90 Deals in 90 Tagen? Trumps Handelskrieg scheitert an seinen eigenen Ansprüchen.

Als Präsident Donald Trump im April 2025 die sogenannten „Befreiungstags“-Zölle auf die meisten Importe ankündigte, versprach er, es seien bessere Handelsabkommen mit Dutzenden von Ländern in Aussicht. „Wir werden 90 Deals in 90 Tagen abschließen“,...

90 Deals in 90 Tagen? Trumps Handelskrieg scheitert an seinen eigenen Ansprüchen.

Als Präsident Donald Trump im April 2025 die sogenannten „Befreiungstags“-Zölle auf die meisten Importe ankündigte, versprach er, es seien bessere Handelsabkommen mit Dutzenden von Ländern in Aussicht. „Wir werden 90 Deals in 90 Tagen abschließen“, erklärte Peter Navarro, Trumps oberster Handelsberater. Doch fast drei Monate später ist klar, dass diese Ansprüche weit über das hinausgehen, was die Realität halten kann. Statt der versprochenen 90 neuen Handelsabkommen gibt es bisher gerade einmal zwei - und selbst diese sind lediglich „Rahmenvereinbarungen“ mit China und dem Vereinigten Königreich.

In den letzten Tagen hat sich die Trump-Administration von den hochfliegenden Erwartungen zurückgezogen. Pressesprecherin Karoline Leavitt erklärte, dass die Frist für die Wiedereinführung der Zölle im Juli „nicht kritisch“ sei. Dies wirft die Frage auf: War dieser Handelskrieg wirklich darauf angelegt, die US-Wirtschaft zu stärken, oder handelt es sich um ein weiteres Beispiel für Trumps unverbindliche Rhetorik?

trade negotiations concept stock photo
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Hintergründe und Kontext

Die angekündigten Zölle sollten die amerikanische Wirtschaft schützen, indem sie im Ausland produzierte Waren teurer machen. Trump und seine Berater vertrauen auf die Idee, dass höhere Zölle den heimischen Markt stärken und die Exporte ankurbeln würden. Doch die Realität sieht anders aus. Laut Daten des Handelsministeriums weitete sich das amerikanische Handelsdefizit im Mai 2025 auf 96,6 Milliarden USD aus - ein Anstieg um 11 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Die Exporte sanken um 9,7 Milliarden USD, während die Importe stabil blieben.

Ein zentrales Ziel von Trumps Handelsstrategie ist es, das Handelsdefizit zu reduzieren. Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2017 ist dieses Thema für ihn von höchster Bedeutung. Er argumentierte, dass höhere Zölle die Wettbewerbsfähigkeit amerikanischer Produkte steigern und die Exporte ankurbeln würden. Der Rückgang der Exporte zeigt jedoch, dass dies nicht der Fall ist. Höhere Zölle führen dazu, dass amerikanische Unternehmen weniger produktiv werden, da ihre Lieferketten gestört werden und ausländische Länder im Gegenzug ebenfalls Zölle erhöhen.

Die Reaktionen der Wirtschaft auf diese Maßnahmen sind eindeutig. Unternehmen zögern, neue Investitionen in den USA zu tätigen, und ziehen sich angesichts der Ungewissheit über zukünftige Zölle zurück. Ein weiterer Bericht des Handelsministeriums bestätigte, dass die ausländischen Investitionen im ersten Quartal 2025 zurückgingen. Dies könnte sich als äußerst schädlich für das amerikanische Wirtschaftswachstum erweisen.

90 Deals in 90 Tagen? Trumps Handelskrieg scheitert an seinen eigenen Ansprüchen. high quality photo...
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Investigative Enthüllungen

Die Probleme des Handelskriegs und die damit verbundenen Zölle sind tiefgreifender als zunächst angenommen. Die Ankündigung von „90 Deals in 90 Tagen“ wirkte wie eine PR-Maßnahme, die darauf abzielte, Trumps Unterstützer und Unternehmer zu beruhigen. Doch die Realität ist, dass nur zwei geringfügige Rahmenabkommen in Arbeit sind, was ein deutliches Zeichen für das Scheitern dieser Initiative ist.

Die gesammelten Zollerträge von mehr als 26,7 Milliarden USD im Juni sind ein weiteres Alarmzeichen. Diese Einnahmen sind nicht nur ein Beweis für die finanziellen Belastungen, die amerikanische Verbraucher und Unternehmen durch die Zölle erleiden, sondern auch ein Hinweis darauf, dass die Wirtschaft nicht so floriert, wie es die Regierung behauptet. Höhere Zölle erhöhen die Kosten für die Konsumenten und senken damit die Kaufkraft der Bürger.

Darüber hinaus zeigt die Erhebung über die ausländischen Investitionen einen weiteren Aspekt des Scheiterns. Unternehmen zeigen sich zunehmend zurückhaltend, da sie die Unsicherheiten in Bezug auf Trumps Handelsstrategie und die drohenden Zölle nicht länger ignorieren können. Experten warnen, dass diese Unsicherheit sich negativ auf das Geschäftsklima auswirkt und das Wirtschaftswachstum bremst.

Trump trade war high quality photograph
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Auswirkungen und Reaktionen

Die Auswirkungen der Handelskriege sind nicht nur auf die Wirtschaft beschränkt, sondern betreffen auch das tägliche Leben der Menschen. Die steigenden Preise aufgrund der Zölle belasten die Haushaltsbudgets vieler Amerikaner. Lebensmittel, Kleidung und andere importierte Güter werden teurer, was die Kaufkraft der Verbraucher weiter verringert. Die Folgen für die Mittelschicht sind besonders gravierend, da sie oft am meisten unter diesen Preiserhöhungen leiden.

Die Reaktionen aus der Wirtschaft sind gemischt. Während einige Unternehmer die Schutzzölle unterstützen, da sie glauben, dass sie die heimische Produktion fördern, gibt es viele andere, die sich öffentlich gegen die Zölle aussprechen. American Manufacturing Association und andere Wirtschaftsverbände warnen vor den langfristigen Folgen der Zölle auf die Wettbewerbsfähigkeit der US-Wirtschaft.

Die Ungewissheit, die durch Trumps Handelsstrategien geschaffen wurde, wird sich wahrscheinlich bis in die kommenden Monate ziehen. Unternehmen müssen ihre Investitionen und Produktionspläne ändern, was zu einer Verlangsamung der wirtschaftlichen Erholung führen könnte. Die Stimmen, die um ein Ende des Handelskriegs bitten, werden lauter. Die Frage bleibt, ob Trump bereit ist, dieses Feedback zu akzeptieren oder weiterhin auf seiner Linie beharren wird.

Zukünftige Entwicklungen

Die kommenden Monate könnten entscheidend für die Richtung der amerikanischen Handels- und Wirtschaftspolitik sein. Die vorläufige Rücknahme der „90 Deals in 90 Tagen“-Strategie zeigt, dass die Trump-Administration unter Druck steht, endlich Ergebnisse zu liefern. Die angekündigte Verlängerung der Verhandlungen bis zum 1. September 2025 könnte den Unternehmen etwas mehr Klarheit bringen, ist jedoch auch ein Zeichen dafür, dass es an der Zeit ist, die Taktiken zu überdenken.

Die Frage bleibt, wie die Trump-Administration auf die wachsende Kritik reagieren wird. Es könnte ein Umdenken notwendig sein, um die veränderten wirtschaftlichen Realitäten zu berücksichtigen. Die kommenden Handelsverhandlungen werden entscheidend dafür sein, ob die USA tatsächlich neue, vorteilhafte Handelsabkommen erreichen oder ob die Bemühungen weiterhin in der Unsicherheit feststecken.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Handelskrieg Trumps nicht nur an seinen eigenen Ansprüchen scheitert, sondern auch erhebliche Auswirkungen auf die US-Wirtschaft und das Leben der Menschen hat. Der Druck auf die Administration wird zunehmen, und es bleibt abzuwarten, ob sie bereit ist, sich den Herausforderungen zu stellen, die sich aus ihrem eigenen Handelskrieg ergeben.

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