Im März 2025 kündigte der US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. einen weitreichenden Umstrukturierungsplan für das US-Gesundheitsministerium (HHS) an, der nicht nur die Schließung von Programmen, sondern auch den Abbau von rund 10.000 Vollzeitstellen umfasst. Diese drastischen Maßnahmen, die die HHS-Belegschaft von 82.000 auf 62.000 Mitarbeiter reduzieren, bringen das Ministerium auf ein Niveau, das zuletzt im Jahr 2002 erreicht wurde. Besonders betroffen sind die fünf US-Territorien: Puerto Rico, Guam, die US-Jungferninseln, Amerikanisch-Samoa und die Nördlichen Marianen, die auf wichtige Unterstützung in den Bereichen Krankheitsüberwachung, Umweltschutz und Notfallvorsorge angewiesen sind, die durch Programme des CDC und der FDA bereitgestellt werden.
Um die Auswirkungen dieser Umstrukturierung zu verstehen, ist es entscheidend, die vorgesehenen Änderungen im HHS und deren Konsequenzen für die öffentliche Gesundheitspolitik in den US-Territorien zu betrachten. Diese Umstrukturierungen sind nicht nur eine Frage der Bürokratie, sondern betreffen direkt die Lebensqualität und Gesundheit von Millionen von Menschen.

Hintergründe und Kontext
Die Umstrukturierung des HHS erfolgt vor dem Hintergrund eines überlasteten Gesundheitssystems, das durch die COVID-19-Pandemie und andere gesundheitliche Herausforderungen belastet ist. Laut Berichten soll die Reform darauf abzielen, die Effizienz zu steigern und jährliche Einsparungen in Höhe von 1,8 Milliarden US-Dollar zu erzielen. Doch solche Einsparungen könnten auf Kosten der Gesundheitsinfrastruktur in den US-Territorien gehen, die bereits unterversorgt sind.
Die ersten Maßnahmen der Umstrukturierung beinhalten die Schließung ganzer Programme am CDC, darunter Bereiche, die sich mit globaler Gesundheit, Prävention von HIV und Überwachung sexuell übertragbarer Krankheiten befassen. Diese Programme spielen eine wesentliche Rolle, insbesondere in Gebieten mit schwacher staatlicher Infrastruktur, wo die Unterstützung durch das HHS unverzichtbar ist.
Die Regionalbüros des HHS, die für die Koordination der Gesundheitsdienste in den verschiedenen Bundesstaaten und Territorien verantwortlich sind, werden ebenfalls stark reduziert. Derzeit betreuen die Büros der Regionen 2 und 9 viele der US-Territorien. Region 2 mit Sitz in New York City ist für Puerto Rico und die US-Jungferninseln zuständig, während Region 9, mit Sitz in San Francisco, sich um Amerikanisch-Samoa, Guam und die Nördlichen Marianen kümmert. Die geplante Reduzierung der Mitarbeiter auf nur fünf pro Büro könnte die Reaktionsfähigkeit der Bundesregierung in Krisensituationen erheblich beeinträchtigen und zu Verzögerungen bei der Bereitstellung kritischer Hilfe führen.

Investigative Enthüllungen
Trotz der Argumente für eine effizientere Verwaltung besteht eine wachsende Besorgnis über die langfristigen Folgen dieser Umstrukturierung. Experten warnen, dass die Reduktion der Mitarbeiterzahl und die Schließung von Programmen direkte negative Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit in benachteiligten Gemeinschaften haben könnten. Diese Programme sind oft die einzigen Ressourcen, die Menschen in den Territorien zur Verfügung stehen, um Zugang zu wichtigen Gesundheitsdiensten zu erhalten.
Ebenfalls alarmierend ist die Fusion verschiedener Programme unter der neuen Verwaltung für ein gesundes Amerika, die bereits als anfällig gelten. Dienste zur Behandlung chronischer Krankheiten, psychischen Gesundheitsdiensten und zur Altenpflege sind in den Gebieten, in denen die Bevölkerung oft auf diese Unterstützung angewiesen ist, von entscheidender Bedeutung. Durch die Zusammenlegung und den Abbau dieser Services könnten sich die Bedingungen für viele verschlechtern, die bereits mit einer fragilen Gesundheitsinfrastruktur zu kämpfen haben.
Die Kritik an der Umstrukturierung wird lauter, doch nicht jeder sieht die Veränderungen nur negativ. Einige Stimmen aus den US-Territorien hoffen, dass die Neuausrichtung der HHS tatsächlich dazu führen könnte, dass Dienstleistungen effizienter erbracht werden, und dass die angekündigten Einsparungen genutzt werden könnten, um die Ungleichheiten im Gesundheitswesen zu reduzieren. Sollte das HHS die Versprechen einhalten, könnte dies den Zugang zu Gesundheitsdiensten für unterversorgte Gemeinschaften verbessern.

Auswirkungen und Reaktionen
Die Reaktionen auf diese Umstrukturierung sind gemischt. Während Gesundheitsbeamte in den Territorien die Notwendigkeit einer effizienteren Verwaltung anerkennen, äußern viele Besorgnis über die potenziellen Konsequenzen dieser Maßnahmen. Die Verlagerung von Mitteln weg von traditionellen Programmen hin zu solchen, die sich auf messbare Ergebnisse konzentrieren, könnte kleinere Jurisdiktionen wie die US-Territorien unter Druck setzen. Historisch betrachtet waren diese Gebiete bereits bei föderalen Reformen benachteiligt, und die bevorstehenden Veränderungen könnten diese Ungleichheiten weiter verschärfen.
Ein Beispiel für diese Besorgnis ist die Kürzung von Mitteln für Präventionsprogramme, die in der Vergangenheit wesentliche Fortschritte im Bereich der öffentlichen Gesundheit ermöglicht haben. Experten und Aktivisten betonen, dass die Streichung solcher Ressourcen zu einem Anstieg von Krankheiten führen könnte, der in den Territorien und im gesamten Land möglicherweise nicht mehr beherrschbar ist.
Zukünftige Entwicklungen
Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie sich die Umstrukturierung des HHS auf die US-Territorien auswirken wird. Mit den dramatischen Veränderungen in der Regierungsführung könnte die öffentliche Gesundheitslandschaft ein Umdenken erfordern, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der Bürger in diesen Gebieten nicht ignoriert werden. Das HHS hat betont, dass ein Fokus auf Leistung statt auf bloße Kapazität die Wettbewerbsfähigkeit kleinerer Jurisdiktionen verbessern könnte, aber viele bleiben skeptisch, ob diese Versprechungen tatsächlich eingelöst werden.
Die Herausforderungen, die durch die Umstrukturierung entstehen, werden nicht nur Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit haben, sondern auch auf das Vertrauen der Bevölkerung in die Regierungsbehörden. Es liegt an den zuständigen Stellen, sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der US-Territorien nicht übersehen werden, während sie versuchen, eine effizientere und kostengünstigere Gesundheitsversorgung zu schaffen.
In der Zwischenzeit bleibt die Frage, wie die betroffenen Gemeinschaften auf diese Veränderungen reagieren werden und ob die Unterstützung aus Washington ausreicht, um die angestrebten Verbesserungen tatsächlich zu realisieren. Die kommenden Monate könnten entscheidend dafür sein, ob diese Umstrukturierung als Erfolg oder als Misserfolg in die Geschichte eingeht.