Einleitung
Die ASEAN-Staaten stehen unter Druck, sich angesichts der globalen Handelsstörungen und der von den USA eingeführten Zölle neu zu orientieren. Der malaysische Außenminister Mohamad Hasan forderte bei einem Treffen der ASEAN-Außenminister in Kuala Lumpur eine tiefere wirtschaftliche Integration der Region. Dies sei notwendig, um die Auswirkungen der US-Zölle abzufedern und die Wettbewerbsfähigkeit der ASEAN-Länder auf dem internationalen Markt zu stärken.

Hauptteil
Die Auswirkungen der US-Zölle
Die von der US-Regierung unter Donald Trump eingeführten Zölle, die zwischen 10 % und 49 % liegen, haben vor allem die ASEAN-Staaten stark getroffen. Viele dieser Länder sind stark exportorientiert und beziehen einen erheblichen Teil ihrer Handelsbeziehungen aus den USA. Der malaysische Außenminister betonte, dass die ASEAN-Staaten zu den am stärksten betroffenen Ländern gehören und dass die US-China Handelskonflikte die Produktions- und Handelsmuster weltweit dramatisch stören.
- Sechs der zehn ASEAN-Mitglieder zählen zu den am stärksten betroffenen Ländern.
- Die Prognose für das Wachstum in der Region könnte auf 4,7 % sinken, was die wirtschaftliche Stabilität gefährdet.

Notwendigkeit der regionalen Integration
Um den Herausforderungen der globalen Handelslandschaft zu begegnen, rief Hasan dazu auf, die regionale wirtschaftliche Integration zu beschleunigen. Er betonte, dass die ASEAN-Staaten gemeinsam handeln müssen, um sich besser gegen externe Schocks abzusichern.
Einige der vorgeschlagenen Maßnahmen umfassen:
- Diversifizierung der Märkte, um Abhängigkeiten von einzelnen Ländern zu verringern.
- Stärkung der regionalen Handelsabkommen, um den Handel innerhalb der ASEAN-Länder zu fördern.
- Zusammenarbeit in Fragen der Wirtschaftspolitik, um einheitliche Standards und Praktiken zu schaffen.

Politische Dimensionen
Zusätzlich zu den wirtschaftlichen Herausforderungen verwies Hasan auch auf die politischen Spannungen in der Region, insbesondere auf den Konflikt in Myanmar. Er forderte ein Ende des Bürgerkriegs und bezeichnete die Pläne der Militärregierung, Wahlen abzuhalten, als "Wischiwaschi". Dies zeigt, dass die ASEAN-Staaten nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch gefordert sind, eine einheitliche und starke Stimme zu finden.
Schlussfolgerung
Die Herausforderungen, vor denen die ASEAN-Staaten stehen, sind komplex und vielschichtig. Die Forderung nach einer vertieften Integration und Zusammenarbeit ist ein Schritt in die richtige Richtung, um die Region auf die globalen Handelsveränderungen besser vorbereiten zu können. Die deutsche und europäische Wirtschaft sollte diese Entwicklungen genau beobachten, da sie Auswirkungen auf die Handelsbeziehungen und Märkte in Europa haben könnten.
Quellen
- ASEAN must deepen integration to tackle US tariffs, Malaysia says [1]
- ASEAN must deepen integration and stay united to tackle US tariffs [2]
- ASEAN must stay united to fight US tariffs: Malaysia [3]
- Trump tariffs: ASEAN must deepen integration, Malaysia says [4]
- ASEAN must deepen integration and stay united to tackle US tariffs [5]
Über den Autor
Lukas Schneider ist ein erfahrener Wirtschaftsjournalist mit Schwerpunkt auf internationaler Handelspolitik und Technologiemärkten. Er berichtet über aktuelle Entwicklungen und analysiert deren Auswirkungen auf die globalen und lokalen Märkte.