Disney entlässt Hunderte weitere Mitarbeiter zur Kostensenkung
Die Walt Disney Company hat angekündigt, mehrere Hundert Mitarbeiter weltweit zu entlassen. Betroffen sind vor allem Angestellte in den Bereichen Film, Fernsehen und Finanzen. Diese Entscheidung ist Teil einer umfassenden Strategie, um Kosten zu senken und die Effizienz des Unternehmens zu steigern.

Hintergrund der Entlassungen
Disney sieht sich einem zunehmenden Druck ausgesetzt, da viele Zuschauer von herkömmlichen Kabel-TV-Abonnements zu Streaming-Plattformen wechseln. Dies hat die Unternehmensführung dazu veranlasst, die Geschäftsmodelle zu überdenken und effizienter zu gestalten. Ein Unternehmenssprecher erklärte: „Während sich unsere Branche in rasantem Tempo wandelt, evaluieren wir weiterhin, wie wir unsere Geschäfte effizient verwalten können, während wir die Innovation und Kreativität fördern, die die Verbraucher von Disney erwarten“ [1].

Details zu den Entlassungen
Die jüngsten Entlassungen folgen auf eine größere Welle von Stellenabbau im Jahr 2023, bei der rund 7.000 Mitarbeiter entlassen wurden, um Kosten in Höhe von 5,5 Milliarden US-Dollar zu sparen. Die aktuellen Kürzungen betreffen mehrere Teams, darunter:
- Marketingabteilungen für Film- und Fernsehproduktionen
- Besetzungs- und Entwicklungsabteilungen
- Unternehmensfinanzen
„Wir haben einen chirurgischen Ansatz gewählt, um die Anzahl der betroffenen Mitarbeiter zu minimieren“, sagte ein Unternehmenssprecher. Es wird jedoch betont, dass keine Abteilungen vollständig geschlossen werden [2].

Marktanalyse und Auswirkungen auf Europa
Die Auswirkungen dieser Umstrukturierungen werden auch auf die europäischen Märkte spürbar sein, da Disney über Tochtergesellschaften und Vertriebsnetze in vielen Ländern des Kontinents verfügt. Die Entlassungen könnten die Innovationskraft in der europäischen Unterhaltungsbranche beeinträchtigen, da Disney in den letzten Jahren erhebliche Investitionen in lokale Produktionen getätigt hat.
Die Firma beschäftigt weltweit 233.000 Mitarbeiter, davon über 60.000 außerhalb der USA. Mit der Übernahme von Unternehmen wie Marvel, Hulu und ESPN hat Disney eine bedeutende Rolle in der internationalen Unterhaltungslandschaft [3].
Finanzielle Entwicklung und zukünftige Perspektiven
Trotz der aktuellen Entlassungen hat Disney im Mai 2023 stärkere als erwartete Einnahmen gemeldet, mit einem Gesamtumsatz von 23,6 Milliarden US-Dollar für die ersten drei Monate des Jahres – ein Anstieg von 7 % im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Wachstumstrend wurde vor allem durch neue Abonnements für den Streaming-Dienst Disney+ unterstützt [4].
Die Firma hat in diesem Jahr mehrere neue Filme veröffentlicht, darunter „Captain America: Brave New World“ und das Live-Action-Remake von „Schneewittchen“. Letzteres hat jedoch nicht die erwarteten Erfolge an den Kinokassen erzielt. Im Gegensatz dazu brach der neueste Animationsfilm „Lilo & Stitch“ Rekorde in den US-Kinos während des Memorial Day-Wochenendes mit globalen Ticketverkäufen von über 610 Millionen US-Dollar [5].
Fazit
Die jüngsten Entlassungen von Disney spiegeln die Herausforderungen wider, mit denen die gesamte Unterhaltungsbranche konfrontiert ist. Die Umstellung auf digitale Medien und die zunehmende Konkurrenz im Streaming-Sektor zwingen Unternehmen, ihre Strategien zu überdenken und die Kosten zu senken. Für den deutschen und europäischen Markt könnte dies sowohl Risiken als auch Chancen mit sich bringen, insbesondere in Bezug auf lokale Produktionen und innovative Inhalte.
Quellen
- [1] Disney makes hundreds more layoffs as it cuts costs - BBC
- [2] Disney lays off hundreds of employees across film, TV and other units - CBS News
- [3] Disney to cut hundreds of employees in latest round of layoffs - LA Times
- [4] Disney Lays Off Hundreds Across Film and TV Divisions Amid Ongoing Cost - Yahoo News
- [5] Disney Lays Off Several Hundred Employees in Cost-Cutting Measure - Hollywood Reporter
Über den Autor
Lukas Schneider ist ein erfahrener Wirtschaftsjournalist mit Schwerpunkt auf internationaler Handelspolitik und Technologiemärkten. Er beschäftigt sich intensiv mit den Auswirkungen globaler Trends auf lokale Märkte und bietet fundierte Analysen zu aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen.