Ein Landkreis in North Carolina wollte ein neues Gericht zur Bekämpfung der Opioidkrise. Dann kamen Trumps Kürzungen.

Ein Landkreis in North Carolina wollte ein neues Gericht zur Bekämpfung der Opioidkrise. Dann kamen Trumps Kürzungen. Im Wilkes County, North Carolina, veranschaulicht die Opioidkrise die verheerenden Auswirkungen auf die Gemeinschaft. Die Region,...

Ein Landkreis in North Carolina wollte ein neues Gericht zur Bekämpfung der Opioidkrise. Dann kamen Trumps Kürzungen.

Ein Landkreis in North Carolina wollte ein neues Gericht zur Bekämpfung der Opioidkrise. Dann kamen Trumps Kürzungen.

Im Wilkes County, North Carolina, veranschaulicht die Opioidkrise die verheerenden Auswirkungen auf die Gemeinschaft. Die Region, die stark von der Drogenepidemie betroffen ist, strebte danach, eine innovative Lösung zu finden, um die wachsende Zahl von Opioidüberdosen zu bekämpfen. Ein neues Gericht, das als Wiederherstellung Gericht bekannt war, sollte eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung von Menschen spielen, die mit Drogenabhängigkeit kämpfen. Doch kurz vor der geplanten Eröffnung des Gerichts zog das US-Justizministerium seine Finanzierung zurück und stoppte damit den vielversprechenden Ansatz.

Die geplante Gerichtsbarkeit war eine Zusammenarbeit zwischen der gemeinnützigen Organisation Project Lazarus, dem leitenden Richter, dem Staatsanwalt und einer Gruppe von Verteidigungsanwälten. Ziel war es, eine Plattform zu schaffen, die Menschen nicht nur vor einer Gefängnisstrafe bewahrt, sondern ihnen auch Zugang zu wichtigen Unterstützungsdiensten wie Wohnraum und Gesundheitsversorgung bietet. Solche Gerichte haben sich als wirksames Mittel erwiesen, um die Rückfallquoten zu senken und die wiederholte Belastung der Gerichte durch Drogenfälle zu reduzieren.

Die ersten vier Jahre der Betriebskosten sollten durch einen 900.000 Dollar umfassenden Zuschuss des Justizministeriums finanziert werden. Doch im April, kurz vor der Eröffnung, erreichte das Projekt der Schock: Der Zuschuss wurde abrupt storniert, als Teil einer umfassenden Kürzung unter der Regierung von Präsident Donald Trump.

Fred Wells Brason II Project Lazarus CEO professional image
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Hintergründe und Kontext

Wilkes County liegt im nordwestlichen Teil von North Carolina und hat etwa 66.000 Einwohner. Es ist bekannt für seine Automobilsport und die Americana-Musikfestivals. Doch die Region leidet auch unter den Folgen des Rückgangs der Möbelindustrie und dem Wegzug des Hauptsitzes des Heimwerkerunternehmens Lowe's. In den 2000er Jahren hatte Wilkes County eine der höchsten Raten von Opioidüberdosierungen in den USA, konnte jedoch Erfolge bei der Reduzierung von Überdosen verzeichnen, als neue Strategien zur Hilfe eingeführt wurden.

Das geplante Wiederherstellungsgericht sollte eine entscheidende Rolle im Kampf gegen die Drogenabhängigkeit spielen, indem es über 150 Personen pro Jahr unterstützen sollte. Diese Menschen würden mit Peer-Support-Spezialisten arbeiten, die oftmals selbst Erfahrungen mit Drogenkonsum und dem Justizsystem gemacht haben. Diese Spezialisten sind entscheidend für die Verbindung der Teilnehmer mit notwendigen Ressourcen, um ihre Rehabilitation zu unterstützen.

Die Streichung des Zuschusses kam als Schock für viele in der Gemeinschaft. Fred Wells Brason II, der Präsident und CEO von Project Lazarus, zeigte sich besorgt über die abrupten Änderungen und erklärte, dass er nicht wisse, warum der Zuschuss gestrichen wurde. Er hat den Beschluss angefochten, während das Justizministerium auf Anfragen nicht reagierte.

Ein Landkreis in North Carolina wollte ein neues Gericht zur Bekämpfung der Opioidkrise. Dann kamen ...
Ein Landkreis in North Carolina wollte ein neues Gericht zur Bekämpfung der Opioidkrise. Dann kamen ...

Investigative Enthüllungen

Die Entscheidung, das Programm zu stoppen, wirft Fragen über die Konsistenz und die Prioritäten der Trump-Administration auf. In einer Region, in der Trump bei den Wahlen im letzten Jahr fast 60 Prozent der Stimmen erhielt, ist es schwer nachzuvollziehen, wie die Streichung von Mitteln für ein Gericht zur Verbrechensprävention mit den öffentlich propagierten Sicherheitszielen der Regierung in Einklang steht. Noch bevor das Justizministerium die Zuschüsse abschaffte, verlängerte die Regierung eine Erklärung über den öffentlichen Gesundheitsnotstand hinsichtlich der Opioid-Toten.

Amy Solomon, eine leitende Wissenschaftlerin am Council on Criminal Justice, der die gescheiterten Zuschüsse analysierte, äußerte sich ebenfalls besorgt über die Intransparenz der Entscheidung. Normalerweise werden Zuschüsse nur bei schwerwiegendem Missmanagement und nach einem Dialog mit den Empfängern widerrufen. „Es ist ein sehr ungewöhnlicher Verlauf“, so Solomon. Diese Einschätzung wird durch die Tatsache gestärkt, dass andere Empfänger des gleichen Zuschussprogramms, das auch Wilkes County unterstützte, ihre Mittel behalten konnten.

Insgesamt wurden über 88 Millionen Dollar an Zuschüssen für Programme zur Bekämpfung von Drogenmissbrauch und psychischen Erkrankungen abgeschnitten. Die genaue Begründung für die willkürliche Streichung von Mitteln bleibt unklar, und Experten fordern mehr Transparenz über die Entscheidungsprozesse des Justizministeriums.

opioid epidemic recovery court stock photo
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Auswirkungen und Reaktionen

Die Auswirkungen dieser Kürzungen sind für die Gemeinschaft in Wilkes County bereits spürbar. Die geplante Unterstützung für Menschen, die Hilfe suchen, wurde um Jahre zurückgeworfen, und die Herausforderungen, die mit der Opioidkrise verbunden sind, bleiben bestehen. Die Streichung des Zuschusses könnte nicht nur den Einzelnen schaden, sondern auch die gesamte Gemeinschaft destabilisieren, indem sie die soziale und wirtschaftliche Situation weiter verschlechtert.

Ericka Minton, eine Peer-Support-Spezialistin bei Project Lazarus, äußerte sich besorgt über den Verlust der Unterstützung und die Auswirkungen auf die Menschen, die auf diese Programme angewiesen sind. „Es gibt viele Menschen hier, die Hilfe brauchen, und dieses Gericht hätte einen großen Unterschied gemacht“, sagte sie in einem Interview. Ihre Erfahrungen spiegeln die Realität wider, die viele in der Region erleben, und zeigen die dringend benötigte Unterstützung auf, die jetzt in Frage steht.

Die Reaktionen der lokalen Behörden und der Bürger auf die Kürzungen sind gemischt. Einige fordern eine sofortige Rückkehr zu einem Ansatz, der auf Rehabilitation statt auf Bestrafung abzielt, während andere skeptisch sind, ob der Bund weiterhin die Unterstützung für die Programme zur Bekämpfung der Drogenkrise aufrechterhalten kann. Der Verlust von Geldern, die zur Unterstützung von Programmen zur Drogenrehabilitation gedacht waren, könnte auch die Ansichten über die Prioritäten der Regierung in Bezug auf die Drogenpolitik verändern.

Zukünftige Entwicklungen

Die Entwicklung in Wilkes County könnte als Indikator für zukünftige Maßnahmen der Trump-Administration dienen, insbesondere in Bezug auf die Drogenpolitik. Während sich die Regierung weiterhin auf die Verbrechensbekämpfung konzentriert, könnte die Unterstützung für Programme, die auf Prävention und Rehabilitation abzielen, weiter schwinden.

Die Situation in Wilkes County bleibt angespannt, während Projektleiter und lokale Beamte versuchen, alternative Finanzierungsquellen zu finden und den Dialog mit dem Justizministerium fortzusetzen. Der Erfolg dieser Bemühungen könnte darüber entscheiden, ob der Landkreis in der Lage sein wird, die dringend benötigten Unterstützungssysteme für die von der Opioidkrise betroffenen Menschen aufzubauen oder nicht.

Die Geschichte von Wilkes County ist mehr als nur eine lokale Krise; sie ist ein Spiegelbild der Herausforderungen, mit denen viele Gemeinden in den USA konfrontiert sind. Die Fragen der Verantwortung, der Transparenz und des öffentlichen Interesses stehen im Mittelpunkt, während die Bürger auf Veränderungen und Lösungen hoffen, die ihnen helfen könnten, die Drogenepidemie zu bekämpfen.

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