Frederick Forsyth, der britische Bestsellerautor und Schöpfer legendärer Thrillerromane wie "Der Schakal" (The Day Of The Jackal), ist im Alter von 86 Jahren verstorben. Dies bestätigte sein Literaturagent am Montag. Forsyth starb nach einer kurzen Krankheit, wie seine Agentur bekannt gab.
Forsyth, einst als einer der einflussreichsten Thrillerautoren der Welt gefeiert, hinterlässt ein beeindruckendes Erbe von mehr als 25 veröffentlichten Büchern, darunter "Das Odessa-File" und "Die Hunde des Krieges". Mit Stolz berichtete sein Agent, dass Forsyths Bücher weltweit 75 Millionen Mal verkauft wurden.
Bill Scott-Kerr, Forsyths Verleger, erinnerte daran, dass Forsyths Werke weiterhin von Millionen gelesen werden. "Freddies Thriller definieren das Genre und setzen den Maßstab, an dem zeitgenössische Autoren sich messen lassen. Er hinterlässt ein unvergleichliches Erbe, das auch in Zukunft begeistern und unterhalten wird", sagte er.

Hintergründe und Kontext
Geboren 1938 in Kent, trat Forsyth mit 18 Jahren der Royal Air Force bei. Später wandte er sich dem Journalismus zu und arbeitete als Kriegsberichterstatter für die BBC und Reuters. 2015 enthüllte er, dass er mehr als 20 Jahre für den britischen Geheimdienst MI6 tätig war, was seine Romane maßgeblich prägte.
Seine literarische Karriere begann Forsyth mit "Der Schakal", das er schrieb, als er arbeitslos war. "Ich war pleite, verschuldet, ohne Wohnung und Auto, und ich dachte einfach 'Wie komme ich aus diesem Loch heraus?'", sagte Forsyth. "Da kam mir die vielleicht verrückteste Idee – einen Roman zu schreiben." Das Buch erzählt die packende Geschichte eines Engländers, der angeheuert wird, um den damaligen französischen Präsidenten Charles de Gaulle zu ermorden.
"Der Schakal" wurde 1973 in einen Film mit Edward Fox in der Hauptrolle adaptiert und jüngst als TV-Drama mit Eddie Redmayne neu aufgelegt. Forsyths Fähigkeit, reale Erfahrungen in fesselnde Fiktion zu verwandeln, machte ihn zu einem Meister seines Fachs.

Investigative Enthüllungen
Forsyths Enthüllungen über seine Arbeit für den MI6 warfen ein neues Licht auf viele seiner berühmtesten Werke. Seine Erfahrungen als Geheimdienstmitarbeiter beeinflussten nicht nur seine Geschichten, sondern auch seinen Schreibstil, der durch Präzision und Detailtreue bestach. Forsyths journalistischer Hintergrund brachte ihm einen Ruf als akribischer Rechercheur ein, der immer auf der Suche nach der Wahrheit war.
Seine Zeit als Kriegsberichterstatter in Biafra, wo er die Gräuel des Bürgerkriegs miterlebte, gab ihm tiefe Einblicke in die menschliche Natur und die Mechanismen des Krieges. Diese Erfahrungen flossen direkt in seine Romane ein, wie "Das Odessa-File", das die Machenschaften einer Geheimorganisation ehemaliger Nazis beleuchtet, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland operierte.
In einem Interview betonte Forsyth oft die Bedeutung von Ehre und Patriotismus, Werte, die er stets hochhielt. Sein Engagement für diese Prinzipien spiegelte sich nicht nur in seinen Büchern, sondern auch in seinem persönlichen Leben wider. Er war ein vehementer Verteidiger der britischen Streitkräfte und ihrer traditionellen Werte.

Auswirkungen und Reaktionen
Die Nachricht von Forsyths Tod löste weltweit Trauer und Anteilnahme aus. Viele seiner Kollegen und Freunde äußerten ihre Bewunderung und ihr Bedauern über den Verlust. Die Sängerin Elaine Paige, eine langjährige Freundin, drückte ihre "totale Traurigkeit" aus und lobte Forsyths umfassendes Wissen über Geografie und Geschichte. Auch Andrew Lloyd Webber, der mit Forsyth an der Fortsetzung von "Phantom der Oper" arbeitete, zeigte sich betroffen und dankte ihm für seine inspirierenden Geschichten.
Der konservative Abgeordnete Sir David Davis, ein enger Freund Forsyths, bezeichnete ihn als "großartigen Mann" und "fabelhaften Wortkünstler". Davis hob hervor, dass Forsyth ein großer Verfechter von Ehre, Patriotismus und Aufrichtigkeit war und stets für die Verteidigung der Streitkräfte eintrat.
Die literarische Welt verliert mit Forsyth einen ihrer einflussreichsten Vertreter. Seine Romane, die immer wieder ihre Zeitgenossenschaft unter Beweis stellten, werden weiterhin Leser auf der ganzen Welt fesseln und inspirieren.
Zukünftige Entwicklungen
Forsyths Tod markiert sicherlich das Ende einer Ära, doch sein Einfluss wird noch lange nachhallen. Sein Werk "Revenge of Odessa", das er gemeinsam mit dem Thrillerautor Tony Kent verfasste, wird posthum veröffentlicht und verspricht, Forsyths Vermächtnis fortzusetzen. Die Veröffentlichung wird von Fans und Kritikern gleichermaßen mit Spannung erwartet.
Darüber hinaus bereitet der BBC auf die Ausstrahlung einer Dokumentation über Forsyths Leben vor, die den Zuschauern einen tieferen Einblick in seine bemerkenswerte Karriere und persönliche Erlebnisse geben soll. Diese Dokumentation wird zweifellos dazu beitragen, Forsyths Einfluss auf die Literatur und die Popkultur zu würdigen und einem neuen Publikum zugänglich zu machen.
Frederick Forsyths Vermächtnis lebt weiter in seinen Büchern, die nicht nur packende Geschichten erzählen, sondern auch wichtige Fragen zu Moral, Ethik und der menschlichen Natur aufwerfen. Sein Tod ist ein Verlust für die Literaturwelt, doch seine Werke werden weiterhin die Standards für Thrillerautoren weltweit setzen.