Chagos-Vereinbarung löst in Großbritannien Proteste wegen 30-Milliarden-Pfund-Auszahlung und Rechten der vertriebenen Inselbewohner aus

Die britische Regierung sieht sich zunehmender Kritik gegenüber, nachdem sie eine umstrittene Vereinbarung zur Übertragung der Souveränität über die Chagos-Inseln an Mauritius getroffen hat. Die Vereinbarung, die von...

Chagos-Vereinbarung löst in Großbritannien Proteste wegen 30-Milliarden-Pfund-Auszahlung und Rechten der vertriebenen Inselbewohner aus

Die britische Regierung sieht sich zunehmender Kritik gegenüber, nachdem sie eine umstrittene Vereinbarung zur Übertragung der Souveränität über die Chagos-Inseln an Mauritius getroffen hat. Die Vereinbarung, die von [Politikern](https://northafricapost.com/87858-chagos-deal-sparks-uk-backlash-over-30bn-payout-and-exiled-islanders-rights.html) und Menschenrechtsgruppen als finanziell und ethisch bedenklich eingestuft wird, beinhaltete eine Auszahlung von 30 Milliarden Pfund, die die britischen Steuerzahler zur Kasse bittet. Diese Entwicklung hat in Großbritannien Proteste ausgelöst, während die Regierung versucht, die nationale Sicherheit und internationale Verpflichtungen in den Vordergrund zu rücken.

Im Rahmen dieses umstrittenen Arrangements behält Großbritannien den militärischen Zugang zur strategisch wichtigen Diego Garcia, einer US-UK-Militärbasis, durch einen 99-Jahres-Mietvertrag, der Mauritius jährlich bis zu 165 Millionen Pfund einbringen soll. Die Enthüllung, dass Mauritius diese Mittel zur Abschaffung der Einkommenssteuer für die meisten Arbeitnehmer verwenden will, hat unter den britischen Oppositionsführern Empörung ausgelöst. Die konservative Parteivorsitzende Kemi Badenoch stellte fest: „Warum zur Hölle sollten die britischen Steuerzahler 30 Milliarden Pfund für Steuererleichterungen in Mauritius zahlen?“

Im Gegensatz dazu verteidigte Premierminister Keir Starmer die Vereinbarung und argumentierte, dass sie die nationale Sicherheit stärke und den internationalen rechtlichen Verpflichtungen nach einem [UN-Urteil von 2019](https://www.bbc.co.uk/news/articles/clyk05lgyevo) Rechnung trage, das Großbritannien zur Rückgabe der Inseln anmahnte. Starmer betonte, dass das Abkommen die globale Stellung Großbritanniens festige und die kritische Verteidigungsinfrastruktur bewahre. Dennoch zeigt ein UN-Gremium auf, dass die Vereinbarung nicht den Rückkehranspruch für die vertriebenen Chagossianer gewährleistet, von denen viele in den 1960er Jahren gewaltsam vertrieben wurden und weiterhin von Diego Garcia ausgeschlossen sind.

Kemi Badenoch UK politician portrait professional image
Kemi Badenoch UK politician portrait professional image

Hintergründe und Kontext

Die Chagos-Inseln, eine Gruppe von Inseln im Indischen Ozean, sind ein umstrittenes geopolitisches Erbe. In den 1960er Jahren wurden die dort lebenden Chagossianer von der britischen Regierung gezwungen, ihre Heimat zu verlassen, um Platz für militärische Einrichtungen zu schaffen, die für die USA und Großbritannien von strategischer Bedeutung sind. Diese Vertreibung bleibt ein tiefes Trauma für die betroffenen Gemeinschaften, die sich seither im Exil befinden und für ihre Rechte kämpfen.

In der [vergangenen Woche](https://www.africanews.com/2025/06/11/chagos-deal-backlash-uk-under-fire-over-30-billion-payout/) gab die britische Regierung bekannt, dass sie die Souveränität der Chagos-Inseln an Mauritius übertragen werde, was eine der größten finanziellen Vereinbarungen in der Geschichte Großbritanniens darstellt. Kritiker argumentieren, dass dies weniger als eine Lösung für die Chagossianer und mehr als ein Tauschgeschäft für strategische Vorteile angesehen werden sollte.

Die Kontroversen um die Chagos-Inseln sind nicht neu. Der UN-Menschenrechtsrat hatte bereits 2019 festgestellt, dass Großbritannien die Inseln illegal besetzt hält und die Rückkehr der Chagossianer gefordert. Diese Forderungen fanden jedoch wenig Gehör in der britischen Politik, wo strategische Interessen oft über menschliche Rechte gestellt werden.

Die Vereinbarung zwischen Großbritannien und Mauritius sieht vor, dass das britische Militär weiterhin Zugang zur Diego Garcia-Militärbasis hat, die als eine der wichtigsten Militäranlagen in der Region gilt. Diese Basis ist entscheidend für die militärischen Operationen der USA und Großbritanniens im Indischen Ozean und darüber hinaus.

Chagos-Vereinbarung löst in Großbritannien Proteste wegen 30-Milliarden-Pfund-Auszahlung und Rechten...
Chagos-Vereinbarung löst in Großbritannien Proteste wegen 30-Milliarden-Pfund-Auszahlung und Rechten...

Investigative Enthüllungen

Die Frage, wofür die 30 Milliarden Pfund tatsächlich verwendet werden, bleibt im Dunkeln. Obwohl Premierminister Starmer die finanziellen Mittel als notwendig für die Aufrechterhaltung der nationalen Sicherheit darstellt, ist der Einsatz dieser Gelder zur [Abschaffung der Einkommenssteuer](https://uk.news.yahoo.com/chagos-islands-deal-delayed-avoid-124134850.html) in Mauritius ein umstrittenes Thema, das von vielen als unverantwortlich angesehen wird. Die Opposition fragt sich, warum britische Steuerzahler für Steuererleichterungen in einem anderen Land aufkommen sollten.

Einige Abgeordnete der Labour-Partei, die Starmer unterstützen, haben ebenfalls Bedenken geäußert, dass die britische Regierung die Stimmen der Chagossianer im Exil ignoriert. Viele von ihnen leben in Großbritannien und fühlen sich von den Verhandlungen ausgeschlossen. Diese Tatsache wirft Fragen zur Transparenz und Fairness des gesamten Prozesses auf. Laut Berichten haben sich [Menschenrechtsanwälte](https://northafricapost.com/87858-chagos-deal-sparks-uk-backlash-over-30bn-payout-and-exiled-islanders-rights.html) darüber beschwert, dass die Chagossianer in Großbritannien nicht konsultiert wurden, was die spaltende Natur dieser Vereinbarung verstärkt.

Die rechtlichen Bemühungen der Chagossianer, die Vereinbarung zu blockieren, scheiterten letzten Monat. Kritiker argumentieren, dass dies die fortdauernde Ungerechtigkeit gegenüber den vertriebenen Inselbewohnern verdeutlicht, die sich weiterhin in einem Zustand der Unsicherheit und des Unrechts befinden. Zahlreiche [Berichte zeigen](https://www.bbc.co.uk/news/articles/clyk05lgyevo), dass die Chagossianer noch immer unter den Folgen ihrer Vertreibung leiden und dass die internationale Gemeinschaft ihre Ansprüche auf Rückkehr und Entschädigung nicht ausreichend unterstützt.

Zusätzlich gibt es immer mehr Stimmen, die fordern, dass die britische Regierung ihre Verantwortung für die Chagossianer anerkennt und die Vereinbarung überarbeitet, um sicherzustellen, dass die Rechte der Exilierten respektiert werden. Die UN hat bereits in mehreren Resolutionen auf die Dringlichkeit dieser Angelegenheit hingewiesen und die britische Regierung aufgefordert, die Forderungen der Chagossianer zu prüfen.

Chagossians rights stock photo
Chagossians rights stock photo

Auswirkungen und Reaktionen

Die Reaktionen auf die Chagos-Vereinbarung sind vielfältig und reichen von scharfer Kritik bis hin zu vorsichtiger Unterstützung. Während einige Abgeordnete und Menschenrechtsgruppen die Vereinbarung als einen Schritt in die richtige Richtung betrachten, sehen viele die finanziellen Aspekte als eine Verdrehung der moralischen Verantwortung Großbritanniens gegenüber den Chagossianern.

Die [Tories](https://www.africanews.com/2025/06/11/chagos-deal-backlash-uk-under-fire-over-30-billion-payout/) haben in dieser Angelegenheit umso vehementer protestiert, wobei Kritiker wie Badenoch anmerken, dass die Regierung durch diese Auszahlung nur ihre eigenen Interessen verfolgt und die der Chagossianer ignoriert. Die Empörung in der Bevölkerung wächst, während immer mehr Stimmen aus der Zivilgesellschaft und von Menschenrechtsorganisationen laut werden, die die britische Regierung auffordern, die Vereinbarung zu verändern oder sogar ganz zurückzuziehen.

Die Chagossianer selbst haben sich in den letzten Tagen zusammengeschlossen, um öffentlich auf ihre Rechte aufmerksam zu machen. Die vertreibenden Erinnerungen und der Verlust ihrer Heimat sind nach wie vor schmerzhaft und führen zu einem Gefühl von Ungerechtigkeit, das sich über Generationen erstreckt. Proteste in London und an anderen Orten haben gezeigt, dass die Chagossianer und ihre Unterstützer bereit sind, gegen das Abkommen zu kämpfen und ihre Stimme zu erheben, um auf die anhaltende Ungerechtigkeit aufmerksam zu machen.

Zukünftige Entwicklungen

Die Herausforderung für die britische Regierung wird darin bestehen, die Balance zwischen strategischen Interessen und der Einhaltung der Menschenrechte der Chagossianer zu finden. Die internationale Gemeinschaft, einschließlich der UN, wird die Entwicklungen in dieser Angelegenheit weiterhin genau beobachten. Es bleibt abzuwarten, ob der Druck von innen und außen zu einer Neuaushandlung der Vereinbarung führen wird.

Die nächsten Wochen werden entscheidend sein. Die britische Regierung muss sich möglicherweise mit einer Welle von Protesten auseinandersetzen, die nicht nur von den Chagossianern, sondern auch von breiteren Teilen der Gesellschaft getragen werden. Die Stimme der Zivilgesellschaft könnte entscheidend sein, um die Regierung zur Rechenschaft zu ziehen und die Rechte der vertriebenen Inselbewohner zu schützen.

Die Chagos-Vereinbarung ist mehr als nur ein geopolitisches Abkommen; sie stellt eine Frage der Gerechtigkeit dar, die das Potenzial hat, die britische Politik und das internationale Ansehen Großbritanniens nachhaltig zu beeinflussen. Die kommenden Entscheidungen werden nicht nur den Kurs der britischen Außenpolitik prägen, sondern auch die Schicksale der Chagossianer, die seit Jahrzehnten auf eine Rückkehr in ihre Heimat warten.

Verwandte Artikel

Japan warnt vor Kollisionsrisiken nach 'abnormalen Annäherungen' eines chinesischen Kampfjets
Technologie

Japan warnt vor Kollisionsrisiken nach 'abnormalen Annäherungen' eines chinesischen Kampfjets

Die Beziehungen zwischen Japan und China stehen erneut auf der Kippe. Nach wiederholten Berichten über *abnormale Annäherungen* von chinesischen Kampfjets an japanische Militärflugzeuge hat Japan seine Besorgnis über die Sicherheit im Luftraum...

14.06.2025Weiterlesen
Kanadas oberste Ärztin Theresa Tam verlässt ihr Amt zum Ende der Amtszeit am 20. Juni
Technologie

Kanadas oberste Ärztin Theresa Tam verlässt ihr Amt zum Ende der Amtszeit am 20. Juni

Als Dr. Theresa Tam sich darauf vorbereitet, ihr Amt als oberste Ärztin Kanadas am 20. Juni zu verlassen, betont sie die Notwendigkeit, für die Wissenschaft einzutreten und gegen Desinformation zu kämpfen. Nach acht Jahren im Amt – davon fünf Jahre...

14.06.2025Weiterlesen
Arbeiter in der Elfenbeinküste berichten, dass Unilever ihre Gewerkschaftsrechte während des Aktienverkaufs verletzt, wie Dokumente zeigen
Technologie

Arbeiter in der Elfenbeinküste berichten, dass Unilever ihre Gewerkschaftsrechte während des Aktienverkaufs verletzt, wie Dokumente zeigen

In einer alarmierenden Entwicklung berichten Arbeiter der Unilever-Niederlassung in der Elfenbeinküste, dass das Unternehmen während des bevorstehenden Verkaufs seiner Anteile an einer lokalen Investorenvereinigung systematisch ihre...

14.06.2025Weiterlesen