Brite, der beschuldigt wird, eine gefälschte Disney-Hochzeit mit Kind inszeniert zu haben, wird in Frankreich wegen Betrugs angeklagt
Ein britischer Sexualstraftäter, der beschuldigt wird, eine gefälschte Hochzeit mit einem Kind im Disneyland Paris inszeniert zu haben, wurde in Frankreich wegen Betrugs und Geldwäsche angeklagt. Jacky Jhaj, 39, war zuvor wegen sexueller Aktivitäten mit Minderjährigen verurteilt worden und wurde am vergangenen Wochenende im Disneyland Paris festgenommen. Der Vorfall hat nicht nur rechtliche, sondern auch ethische Fragen aufgeworfen und zeigt die potenziellen Risiken für Kinder in solchen Umfeldern.
Jhaj, der in der Vergangenheit wegen sexueller Übergriffe verurteilt wurde, hatte die Themenpark-Räumlichkeiten für eine private Hochzeitsfeier angemietet. Die Polizei wurde alarmiert, nachdem das Personal festgestellt hatte, dass die „Braut“ in einem Hochzeitskleid ein neunjähriges Mädchen war. Berichten zufolge spielte Jhaj die Rolle des Bräutigams in dieser bizarren Zeremonie, die mit einer großen Torte und einem Orchester aufwarten sollte. Es wird vermutet, dass mehr als 100 bezahlte Statisten, die aus Paris herbeigeschafft wurden, dachten, sie seien Gäste auf einer echten Hochzeitsfeier.

Hintergründe und Kontext
Jacky Jhaj wurde 2016 in Großbritannien verurteilt, nachdem er sexuelle Aktivitäten mit zwei 15-jährigen Mädchen gehabt hatte. Er wurde damals unter Aufsicht gestellt, da er gegen eine gerichtliche Anordnung zur Verhinderung sexueller Übergriffe verstoßen hatte. Die britische Metropolitan Police war auf Jhaj aufmerksam geworden und informierte die französischen Behörden über seine Verurteilung. Die Umstände seiner Festnahme werfen Fragen über die Sicherheitsprotokolle für die Anmietung von Veranstaltungsorten, insbesondere für private Feiern, auf.
Disneyland Paris, einer der meistbesuchten Themenparks in Europa, erlaubt es, seine Räumlichkeiten außerhalb der Öffnungszeiten für Hochzeiten zu mieten. Diese exklusive Möglichkeit kommt jedoch mit einem hohen Preis – in diesem Fall betrugen die Kosten für die geplante Zeremonie rund 130.000 Euro. Die Ermittlungen zeigen, dass Jhaj offenbar gefälschte Dokumente verwendet hatte, um den Park zu mieten, indem er sich als lettischer Staatsbürger ausgab.
Der Vorfall hat nicht nur rechtliche, sondern auch gesellschaftliche Implikationen. Experten warnen, dass solche Betrügereien nicht nur die Integrität von Veranstaltungsorten gefährden, sondern auch das Wohl von Kindern in solchen Situationen in Gefahr bringen. Der französische Staatsanwalt Jean-Baptiste Bladier erklärte, dass die Ermittlungen zeigen, dass die Hochzeit in der Tat ein inszeniertes Schauspiel war, das privat gefilmt werden sollte.

Investigative Enthüllungen
Die französischen Ermittler haben eine tiefgehende Untersuchung eingeleitet, um die genauen Umstände des Vorfalls zu klären. Jhaj wird verdächtigt, in Zusammenarbeit mit einer 24-jährigen lettischen Frau, die die Rolle der Schwester der Braut übernommen hatte, weitere lettische Staatsangehörige rekrutiert zu haben, um das Event zu organisieren. Diese Personen wurden als Hochzeitsgäste getäuscht, in der Annahme, sie würden an einer echten Hochzeit teilnehmen.
Laut den Ermittlungen hat Jhaj mit falschen Identitäten operiert, um die Disneyland-Räumlichkeiten zu buchen. Dies wirft ernsthafte Fragen zur Sicherheitsüberprüfung von Mieteranfragen in solch sensiblen Kontexten auf. Disney selbst hat bereits rechtliche Schritte eingeleitet und eine offizielle Beschwerde eingereicht, um Schadenersatz für den Vorfall zu fordern.
Die neunjährige ukrainische „Braut“ war zwei Tage vor der geplanten Zeremonie nach Frankreich gekommen. Behörden bestätigten, dass das Kind keine physische oder sexuelle Gewalt erfahren hatte und nicht gezwungen wurde, die Rolle der Braut zu spielen. Dennoch bleibt die Frage, wie ein solches Szenario überhaupt stattfinden konnte, ohne dass es zu einer frühzeitigen Intervention kam.

Auswirkungen und Reaktionen
Die Reaktionen auf diesen Vorfall sind ebenso gemischt wie besorgt. Auf sozialen Medien und in verschiedenen Foren äußern sich viele Nutzer schockiert über die Umstände, unter denen dieses Event stattfand. Eltern und Online-Communitys diskutieren die Gefahren der Hochzeitsplanung für Kinder und fordern strengere Vorschriften und Kontrollen für private Veranstaltungen.
Die Tatsache, dass ein verurteilter Sexualstraftäter in der Lage war, ein derart aufwendiges Event zu organisieren, hat auch die Diskussion über die Wirksamkeit von Überwachungsmaßnahmen für Sexualstraftäter neu entfacht. Die Metropolitan Police in London erklärte, dass sie mit den französischen Behörden in Kontakt stehen, um die Situation weiter zu klären und sicherzustellen, dass Jhaj zur Rechenschaft gezogen wird.
Die gesellschaftliche Verantwortung der Themenparks und Veranstaltungsorte wird ebenfalls hinterfragt. Wie kann es sein, dass solch ein Vorfall in einem der sichersten und meistüberwachten Freizeitparks Europas möglich ist? Diese Fragen werden nicht nur von den Ermittlungsbehörden, sondern auch von der breiten Öffentlichkeit gestellt.
Zukünftige Entwicklungen
Die laufenden Ermittlungen in Frankreich könnten sich als Wendepunkt für zukünftige Regelungen und Sicherheitsprotokolle in der Veranstaltungsbranche herausstellen. Experten empfehlen, dass Themenparks wie Disneyland Paris ihre Anmeldeverfahren für private Veranstaltungen überarbeiten und striktere Identitätsprüfungen einführen sollten, um weitere derartige Vorfälle zu verhindern.
Die nächsten Schritte in dieser Angelegenheit sind entscheidend. Jhaj wird voraussichtlich vor Gericht gestellt, und seine bisherigen Verurteilungen könnten bei der Urteilsfindung eine Rolle spielen. Währenddessen bleibt die Aufmerksamkeit auf die Sicherheit von Kindern in solchen Situationen gerichtet, und es ist zu hoffen, dass aus diesem Vorfall Lehren gezogen werden, um zukünftige Risiken zu minimieren.
Die breite Öffentlichkeit und die betroffenen Familien hoffen auf eine umfassende Aufklärung und rechtliche Konsequenzen, die nicht nur Jhaj betreffen, sondern auch die Verantwortlichen hinter den Kulissen, die es ihm ermöglichten, solch einen betrügerischen Plan in die Tat umzusetzen.