Einleitung
In den letzten Jahren ist die Anzahl der Bedrohungen gegen Bundesrichter in den USA stark angestiegen. Ein besonders besorgniserregendes Phänomen, das als "Pizza-Doxing" bezeichnet wird, hat in diesem Kontext an Aufmerksamkeit gewonnen. Diese Methode scheint darauf abzuzielen, Richter durch unerwünschte Pizzalieferungen an ihre Wohnadresse einzuschüchtern. Dies wirft nicht nur Fragen zur Sicherheit von Richtern auf, sondern hat auch potenzielle Auswirkungen auf die Rechtsprechung und das Vertrauen der Öffentlichkeit in das Justizsystem.

Was ist "Pizza-Doxing"?
"Pizza-Doxing" ist eine moderne Form der Einschüchterung, bei der unbekannte Täter Pizzalieferungen an die Wohnadressen von Richtern bestellen. Diese Taktik wird als eine Art psychologische Kriegsführung angesehen. Wie die US-Verfolgungsbehörde (U.S. Marshals Service) berichtet, gab es in den letzten Jahren über 450 Bedrohungen gegen Bundesrichter, was einen signifikanten Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren darstellt [1].

Hintergrund der Bedrohungen
Die Vorfälle sind besonders alarmierend, da sie einen direkten Bezug zu einem tragischen Vorfall im Jahr 2020 haben. Der verstorbene Sohn von Richterin Esther Salas, Daniel Anderl, wurde damals von einem Attentäter getötet, der gezielt die Familie angriff. Die Tatsache, dass in mehreren Fällen die Pizzalieferungen an Anderl adressiert sind, verstärkt den Eindruck, dass es sich um eine gezielte Einschüchterung handelt [1].

Die Reaktion der Behörden
Richterin Salas hat die Vorfälle als Versuche der psychologischen Einschüchterung bezeichnet und plant, sich mit Vertretern des U.S. Marshals Service zu beraten, um über die Bedrohungen zu sprechen. Sicherheitsanalysten warnen, dass solche Aktionen auch als Vorwand dienen könnten, um öffentliche Beamte an ihre Haustüren zu locken und ihre Adressen für potenzielle zukünftige Angriffe zu bestätigen [1].
Wachsende Bedrohungen gegen Richter
Die Zunahme von Bedrohungen gegen Richter ist Teil eines größeren Trends, der auch andere öffentliche Beamte betrifft. Die U.S. Marshals Service hat einen Anstieg der Bedrohungen um mehr als 300 im Vergleich zu 2019 dokumentiert. Diese Entwicklung ist alarmierend und könnte das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Justiz gefährden.
Schlussfolgerung
Die Vorfälle des "Pizza-Doxings" verdeutlichen die wachsenden Risiken, denen Richter in den USA ausgesetzt sind. In einer Zeit, in der die öffentliche Diskussion über das Justizsystem zunehmend polarisiert ist, könnte dies schwerwiegende Auswirkungen auf die Entscheidungsfindung und das Vertrauen in die Rechtsprechung haben. Es bleibt abzuwarten, wie die Behörden auf diese Bedrohungen reagieren und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Sicherheit der Richter zu gewährleisten.
Quellen
Über den Autor
Der Autor dieses Artikels ist Lukas Schneider, ein erfahrener Wirtschaftsjournalist mit Schwerpunkt auf internationaler Handelspolitik und Technologiemärkten.