Der 'Menschenfresser'-Screw-Wurm kommt
Die Bedrohung durch den New World Screwworm, auch bekannt als 'Menschenfresser'-Screw-Wurm, nimmt bedrohliche Ausmaße an. Nach jahrzehntelangen Bemühungen, diese Parasiten bis nach Panama zurückzudrängen, scheint sich die Situation nun dramatisch zu verändern. Die Rückkehr des Wurms könnte nicht nur die USA, sondern auch die europäischen Märkte und den globalen Handel beeinflussen.

Hintergrund und aktuelle Situation
Der New World Screwworm (Cochliomyia hominivorax) ist ein Parasit, der lebende Tiere befällt und ihnen erhebliche Schäden zufügen kann. In den letzten 70 Jahren haben die USA intensive Maßnahmen ergriffen, um diesen Schädling zu bekämpfen. Durch die Zucht und Bestrahlung von Screwworms wurden sterile Fliegen produziert und in großen Mengen freigelassen, um die Population zu kontrollieren. Diese Strategie war bis 2006 erfolgreich, als eine unsichtbare Barriere am Darién Gap, der Grenze zwischen Panama und Kolumbien, etabliert wurde [1].
Leider wurde diese Barriere 2022 durchbrochen. Die Fallzahlen in Panama stiegen sprunghaft an, und der Wurm hat sich schnell nach Norden bewegt, wobei er bis Ende 2024 bereits 1.600 Meilen durch acht Länder zurückgelegt hatte [2]. Besonders besorgniserregend ist die Situation in Mexiko, wo die Staaten Oaxaca und Veracruz betroffen sind. Die USA haben daraufhin die Einfuhr von lebendem Vieh aus Mexiko ausgesetzt, was die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern belasten könnte [3].

Auswirkungen auf die Landwirtschaft
Die Rückkehr des Screwworms könnte dramatische Folgen für die Landwirtschaft in den USA und möglicherweise auch in Europa haben. Tierzüchter in Texas und anderen Bundesstaaten sind besorgt, dass der Wurm bald auch in den USA Fuß fassen könnte. Wayne Cockrell, ein Viehzüchter aus Texas, äußerte seine Besorgnis, dass die Programme zur Bekämpfung des Screwworms nicht ausreichend sind, um die Ausbreitung zu stoppen [4].
- Die Bedrohung für Viehbestände könnte zu einem Anstieg der Viehpreise führen.
- Ein erneuter Ausbruch könnte die Exportmöglichkeiten für US-amerikanisches Vieh beeinträchtigen.
- Die europäischen Märkte könnten ebenfalls betroffen sein, wenn die USA als Hauptlieferant für Rindfleisch ausfallen.

Globale Perspektive
Die Ausbreitung des Screwworms hat nicht nur lokale, sondern auch globale Implikationen. Die Schädlinge könnten durch den internationalen Handel nach Europa gelangen und möglicherweise die dortigen Tierbestände gefährden. Ein derartiger Umstand könnte die Agrarpreise in Europa beeinflussen und die Sicherheit der Lebensmittelversorgung gefährden.
Schlussfolgerung
Die Rückkehr des 'Menschenfresser'-Screw-Wurms ist ein ernstzunehmendes Problem, das nicht nur die USA betrifft, sondern auch weitreichende Auswirkungen auf die globalen Agrarmärkte haben könnte. Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Ausbreitung des Wurms zu verhindern und die Landwirtschaft zu schützen.
Quellen
- The 'Man-Eater' Screwworm Is Coming - The Atlantic
- Screwworms once plagued American cattle. Now they threaten to return - NPR
- Screwworms are coming—and they're just as horrifying as they sound - Ars Technica
- We once rid the US of this nasty parasite. Now it could be coming back - Salon
- A Parasite That Eats Cattle Alive Is Creeping North Toward the US - Wired
Über den Autor
Lukas Schneider ist ein erfahrener Wirtschaftsjournalist mit Schwerpunkt auf internationaler Handelspolitik und Technologiemärkten. Er analysiert aktuelle Entwicklungen und deren Auswirkungen auf die globalen Märkte.