Aktualisiert: EU verabschiedet formell 170 Milliarden Dollar Verteidigungsplan im Zuge des Krieges Russlands gegen die Ukraine
Am 27. Mai 2023 hat die EU offiziell ein Verteidigungsdarlehensinstrument in Höhe von 150 Milliarden Euro (rund 170 Milliarden Dollar) verabschiedet. Dies geschah im Kontext des anhaltenden Krieges Russlands gegen die Ukraine, der die Sicherheitslage in Europa erheblich verschärft hat. Der EU-Rat gab bekannt, dass die Vereinbarung am 21. Mai 2023 getroffen wurde, um den sich verschlechternden sicherheitspolitischen Rahmen in Europa zu adressieren.

Der SAFE-Plan: Sicherheit für Europa
Das neue Instrument mit dem Namen „Security Action For Europe“ (SAFE) soll den europäischen Verteidigungssektor stärken, indem es den Mitgliedstaaten und der Ukraine ermöglicht, Kredite für den Kauf von Rüstungsprodukten aufzunehmen. Die Hauptziele des SAFE-Programms sind:
- Unterstützung der Rüstungsbeschaffung in den teilnehmenden Ländern.
- Steigerung der Produktionskapazitäten, um sicherzustellen, dass Verteidigungsausrüstung verfügbar ist, wenn sie benötigt wird.
- Schließung bestehender Fähigkeitslücken in der Verteidigung.
„Dies ist ein beispielloses Instrument, das unsere Verteidigungsfähigkeiten stärken und unsere Verteidigungsindustrie unterstützen wird“, erklärte Adam Szlapka, der polnische Minister für europäische Angelegenheiten.

Auswirkungen auf die europäischen Märkte
Die Entscheidung der EU hat weitreichende Auswirkungen auf die europäischen Märkte. Mit der Genehmigung des SAFE-Plans wird erwartet, dass die Investitionen in die Verteidigungsindustrie in Europa erheblich steigen. Dies könnte insbesondere für deutsche Unternehmen von Bedeutung sein, die im Rüstungssektor tätig sind. Der Plan bietet die Möglichkeit, die Produktion von Verteidigungsgütern zu steigern und die Abhängigkeit von ausländischen Rüstungsimporten zu verringern.
Die EU plant, durch die Investitionen in die heimische Waffenproduktion die Menge an Waffen, die die Ukraine erhält, effektiv zu verdoppeln. Andrius Kubilius, der EU-Verteidigungskommissar, betonte, dass die Mitgliedstaaten die SAFE-Initiative nutzen sollten, um die Ukraine in ihrem Kampf gegen Russland zu unterstützen.

Finanzielle Regelungen und Zukunftsperspektiven
Der SAFE-Plan ist Teil des ehrgeizigen ReArm Europe-Programms der Europäischen Kommission. Dieses Programm ermöglicht es den Mitgliedstaaten, zusätzlich 650 Milliarden Euro (rund 730 Milliarden Dollar) für Verteidigungsausgaben zu verwenden, indem die fiskalischen Regeln gelockert werden. Dies wird als eine strategische Antwort auf die wachsenden Sicherheitsbedenken gegenüber Russland und Belarus betrachtet.
Die Mitgliedstaaten der EU, die Mitglieder der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) und die Ukraine sind berechtigt, Mittel aus diesem Verteidigungsausgabeninstrument zu leihen. Die EU verfolgt damit das Ziel, die militärische Zusammenarbeit zu intensivieren und die kollektive Sicherheit in der Region zu stärken.
Fazit
Die formelle Verabschiedung des 170 Milliarden Dollar Verteidigungsplans durch die EU markiert einen signifikanten Schritt zur Stärkung der europäischen Verteidigungsfähigkeiten in einer Zeit, in der die geopolitischen Spannungen steigen. Die Auswirkungen auf den deutschen und europäischen Markt sind erheblich, da sie eine größere Unabhängigkeit und Selbstversorgung in der Verteidigungspolitik fördern könnten. Angesichts der aktuellen sicherheitspolitischen Herausforderungen wird die Umsetzung des SAFE-Plans entscheidend für die weitere Stabilität in Europa sein.
Quellen
Über den Autor
Lukas Schneider ist ein erfahrener Wirtschaftsjournalist mit Schwerpunkt auf internationaler Handelspolitik und Technologiemärkten. Er analysiert aktuelle Entwicklungen in der Wirtschaft und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft.
Quellen
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