Die DOGE 100: Musk ist raus, aber über 100 seiner Anhänger bleiben, um Trumps Plan umzusetzen.
In einer überraschenden Wendung der Ereignisse hat Elon Musk die "Department of Government Efficiency" (DOGE) verlassen, aber seine Einflussnahme bleibt durch ein Netzwerk von mehr als 100 seiner Anhänger in der Trump-Administration stark. Diese Gruppe aus Silicon Valley-Führungskräften, Ingenieuren und Investoren ist tief in verschiedenen Bundesbehörden eingebettet und arbeitet daran, die US-Regierung drastisch zu verkleinern.
Mindestens 38 Mitglieder von DOGE haben für eines von Musks Unternehmen gearbeitet, während fast zwei Dutzend Beamte Einschnitte in dieselben Bundesbehörden machen, die die Branchen regulieren, in denen sie zuvor angestellt waren. Diese Enthüllungen werfen besorgniserregende Fragen über mögliche Interessenkonflikte und die ethischen Implikationen ihrer Arbeit auf.

Hintergründe und Kontext
Die Gründung von DOGE ist Teil eines umfassenden Plans der Trump-Administration, die Regierung zu verschlanken. Dieses Vorhaben begann kurz nach der Gründung der Abteilung und hat sich als zentrales Element der administrativen Reformen etabliert. Hunderte von Gesprächen mit Insidern und die Analyse zahlreicher Dokumente haben geholfen, die Verbindungen zwischen DOGE und Musks Unternehmen aufzudecken.
Interessanterweise sind viele der DOGE-Mitglieder jung und unerfahren in Regierungsangelegenheiten. Die meisten sind Männer in ihren 20ern und 30ern, die zuvor in der Finanzbranche tätig waren. Diese demografischen Merkmale spiegeln die Prioritäten und Werte wider, die sie in ihre Arbeit bei der Regierung einbringen.
Die Abteilung wurde in einer Zeit gegründet, in der der Wunsch nach effizienterer Regierungsarbeit groß war. Dennoch bleibt die Frage, ob diese Effizienz um jeden Preis angestrebt werden sollte, insbesondere wenn private Interessen im Spiel sind.

Investigative Enthüllungen
Eine detaillierte Untersuchung der finanziellen Enthüllungsberichte zeigt, dass mindestens neun DOGE-Mitglieder in Musks Unternehmen investiert haben oder Aktien besitzen. Solche finanziellen Verstrickungen werfen Fragen zur Unparteilichkeit ihrer Entscheidungen auf. Ein Mitglied, das Massenentlassungen im Consumer Financial Protection Bureau überwacht, hält Aktien von Unternehmen, die von dieser Behörde reguliert werden.
Zusätzlich bleiben mindestens 12 DOGE-Mitglieder auf dem Papier Angestellte oder Berater der Unternehmen, bei denen sie vor ihrer Ernennung gearbeitet haben. Mindestens neun erhalten weiterhin Unternehmensvorteile wie Krankenversicherung, Aktienpläne oder Rentenprogramme. Diese Zustände schaffen potenzielle Interessenkonflikte und werfen die Frage auf, inwiefern diese Personen Bundesrichtlinien im Sinne ihrer Arbeitgeber beeinflussen könnten.
Der undurchsichtige Charakter von DOGE wird noch deutlicher, wenn man betrachtet, wie viele ihrer Mitglieder ihre öffentlichen Profile gelöscht oder ihre beruflichen Hintergründe aus dem Internet entfernt haben. Die Trump-Administration hat DOGE-Mitarbeitern verboten, ohne Genehmigung öffentlich zu sprechen, was die Transparenz weiter einschränkt.

Auswirkungen und Reaktionen
Die Auswirkungen dieser Entwicklungen sind weitreichend. Einerseits könnte die Einbindung von DOGE in die Regierung zu effizienteren Verwaltungsprozessen führen. Andererseits bergen die potenziellen Interessenkonflikte und die Machtkonzentration in den Händen weniger ein erhebliches Risiko für die demokratische Kontrolle und die Rechenschaftspflicht.
Öffentliche Reaktionen variieren stark. Einige Befürworter argumentieren, dass diese Maßnahmen notwendig sind, um die Regierung effizienter zu gestalten. Gegner hingegen sehen in der Machtkonzentration und dem mangelnden öffentlichen Einblick ernsthafte Bedrohungen für die demokratische Ordnung.
Organisationen wie das Center for Democracy & Technology äußern Bedenken darüber, dass die DOGE-Mitglieder die Grenzen von Legalität und Ethik im Namen technologischer Effizienz testen könnten. Elizabeth Laird, eine Direktorin dieses Zentrums, hebt hervor, dass die legale Grauzone, in der DOGE operiert, ein ernstes Problem darstellt.
Zukünftige Entwicklungen
Der Ausblick auf die Zukunft von DOGE bleibt unklar. Während einige der ursprünglichen Mitglieder die Regierung verlassen, tritt eine neue Generation in ihre Fußstapfen. Die Frage, wie diese Gruppe in der Lage sein wird, die politischen und ethischen Herausforderungen zu meistern, bleibt offen.
Ein weiterer kritischer Punkt ist, ob DOGE zukünftig einem stärkeren öffentlichen Einblick unterliegt. Die jüngste Entscheidung des Obersten Gerichtshofs, eine Anordnung zu stoppen, die DOGE zur Offenlegung von Informationen verpflichtet hätte, wirft Bedenken auf, ob diese Gruppe jemals der öffentlichen Kontrolle unterliegen wird.
Angesichts der aktuellen Entwicklungen bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und welche Rolle DOGE in der politischen Landschaft der USA spielen wird. Die anhaltende Forschungsarbeit von ProPublica und anderen wird hierbei entscheidend sein, um Licht in diese verschlossene Welt zu bringen.