, müssen sich darauf einstellen, dass China möglicherweise durch finanzielle Anreize und Investitionen einen Wettbewerbsvorteil erlangt.
Schlussfolgerung
Das Treffen in Xiamen hat gezeigt, dass die pazifischen Inselstaaten zwar Chinas Ansprüche auf Taiwan unterstützen, jedoch nicht ohne Vorbehalte. Die geopolitischen Spannungen zwischen China und den USA sowie die Rolle der europäischen Länder in der Region werden weiterhin von Bedeutung sein. Die Entwicklungen in dieser Region könnten somit auch für Deutschland und andere europäische Staaten weitreichende wirtschaftliche und politische Konsequenzen nach sich ziehen.
Quellen
- Pacific Island nations support China's Taiwan claims at high-profile meeting [1]
- Pacific leaders' summit erases mention of Taiwan after Chinese anger [2]
- Taiwan Erased From Pacific Summit After Chinese Anger [3]
- Taiwan's President Visits Pacific Islands to Counter China's Influence [4]
- China condemns support for Taiwan at Pacific leaders' forum [5]
Über den Autor
Der Autor dieses Artikels ist Lukas Schneider, ein erfahrener Wirtschaftsjournalist mit Schwerpunkt auf internationaler Handelspolitik und Technologiemärkten.