Berufungsgericht weist Trumps Antrag zur Anfechtung des 5-Millionen-Dollar-Urteils gegen E. Jean Carroll zurück

In einem entscheidenden Urteil hat ein Bundesberufungsgericht am Freitag den Antrag von Donald Trump, das Urteil in Höhe von 5 Millionen Dollar zu überprüfen, zurückgewiesen. Dieses Urteil war das Ergebnis eines Zivilverfahrens, in dem Trump für...

Berufungsgericht weist Trumps Antrag zur Anfechtung des 5-Millionen-Dollar-Urteils gegen E. Jean Carroll zurück

In einem entscheidenden Urteil hat ein Bundesberufungsgericht am Freitag den Antrag von Donald Trump, das Urteil in Höhe von 5 Millionen Dollar zu überprüfen, zurückgewiesen. Dieses Urteil war das Ergebnis eines Zivilverfahrens, in dem Trump für sexuelle Übergriffe und Verleumdung gegen die Schriftstellerin E. Jean Carroll verantwortlich gemacht wurde. Carroll hatte Trump beschuldigt, sie in den 1990er Jahren in einem Umkleideraum eines Warenhauses angegriffen zu haben und anschließend ihre Vorwürfe öffentlich in Frage gestellt.

Das Urteil des Gerichts in Manhattan, das 2023 fällte, stellte fest, dass Trump nicht nur für den Übergriff verantwortlich war, sondern auch für die darauf folgende Verleumdung. Trotz Trumps Bemühungen, die Entscheidung anzufechten, bleibt das Urteil bestehen. In einer Erklärung nach der Entscheidung äußerte Carrolls Anwältin, Roberta Kaplan, dass Carroll mit dem Ausgang des Verfahrens sehr zufrieden sei und betonte, dass Trumps Versuche, die Urteile zu kippen, gescheitert seien.

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Hintergründe und Kontext

Die gerichtlichen Auseinandersetzungen zwischen Donald Trump und E. Jean Carroll haben seit 2019 an Intensität gewonnen, als Carroll erstmals ihre Vorwürfe öffentlich machte. Sie beschrieb einen Vorfall, der sich in den 1990er Jahren ereignet haben soll, als Trump noch ein prominenter Geschäftsinhaber war. In der Folge reichte sie eine Zivilklage ein, die die Themen sexueller Übergriff und Verleumdung in den Mittelpunkt stellte.

Die Jury in New York fand Trump im Mai 2023 in beiden Punkten schuldig, wodurch er zur Zahlung von 5 Millionen Dollar an Carroll verurteilt wurde. Die Beweise, die während des Prozesses präsentiert wurden, umfassten unter anderem Aussagen von Zeugen, die die Glaubwürdigkeit von Carroll stützten. Die Jury entschied, dass Trump mit seinem öffentlichen Dementi von Carrolls Vorwürfen nicht nur die Unwahrheit gesagt hatte, sondern dies auch mit der Absicht tat, ihr Ansehen zu schädigen.

Der Prozess war nicht nur ein juristisches, sondern auch ein gesellschaftliches Ereignis, das Fragen zu Macht, Geschlechterdynamik und dem Umgang mit sexueller Gewalt aufwarf. Ein Gerichtssprecher erklärte, dass das Gericht die Juryergebnisse als „unmissverständlich“ ansah und den Antrag von Trump zur Aufhebung des Urteils nicht berücksichtigte.

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Investigative Enthüllungen

Die Entscheidung des Berufungsgerichts, Trumps Antrag nicht anzuhören, wirft ein Licht auf die Herausforderungen, die Trump in seinen Bemühungen hat, rechtliche Niederlagen in politische Siege umzuwandeln. Trump hatte versucht, das Urteil als Ergebnis politischer Voreingenommenheit darzustellen, was jedoch von den Gerichten nicht bestätigt wurde. In einem seiner letzten Anträge argumentierte Trump, dass seine Äußerungen nicht mit „tatsächlicher Böswilligkeit“ getätigt worden seien, da er glaubte, dass Carrolls Klage von politischen Gegnern inszeniert wurde.

Doch die Richter des Berufungsgerichts, darunter auch einige, die von Trump selbst ernannt wurden, wiesen diese Argumentation zurück. In einer Nebenbemerkung stellte ein Richter klar, dass es keine „offensichtlichen Fehler“ in der Entscheidung des Bezirksgerichts gegeben habe, die eine erneute Prüfung rechtfertigen würden. Diese klare Ablehnung könnte darauf hindeuten, dass selbst innerhalb von Trumps eigenen Ernennungen ein gewisser Widerstand gegen seine rechtlichen Strategien besteht.

Darüber hinaus ist interessant, dass Trump auch in einem separaten Verfahren mit einer weiteren Verleumdungsklage von Carroll konfrontiert ist, die sich auf eine andere Aussage bezieht, die er im letzten Jahr gemacht hat. Trump hatte in dieser Aussage erneut die Vorwürfe gegen ihn in Frage gestellt, was zur Verhängung einer zusätzlichen Schadensersatzforderung von 83 Millionen Dollar führte.

Berufungsgericht weist Trumps Antrag zur Anfechtung des 5-Millionen-Dollar-Urteils gegen E. Jean Car...
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Auswirkungen und Reaktionen

Die Entscheidung des Berufungsgerichts hat weitreichende Auswirkungen, sowohl rechtlich als auch politisch. Während Trump weiterhin versucht, seine rechtlichen Probleme in den Griff zu bekommen, zeigt die Bestätigung des Urteils von Carroll, dass die Gerichte zunehmend unbequeme Wahrheiten über Macht und Missbrauch anerkennen. Dies könnte auch als Signal an andere Opfer sexueller Übergriffe gedeutet werden, dass ihre Stimmen gehört werden und die Justiz bereit ist, für Gerechtigkeit zu sorgen.

Die Anwältin von Carroll, Roberta Kaplan, kommentierte die Entscheidung mit den Worten: „Dies ist ein wichtiger Schritt für die Gerechtigkeit.“ Die Bestätigung des Urteils könnte, so einige Experten, auch einen Einfluss auf zukünftige Verfahren gegen Trump haben, insbesondere wenn er weiterhin in der politischen Arena aktiv bleibt.

Für Trump stellt sich die Situation als zunehmend kompliziert dar. Mit dem Rückschlag vor dem Berufungsgericht ist er gezwungen, seine rechtlichen Strategien zu überdenken, während er sich gleichzeitig auf einen möglichen Präsidentschaftswahlkampf vorbereitet. Viele politische Analysten fragen sich, ob diese rechtlichen Herausforderungen seine politische Karriere beeinträchtigen oder sogar seine Wählerschaft mobilisieren werden.

Zukünftige Entwicklungen

Im Hinblick auf die bevorstehenden rechtlichen Herausforderungen wird die Aufmerksamkeit nun auf Trumps nächsten Schritten liegen. Er plant bereits, gegen das kürzlich bestätigte Urteil Berufung einzulegen und wird voraussichtlich weitere rechtliche Schritte unternehmen, um seine Position zu verteidigen. Experten beobachten genau, wie sich diese Entwicklungen auf Trumps politischen Einfluss und die Wählerbasis auswirken werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der jüngste Beschluss des Berufungsgerichts nicht nur ein weiteres Kapitel in der Geschichte von Donald Trump und E. Jean Carroll darstellt, sondern auch die laufenden Debatten über Machtmissbrauch, Geschlechterrollen und das Rechtssystem in den USA aufwirft. Die Entwicklungen in dieser Angelegenheit könnten weitreichende Konsequenzen für die politische Landschaft und das öffentliche Bewusstsein über sexuelle Gewalt haben.

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