Einführung
In den letzten Tagen sind Vorwürfe über die Misshandlung von Besatzungsmitgliedern eines taiwanesischen Fischereischiffes während einer Bordkontrolle durch philippinische Behörden in umstrittenen Gewässern aufgekommen. Diese Situation hat sowohl in Taiwan als auch auf den Philippinen für Aufregung gesorgt und wirft Fragen über die Sicherheit und Rechte von Fischereimitarbeitern in diesen umstrittenen Gewässern auf.

Die Vorwürfe
Der taiwanesische Kapitän des Fischereischiffes Sheng Yu Feng, Chen Tsung-tun, gab in einer Pressekonferenz an, dass die philippinischen Beamten während der Kontrolle „wie somalische Piraten“ aufgetreten seien. Er berichtete von einem Überfall durch 12 bewaffnete Beamte, die ohne Vorwarnung an Bord kamen und sowohl den Fang als auch persönliche Gegenstände im Wert von etwa NT$300.000 (ca. 10.019 USD) beschlagnahmten [1].

Reaktion der philippinischen Behörden
Nazario Briguera, ein Sprecher des philippinischen Büros für Fischerei und aquatische Ressourcen (BFAR), wies diese Vorwürfe zurück und betonte, dass die Beamten die richtigen Boarding-Protokolle eingehalten hätten. Er erklärte, dass das taiwanesische Schiff tatsächlich im philippinischen Hoheitsgebiet gefischt habe und die BFAR-Beamten während der Kontrolle professionell gehandelt hätten [2].

Relevanz für die Region
Die Vorfälle in den umstrittenen Gewässern zwischen Taiwan und den Philippinen rufen nicht nur diplomatische Spannungen hervor, sondern haben auch Auswirkungen auf die lokale Fischereiindustrie und den internationalen Handel. Die Fischer beider Länder sind auf diese Gewässer angewiesen, die reich an maritimen Ressourcen sind.
Die taiwanesische Fischereibehörde hat die Navigationsaufzeichnungen des Sheng Yu Feng überprüft und festgestellt, dass das Schiff sich in den überlappenden Gewässern befand, jedoch nicht in den philippinischen Hoheitsgewässern, was möglicherweise eine Verletzung des 2015 unterzeichneten Fischereiabkommens ausschließt [3].
Forderungen nach Untersuchung
Chen und seine Familie haben die taiwanesische Regierung aufgefordert, den Vorfall zu untersuchen. Sie verweisen auf Bestimmungen des Fischereiabkommens von 2015, die Gewalt und unnötige Gewaltanwendung während der Vollstreckungsmaßnahmen verbieten [1].
Schlussfolgerung
Die Vorwürfe der Misshandlung während der Bordkontrolle eines taiwanesischen Fischereischiffes durch philippinische Behörden zeigen die fragilen Beziehungen und die rechtlichen Grauzonen in den umstrittenen Gewässern auf. Es bleibt abzuwarten, wie Taiwan und die Philippinen auf diesen Vorfall reagieren werden und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Sicherheit der Fischer in der Region zu gewährleisten.
Quellen
- Philippine official denies mistreatment of Taiwan's fishing vessel crew [1]
- Philippine Official Denies Mistreatment Of Taiwan's Fishing Vessel Crew [2]
- Captain of a Taiwanese fishing boat vows legal action over alleged mistreatment [3]
Über den Autor
Der Autor dieses Artikels ist Lukas Schneider, ein erfahrener Wirtschaftsjournalist mit Schwerpunkt auf internationaler Handelspolitik und Technologiemärkten.