Die Zahl der australischen Journalisten, die während der laufenden Proteste gegen Einwanderungsrazzien in Los Angeles von Strafverfolgungsbeamten getroffen wurden, ist gestiegen. Betroffen sind Reporter des ABC, der New York Times und von Nine.
Lauren Day, die Nordamerika-Korrespondentin für das ABC, geriet am Dienstag in das Kreuzfeuer der Polizei – diesmal mit Pfefferpellets – nach einem „erschreckenden und stressigen“ Vorfall am Montagabend, bei dem sie und ihr Kameramann mit Tränengas besprüht wurden. Der Kameramann wurde beim ersten Vorfall mit einem weniger tödlichen Geschoss in die Brust getroffen.
Day erklärte, dass sie am Dienstag erneut ins Kreuzfeuer geriet – diesmal mit Pfefferpellets. Diese Projektile platzen bei Aufprall auf und setzen pulverförmiges Paprikaspray frei.

Hintergründe und Kontext
Die Proteste in Los Angeles begannen als Reaktion auf eine Reihe von Einwanderungsrazzien in der Stadt, die bereits zu mehreren Zwischenfällen führten. Diese Razzien wurden von der nationalen Regierung angeordnet und lösten sofortige Gegenreaktionen aus. Die Proteste blieben größtenteils friedlich, doch die Spannungen eskalierten, als die Polizei begann, Tränengas und weniger tödliche Munition gegen die Demonstranten einzusetzen.
Ein weiterer betroffener Journalist ist Livia Albeck-Ripka, die für die New York Times arbeitet. Sie wurde von einem Geschoss der Polizei getroffen, als sie über die Proteste berichtete. In einem Videobericht sagte sie, dass sie unterhalb ihres Rippenbogens getroffen wurde und eine sofortige, starke Schmerzen verspürte.
Die Ankunft der Nationalgarde in Los Angeles, angeordnet von Donald Trump, wurde von Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom verurteilt und als „absichtlich provokativ“ beschrieben. Seitdem ist die Situation in der Innenstadt von Los Angeles angespannt, mit Berichten über gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei.

Investigative Enthüllungen
Laut dem Los Angeles Press Club wurden zahlreiche Vorfälle dokumentiert, bei denen Journalisten mit weniger tödlichen Kugeln beschossen, mit Tränengas getroffen und von Strafverfolgungsbeamten geschubst wurden. Diese Vorfälle werfen ernsthafte Fragen über die Pressfreiheit und die Sicherheit von Journalisten auf, insbesondere in demokratischen Ländern.
Der Einsatz von „weniger tödlichen“ Waffen durch die Polizei wird zunehmend kritisch betrachtet. Studien belegen, dass diese Waffen, obwohl sie als nicht tödlich eingestuft werden, schwere Verletzungen oder sogar den Tod verursachen können, wenn sie in empfindliche Körperbereiche treffen.
Die Tatsache, dass Journalisten von diesen Maßnahmen betroffen sind, zeigt die Gefahren, denen Medienvertreter in konfliktbeladenen Gebieten ausgesetzt sind. In einem demokratischen Umfeld wie den Vereinigten Staaten ist dies besonders besorgniserregend.

Auswirkungen und Reaktionen
Die australische Regierung hat die Vorfälle scharf verurteilt und ihre Besorgnis über die Sicherheit ihrer Staatsbürger geäußert. Der Premierminister, Anthony Albanese, erklärte, dass die Handlungen der US-Behörden „inakzeptabel und besorgniserregend“ seien. Er forderte eine vollständige Untersuchung der Vorfälle und Maßnahmen, um die Sicherheit von Journalisten zu gewährleisten.
Angehörige der betroffenen Journalisten sowie Medienorganisationen weltweit haben ihre Sorge um die Sicherheit und Freiheit der Presse ausgedrückt. Die Reporter ohne Grenzen haben ebenfalls eine Erklärung abgegeben, in der sie die Gewalt gegen Journalisten in Los Angeles verurteilen.
In den sozialen Medien und in der Öffentlichkeit wächst die Empörung über den Umgang der US-Polizei mit der Presse. Viele fordern, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden und dass der Schutz der Pressefreiheit Vorrang erhält.
Zukünftige Entwicklungen
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in Los Angeles entwickeln wird. Die Proteste dauern an, und die Spannungen bleiben hoch. Die Reaktion der Behörden und die Maßnahmen, die zur Sicherstellung der Sicherheit von Journalisten ergriffen werden, werden genau beobachtet.
Analysten warnen, dass der Umgang mit der Pressefreiheit ein entscheidendes Thema für die USA in den kommenden Jahren sein wird. Die internationale Gemeinschaft wird die Ereignisse in Los Angeles sicherlich mit großer Aufmerksamkeit verfolgen.
Die anhaltende Gewalt gegen Journalisten wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen die Presse in konfliktgeladenen Umfeldern ausgesetzt ist, und unterstreicht die Notwendigkeit eines stärkeren Schutzes der Pressefreiheit weltweit.