EPA zielt auf Start-Stopp-Systeme in Autos und bezeichnet Funktion als 'Klimaschutz-Trophäe'

Einleitung Die Diskussion um Start-Stopp-Systeme in Fahrzeugen hat in den letzten Tagen an Intensität gewonnen. Die US-amerikanische Umweltschutzbehörde EPA hat angekündigt, die bundesstaatlichen Anreize für diese Technologie zurückzusetzen....

EPA zielt auf Start-Stopp-Systeme in Autos und bezeichnet Funktion als 'Klimaschutz-Trophäe'

Einleitung

Die Diskussion um Start-Stopp-Systeme in Fahrzeugen hat in den letzten Tagen an Intensität gewonnen. Die US-amerikanische Umweltschutzbehörde EPA hat angekündigt, die bundesstaatlichen Anreize für diese Technologie zurückzusetzen. EPA-Administrator Lee Zeldin bezeichnete Start-Stopp-Systeme als eine „Klimaschutz-Trophäe“, die viele Fahrer als unangenehm empfinden. Diese Entwicklungen haben nicht nur Auswirkungen auf den US-Markt, sondern könnten auch für deutsche und europäische Automobilhersteller von Bedeutung sein.

EPA zielt auf Start-Stopp-Systeme in Autos und bezeichnet Funktion als 'Klimaschutz-Trophäe' high qu...
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Was sind Start-Stopp-Systeme?

Start-Stopp-Technologie schaltet den Motor eines Fahrzeugs automatisch ab, wenn es zum Stillstand kommt, beispielsweise an einer roten Ampel oder im Stau. Der Motor startet dann wieder, sobald der Fahrer das Bremspedal loslässt oder das Gaspedal betätigt. Diese Systeme sind zwar nicht gesetzlich vorgeschrieben, haben aber aufgrund von Emissionsvorschriften und Kraftstoffwirtschaftsanreizen an Verbreitung gewonnen.

Lee Zeldin EPA administrator professional image
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Wachstum und Verbreitung

Ursprünglich wurden Start-Stopp-Systeme in weniger als 1 % der Neuwagen eingesetzt. Bis zum Modelljahr 2021 stieg dieser Anteil jedoch auf 45 % und Schätzungen zufolge liegt die aktuelle Akzeptanzrate sogar näher bei 65 % [1].

Umweltauswirkungen der Technologie

Befürworter der Start-Stopp-Systeme argumentieren, dass diese Technologie den Kraftstoffverbrauch in der Stadt senken und die Treibhausgasemissionen reduzieren kann. Laut dem Battery Council International halfen Start-Stopp-Systeme allein im Jahr 2023, fast 10 Millionen Tonnen Emissionen zu vermeiden [1].

climate change technology stock photo
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Effizienzsteigerung

Tests der Society of Automotive Engineers zeigen, dass die Technologie den Kraftstoffverbrauch im Stop-and-Go-Verkehr um 7 % bis 26 % verbessern kann. Allerdings sind die Vorteile beim Fahren auf der Autobahn gering [5].

Kritik an Start-Stopp-Systemen

Trotz der Umwelteffekte empfinden viele Fahrer Start-Stopp-Systeme als störend. Häufige Beschwerden sind:

  • Unangenehmes Gefühl, wenn der Motor abgestellt und wieder gestartet wird
  • Träge Beschleunigung
  • Verminderte Leistung der Klimaanlage, wenn der Motor aus ist

Kritiker argumentieren zudem, dass diese Systeme zusätzlichen Verschleiß an Motoren und Anlassern verursachen, obwohl Automobilhersteller versichern, dass sie für eine häufige Nutzung ausgelegt sind.

Handhabung der Systeme

Obwohl viele Fahrzeuge die Möglichkeit bieten, das Start-Stopp-System auszuschalten, wird diese Einstellung in der Regel bei jedem Neustart des Fahrzeugs zurückgesetzt. Einige Modelle bieten überhaupt keinen Ausschalter, was dazu führt, dass Fahrer auf nachträgliche Softwarelösungen zurückgreifen, um die Funktion zu deaktivieren, was Bedenken hinsichtlich der Garantie und der Emissionskonformität aufwirft.

Ausblick auf die zukünftige Regulierung

Die jüngste Ankündigung der EPA würde nicht zu einem Verbot von Start-Stopp-Systemen führen, sondern lediglich die Anreize abbauen, die Automobilhersteller für deren Implementierung erhalten haben. Dies ist Teil eines breiteren deregulierten Ansatzes, der unter der Trump-Administration verfolgt wurde [2][3].

Fazit

Die Debatte um die Start-Stopp-Technologie wirft wichtige Fragen über die Balance zwischen Umweltschutz und Fahrkomfort auf. In Europa, wo die Automobilindustrie stark auf Effizienz und Emissionsreduzierung setzt, könnte eine ähnliche Diskussion an Bedeutung gewinnen. Die Entscheidungen der EPA könnten somit auch Auswirkungen auf europäische Hersteller haben, die in den USA tätig sind.

Quellen

Über den Autor

Lukas Schneider ist ein erfahrener Wirtschaftsjournalist mit Schwerpunkt auf internationaler Handelspolitik und Technologiemärkten.

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