China könnte bis 2030 zum weltweit führenden Halbleiter-Fertigungshub werden – trotz US-Beschränkungen wird das Land 30 % der globalen installierten Kapazität halten und Taiwan übertreffen.

In einem sich rasant entwickelnden globalen Technologiemarkt könnte China bis 2030 zum führenden Halbleiter-Fertigungshub aufsteigen. Laut einer aktuellen Prognose der Yole Group wird das Land voraussichtlich 30 % der weltweiten Produktionskapazität...

China könnte bis 2030 zum weltweit führenden Halbleiter-Fertigungshub werden – trotz US-Beschränkungen wird das Land 30 % der globalen installierten Kapazität halten und Taiwan übertreffen.

In einem sich rasant entwickelnden globalen Technologiemarkt könnte China bis 2030 zum führenden Halbleiter-Fertigungshub aufsteigen. Laut einer aktuellen Prognose der Yole Group wird das Land voraussichtlich 30 % der weltweiten Produktionskapazität für Halbleiter halten und damit Taiwan übertreffen, das derzeit bei 23 % liegt. Diese Entwicklung könnte nicht nur die geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China weiter anheizen, sondern auch erhebliche Auswirkungen auf die gesamte Technologieindustrie weltweit haben.

Die chinesische Regierung hat in den letzten Jahren massive Investitionen in die heimische Halbleiterproduktion getätigt, mit dem erklärten Ziel, die Selbstversorgung in der Chipproduktion zu erreichen. Dank dieser Bemühungen hat die Volksrepublik ihre Produktion in den letzten Jahren stark erhöht. Im Jahr 2024 produzierten chinesische Fabriken bereits 8,85 Millionen Wafer pro Monat, was einem Anstieg von 15 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Doch trotz dieser scheinbar positiven Aussichten gibt es zahlreiche Herausforderungen, insbesondere hinsichtlich der technologischen Fähigkeiten dieser neuen Produktionsstätten. Während die USA über fortschrittliche Technologien verfügen, hat China mit Exportbeschränkungen zu kämpfen, die es den Unternehmen erschweren, die neuesten Fertigungsanlagen zu erwerben. Dies wirft Fragen auf: Kann China wirklich mit den technologischen Standards der westlichen Halbleiterindustrie konkurrieren?

China könnte bis 2030 zum weltweit führenden Halbleiter-Fertigungshub werden – trotz US-Beschränkung...
China könnte bis 2030 zum weltweit führenden Halbleiter-Fertigungshub werden – trotz US-Beschränkung...

Hintergründe und Kontext

Die Halbleiterindustrie ist das Herzstück der modernen Technologie und umfasst alles von Smartphones bis zu Automobilelektronik. Laut Statista belief sich der weltweite Umsatz im Halbleitermarkt im Jahr 2022 auf über 600 Milliarden US-Dollar. Diese Branche wird von einigen wenigen Ländern dominiert, wobei Taiwan und Südkorea als führende Hersteller gelten.

China hat jedoch erkannt, dass die Abhängigkeit von ausländischen Herstellern nicht nachhaltig ist, insbesondere angesichts der geopolitischen Spannungen und Handelskriege. Die Initiative "Made in China 2025" zielt darauf ab, die Technologieproduktion zu stärken und die Abhängigkeit von Importen zu verringern. Das Land hat bereits 18 neue Produktionsstätten (fabs) eröffnet, um die Produktionskapazität zu erhöhen, darunter die Huahong Semiconductor, die kürzlich eine neue 12-Zoll-Fab in Wuxi in Betrieb genommen hat.

Die USA, die als größter Verbraucher von Halbleitern gelten, haben jedoch nur etwa 10 % der globalen Produktionskapazität. Dies bedeutet, dass sie einen Großteil ihrer Chips aus Ländern wie Taiwan, Südkorea und zunehmend auch China importieren müssen. Im Gegensatz dazu sind Japan und Europa in der Lage, ihren internen Bedarf überwiegend selbst zu decken. Diese Dynamik könnte sich jedoch bald ändern, da mehrere Unternehmen wie TSMC und Intel begonnen haben, in den USA zu investieren und ihre Produktionskapazitäten zu erhöhen.

China semiconductor manufacturing hub high quality photograph
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Investigative Enthüllungen

Trotz der beeindruckenden Produktionszahlen steht China vor erheblichen Herausforderungen. Die meisten der neu errichteten Fabriken in China sind darauf angewiesen, Technologien zu verwenden, die oft hinter den fortschrittlichsten Fertigungstechniken der westlichen Länder zurückbleiben. Laut Berichten hat die US-Regierung Exportkontrollen auf die modernsten Chipproduktionstechnologien ausgeweitet, um die militärischen Fähigkeiten Chinas nicht zu unterstützen.

Ein zentrales Problem stellt die Lithografie dar, eine entscheidende Technologie für die Herstellung von Mikrochips. Während Unternehmen wie ASML in den Niederlanden über die notwendigen Maschinen verfügen, um die neuesten Chips mit extrem ultraviolettem Licht (EUV) zu produzieren, hat China keinen Zugang zu dieser Technologie. Dies könnte bedeuten, dass China zwar in der Lage ist, in der Produktion aufzuholen, aber nicht die fortschrittlichsten Chips, die in der Welt benötigt werden, herstellen kann.

In der Zwischenzeit investiert Peking Milliarden in die Entwicklung eigener Technologien, um diese Lücken zu schließen. Dies umfasst nicht nur Fertigungsanlagen, sondern auch Software für elektronisches Design, die für die Entwicklung und Produktion von Halbleitern unerlässlich ist. Diese Bestrebungen könnten in den kommenden Jahren erhebliche Fortschritte zeigen, aber der Weg bleibt steinig.

Huahong Semiconductor factory Shanghai professional image
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Auswirkungen und Reaktionen

Die potenzielle Überlegenheit Chinas in der Halbleiterproduktion könnte weitreichende Folgen für die globalen Märkte haben. Unternehmen in den USA, die stark auf Halbleiter angewiesen sind, könnten unter Druck geraten, insbesondere wenn sich die Handelsbeziehungen weiter verschlechtern. Die US-Regierung ist sich der Risiken bewusst und hat daher Programme ins Leben gerufen, um die heimische Chip-Produktion zu stärken, darunter das Chips for America Act.

Die Reaktionen auf die sich verändernde Landschaft sind vielfältig. Einige Unternehmen beginnen, ihre Produktionsstätten näher an ihren Hauptmärkten zu verlagern, um unabhängiger von globalen Lieferketten zu werden. Analysten warnen jedoch, dass die Rückverlagerung der Produktion in die USA nicht sofort die Lücken füllen kann, die durch die Abhängigkeit von ausländischen Herstellern entstanden sind.

Die geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China könnten auch zu einem Wettlauf um technologische Überlegenheit führen, was möglicherweise zu einem neuen Kalten Krieg im Technologiebereich führt. Experten fordern eine umgehende Neubewertung der globalen Handelsstrategien, um den Herausforderungen dieser neuen Realität gerecht zu werden.

Zukünftige Entwicklungen

Die Frage, ob China in der Lage sein wird, die technologische Kluft zu überbrücken und tatsächlich zum führenden Halbleiterproduzenten der Welt zu werden, bleibt offen. Die nächsten fünf Jahre werden entscheidend sein, da sowohl China als auch die USA ihre Strategien zur Sicherung der Chipproduktion weiterentwickeln. Während China auf Selbstversorgung und Massenproduktion setzt, reagieren die USA mit Investitionen in Forschung und Entwicklung, um ihre führende Rolle in der Halbleitertechnologie zu behaupten.

Es bleibt abzuwarten, ob die USA ihre technologische Überlegenheit aufrechterhalten können oder ob China es schaffen wird, die notwendigen Technologien zu entwickeln, um nicht nur die Produktionskapazitäten zu erhöhen, sondern auch die Qualität und Innovationskraft seiner Produkte zu steigern. Die gesamte Technologiebranche wird diese Entwicklungen genau beobachten und ihre Strategien entsprechend anpassen müssen.

In einer zunehmend vernetzten und technologieabhängigen Welt wird die Fähigkeit, Chips herzustellen, nicht nur wirtschaftliche, sondern auch sicherheitspolitische Implikationen haben. Unternehmen, Regierungen und Verbraucher stehen vor der Herausforderung, sich auf diese Entwicklungen einzustellen und die richtigen Entscheidungen für die Zukunft zu treffen.

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