Albanese fordert, dass US-Zölle auf Australien „null“ betragen sollten, während die Führer sich auf das Ende von Trumps 90-tägiger Pause vorbereiten

Inmitten wachsender Handelskonflikte hat der australische Premierminister Anthony Albanese die US-amerikanische Regierung aufgefordert, die Zölle auf australische Produkte auf „null“ zu senken. Dies geschieht im Kontext der bevorstehenden Aufhebung...

Albanese fordert, dass US-Zölle auf Australien „null“ betragen sollten, während die Führer sich auf das Ende von Trumps 90-tägiger Pause vorbereiten

Inmitten wachsender Handelskonflikte hat der australische Premierminister Anthony Albanese die US-amerikanische Regierung aufgefordert, die Zölle auf australische Produkte auf „null“ zu senken. Dies geschieht im Kontext der bevorstehenden Aufhebung einer 90-tägigen Zolllücke, die während der Trump-Administration eingeführt wurde und die Mindestbasiszollrate von 10 % für australische Waren betrifft. Albanese betont, dass Australien bestrebt sei, weiterhin die Vorteile seines Freihandelsabkommens mit den USA zu betonen und nach einer vollständigen Ausnahme von den Zöllen zu streben.

Die Handelsbeziehungen zwischen den USA und Australien sind durch eine Vielzahl von Spannungen belastet. Während Präsident Donald Trump darauf drängt, Zölle auf globale Importe zu erheben, hat er auch westliche Länder unter Druck gesetzt, ihre Verteidigungsausgaben zu erhöhen. Diese Entwicklungen sind nicht nur für die Regierungen der beiden Länder von Bedeutung, sondern haben auch weitreichende Auswirkungen auf die betroffenen Industrien und die Bürger.

Anthony Albanese press conference professional image
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Hintergründe und Kontext

Die ursprünglich von der Trump-Administration eingeführte Mindestbasiszollrate von 10 % soll nächste Woche wieder in Kraft treten. Albanese hat wiederholt darauf hingewiesen, dass Australien argumentieren wird, dass diese Tarife nicht nur übertrieben, sondern auch schädlich für die bilateralen Beziehungen sind. „Wir haben klare Argumente dargelegt, dass es nicht 10 % sein sollte, sondern null“, sagte Albanese bei einer Pressekonferenz.

Die US-Handelsbehörde hat das australische System der subventionierten Medikamente sowie die Fleisch- und Obstindustrie ins Visier genommen, was zu möglichen höheren Zöllen führen könnte. Laut Berichten hat die Trump-Administration bereits einen 10 %igen Basiszoll auf australische Waren eingeführt, um diesen Sektor zu schützen.

Zusätzlich sehen sich die australischen Exporte von Stahl und Aluminium in die USA einer Erhöhung auf bis zu 25 % gegenüber. Trump hat angedeutet, dass diese Zölle sogar auf 50 % steigen könnten. Diese Drohungen haben die australischen Minister zornig gemacht, die dies als unfreundlichen Akt kritisieren. „So etwas macht man nicht mit Freunden“, äußerte ein Minister anonym.

Im Kontext der Handelskonflikte hat die US-Regierung auch Australien und andere Länder gedrängt, ihre Verteidigungsausgaben auf mindestens 3 % des BIP zu erhöhen. Diese Forderungen stehen im Einklang mit der kürzlich angekündigten Überprüfung des Aukus-Abkommens, das Australien, das Vereinigte Königreich und die USA umfasst und darauf abzielt, die militärische Zusammenarbeit in der Region zu stärken.

trade relations concept stock photo
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Investigative Enthüllungen

Die Zollpolitik der Trump-Administration könnte als Teil einer umfassenderen Strategie gesehen werden, internationale Handelsbeziehungen zu steuern und den wirtschaftlichen Einfluss der USA zu verstärken. Albanese betont, dass Australien stets für die Vorteile des Aukus-Abkommens eingetreten ist und sieht in den bevorstehenden Gesprächen mit dem Vereinigten Königreich eine Gelegenheit, die Vorteile dieser Vereinbarung hervorzuheben.

Wie berichtet, plant das US-Verteidigungsministerium eine 30-tägige Überprüfung des Aukus-Abkommens, um festzustellen, ob es mit der „America First“-Agenda des Präsidenten übereinstimmt. Elbridge Colby, der US-Verteidigungsunterstaatssekretär, ist ein Kritiker des Aukus-Deals und hat wiederholt gefordert, dass Australien seine Verteidigungsausgaben erhöht. Diese Forderungen könnten die Beziehungen zwischen Australien und den USA weiter belasten, insbesondere wenn die australische Regierung nicht bereit ist, diesen Forderungen nachzukommen.

Die geplante Erhöhung der Verteidigungsausgaben von Australien von etwa 53 Milliarden AUD (ca. 2 % des BIP) auf 100 Milliarden AUD (ca. 2,4 % des BIP) bis 2033-34 zeigt, dass das Land bereit ist, seine militärischen Kapazitäten zu stärken. Dennoch hat Albanese klargestellt, dass es derzeit keine Pläne gibt, die Verteidigungsausgaben über die bereits festgelegten Budgets hinaus zu erhöhen. „Fünfundfünfzig Milliarden Dollar sind nicht nichts“, sagte er, und betonte, dass Australien die Mittel nicht nur zur Verteidigung, sondern auch zur Förderung fortschrittlicher Produktionsmethoden nutzen möchte.

Albanese fordert, dass US-Zölle auf Australien „null“ betragen sollten, während die Führer sich auf ...
Albanese fordert, dass US-Zölle auf Australien „null“ betragen sollten, während die Führer sich auf ...

Auswirkungen und Reaktionen

Die Reaktionen auf die Handels- und Verteidigungspolitik der USA sind gemischt. Während einige australische Minister die Notwendigkeit betonen, die Verteidigungsausgaben zu erhöhen, um den geopolitischen Herausforderungen zu begegnen, gibt es auch Stimmen, die warnen, dass eine zu aggressive Herangehensweise die Beziehungen zu wichtigen Handelspartnern wie China gefährden könnte. Australien hat stark von seinen Exporten nach China profitiert, und eine Verschärfung der Handelskonflikte könnte sich negativ auf die australische Wirtschaft auswirken.

Die australische Außenministerin Penny Wong wird in dieser Woche Washington DC besuchen, um mit den US-amerikanischen, japanischen und indischen Amtskollegen im Rahmen des Quad-Meetings zu diskutieren. Wong hat betont, dass die Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich zwischen diesen vier Ländern ein zentrales Thema sein wird. Die Frage ist jedoch, inwieweit Australien bereit ist, seine Verteidigungsausgaben zu erhöhen, um den Anforderungen der USA gerecht zu werden.

Die australische Finanzministerin Katy Gallagher äußerte sich optimistisch über die Verteidigungskooperation und erklärte in einer Fernsehsendung, dass sie „keinen Zweifel“ daran habe, dass dieses Thema während der Quad-Gespräche angesprochen wird. Dies zeigt, dass Australien bereit ist, seine Position innerhalb regionaler Verteidigungsstrukturen zu stärken, auch wenn dies möglicherweise auf Kosten der Handelsbeziehungen geht.

Zukünftige Entwicklungen

Die bevorstehenden Gespräche über die Zölle und die Verteidigungsausgaben werden entscheidend dafür sein, wie sich die Beziehungen zwischen Australien und den USA entwickeln. Albanese hat deutlich gemacht, dass er sich für eine Nulltarif-Politik starkmachen wird, da Australien die wirtschaftlichen Vorteile seines Freihandelsabkommens mit den USA betont.

Ein Scheitern bei den Gesprächen könnte zu einer weiteren Verschärfung der Handelskonflikte führen, die sowohl die australische als auch die US-Wirtschaft belasten könnten. Die internationale Community wird genau beobachten, wie die Situation sich entwickelt, insbesondere im Hinblick auf die geopolitischen Spannungen in der Region und die Reaktionen Chinas auf eine mögliche Erhöhung der Zölle.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Handelsbeziehungen zwischen Australien und den USA an einem kritischen Punkt angelangt sind. Die kommenden Wochen werden entscheidend dafür sein, ob Albanese in der Lage ist, die Zölle zu reduzieren und Australien in die Lage zu versetzen, seine wirtschaftlichen Interessen zu schützen, während gleichzeitig die Verteidigungszusammenarbeit mit den USA gefestigt wird.

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