Einleitung
Die Entscheidung der peruanischen Kulturministeriums, das geschützte archäologische Gebiet rund um die ikonischen Nazca-Linien nahezu zu halbieren, hat weltweit Empörung ausgelöst. Kritiker befürchten, dass diese Maßnahme die fast 2.000 Jahre alten Geoglyphen dem Risiko illegaler Bergbauaktivitäten aussetzt. Diese Entwicklung könnte nicht nur den kulturellen Wert der Region gefährden, sondern auch weitreichende Auswirkungen auf die Umwelt und die touristische Attraktivität Perus haben.

Hintergrund zur Entscheidung
Am Freitag gab das Kulturministerium bekannt, dass das geschützte Gebiet von etwa 5.600 Quadratkilometern auf rund 3.200 Quadratkilometer reduziert wird. Diese Entscheidung basiert auf einer 20-jährigen Studie und Konsultation, die jedoch von Umweltexperten und Archäologen als unzureichend kritisiert wird. Ana María Cogorno Mendoza, Präsidentin der Maria Reiche International Association, betont, dass gerade die nun ausgegrenzte Fläche von großer kultureller Bedeutung sei, da dort einige der ältesten Rituale stattfanden.

Auswirkungen auf die Umwelt und den Tourismus
Die Nazca-Linien, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören, ziehen jährlich Tausende von Touristen an. Diese massive touristische Anziehungskraft könnte jedoch durch die neue Regelung gefährdet werden. Kritiker argumentieren, dass die Reduzierung des geschützten Gebiets jahrzehntelange Fortschritte im Umweltschutz gefährden und illegale Bergbauaktivitäten fördern könnte, vor allem, da die internationalen Goldpreise derzeit hoch sind.
- Die Ausgrenzung von über 2.000 Quadratkilometern führt dazu, dass etwa 300 Bergbaulizenzen in diesem Gebiet erteilt wurden.
- Umweltschützer warnen vor ernsthaften Risiken und kumulierten Schäden an der empfindlichen Region.

Reaktionen aus der Fachwelt
Umweltanwälte und ehemalige Regierungsbeamte äußern sich besorgt über die Entscheidung. César Ipenza, ein Umweltschutzanwalt, kritisiert, dass nicht genügend Studien durchgeführt wurden, um die kulturelle oder archäologische Bedeutung der ausgegrenzten Fläche zu bewerten. Luis Jaime Castillo, ein ehemaliger Kulturminister, merkt an, dass das bereits geschützte Gebiet von illegalem Bergbau und Mineralverarbeitungsanlagen „befallen“ sei.
Schlussfolgerung
Die Entscheidung des peruanischen Kulturministeriums zur Reduzierung des geschützten Gebiets rund um die Nazca-Linien wirft ernsthafte Fragen über den Umgang mit kulturellem Erbe und Umweltschutz auf. Angesichts der steigenden Bedrohung durch illegale Bergbauaktivitäten könnte dies nicht nur die Integrität der Nazca-Linien gefährden, sondern auch die wirtschaftlichen Vorteile, die der Tourismus der Region gebracht hat. Es bleibt abzuwarten, wie die internationale Gemeinschaft und die peruanischen Behörden auf diese kontroverse Entscheidung reagieren werden.
Quellen
- The Guardian [1]
- Suara Sakti [2]
- AP News [3]
- CNN [4]
- Weather.com [5]
Über den Autor
Der Autor dieses Artikels ist Lukas Schneider, ein erfahrener Wirtschaftsjournalist mit Schwerpunkt auf internationaler Handelspolitik und Technologiemärkten.