Einleitung
Die Wiederbelebung des 287(g)-Programms unter der Trump-Administration hat weitreichende Auswirkungen auf die Einwanderungspolitik in den USA und könnte auch europäische Märkte beeinflussen. Dieses Programm überträgt die Verantwortung für die Durchsetzung von Einwanderungsgesetzen auf lokale Polizeibehörden und hat sowohl Befürworter als auch Kritiker. In diesem Artikel werden die Mechanismen des Programms, seine Auswirkungen und die Relevanz für die deutsche und europäische Perspektive beleuchtet.

Das 287(g)-Programm: Ein Überblick
Das 287(g)-Programm ermöglicht es lokalen und staatlichen Strafverfolgungsbehörden, bestimmte Aufgaben der Einwanderungsdurchsetzung zu übernehmen. Diese Vereinbarungen werden zwischen der Immigration and Customs Enforcement (ICE) und den jeweiligen Behörden unterzeichnet.

Arten der Vereinbarungen
- Jail Services Model: Hierbei können Polizeibeamte Personen in Haft auf Einwanderungsverstöße überprüfen.
- Warrant Service Officer Model: Dieses Modell ermächtigt die lokalen Beamten, ICE-Anordnungen bezüglich Einwanderern in ihren Haftanstalten zu befolgen.
- Task Force Model: Dieses Modell gibt lokalen Beamten die Möglichkeit, den Einwanderungsstatus während ihrer regulären Polizeiaufgaben zu überprüfen.

Expansion des Programms unter Trump
Seit Amtsantritt von Präsident Donald Trump hat ICE die Anzahl der unterzeichneten Vereinbarungen erheblich erhöht. Im Dezember 2024 gab es 135 Vereinbarungen in 21 Bundesstaaten, während diese Zahl bis zum 19. Mai 2025 auf 588 angewachsen ist [1]. Diese Expansion ist Teil einer breit angelegten Strategie zur Durchführung massiver Abschiebungen.
Kritik und Bedenken
Kritiker des 287(g)-Programms argumentieren, dass die Übertragung von Einwanderungsbefugnissen an lokale Polizeibehörden zu einer verstärkten Diskriminierung und Misstrauen in den betroffenen Gemeinschaften führen kann. Viele befürchten, dass dies das Verhältnis zwischen der Polizei und der Gemeinschaft, insbesondere in ethnisch vielfältigen Gebieten, erheblich belasten könnte [5].
Relevanz für Deutschland und Europa
Die Entwicklungen in den USA könnten auch für Deutschland und Europa von Bedeutung sein. In Zeiten erhöhter Migration und internationaler Bewegung von Menschen werden solche Programme möglicherweise als Vorbild oder Warnung für europäische Staaten angesehen. Die Diskussion über die Rolle von Polizeibehörden in der Einwanderungspolitik könnte auch in Deutschland neue Impulse erhalten, wo ähnliche Maßnahmen in der Vergangenheit umstritten waren.
Fazit
Die Wiederbelebung des 287(g)-Programms unter der Trump-Administration hat nicht nur Auswirkungen auf die Einwanderungspolitik in den USA, sondern könnte auch in Deutschland und Europa zu einer kritischen Diskussion über die Rolle der Polizei in der Einwanderungskontrolle führen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen auf die öffentliche Meinung und die politischen Entscheidungen in Europa auswirken werden.
Quellen
- [1] AP News: Die Wiederbelebung eines Programms delegiert Trumps Einwanderungsdurchsetzung
- [2] US News: Die Wiederbelebung eines alten Programms
- [3] Journalists Resource: 287(g) Programm
- [4] Immigration Forum: Wiederbelebung der 287(g) Vereinbarungen
- [5] Visa Verge: Trump erweitert das 287(g) Programm
Über den Autor
Der Autor dieses Artikels ist Lukas Schneider, ein erfahrener Wirtschaftsjournalist mit Schwerpunkt auf internationaler Handelspolitik und Technologiemärkten.