EU-Führer versuchen, Trump zu übertrumpfen und erwägen Handelsclub ohne die USA

In den schummrigen Abendstunden nach einem festlichen Dinner in Brüssel, untermalt von fröhlichem Geplauder über Teigtaschen und Ente, präsentierten die Führer der Europäischen Union eine gewagte neue Strategie zur Bekämpfung des chaotischen...

EU-Führer versuchen, Trump zu übertrumpfen und erwägen Handelsclub ohne die USA

In den schummrigen Abendstunden nach einem festlichen Dinner in Brüssel, untermalt von fröhlichem Geplauder über Teigtaschen und Ente, präsentierten die Führer der Europäischen Union eine gewagte neue Strategie zur Bekämpfung des chaotischen Handelskrieges des amerikanischen Präsidenten Donald Trump. Ihr Ansatz? Trump mit seinen eigenen unkonventionellen Methoden herauszufordern und einen neuartigen Handelsclub zu gründen, der die USA möglicherweise ausschließt.

Seit mehr als einem halben Jahr hat Trump die globalen Handelsstrukturen ins Wanken gebracht, indem er mit Drohungen und Ankündigungen von Zöllen jongliert. Dies geschieht oft nur, um später wieder Zugeständnisse zu machen und Verhandlungen zu eröffnen – immer mit dem Hinweis, dass er bei unzufriedenstellenden Bedingungen die Zölle wieder erhöhen wird. Das Ultimatum, das Trump den EU-Staaten gesetzt hat, läuft in nur 13 Tagen ab.

In diesem kritischen Moment entschied Ursula von der Leyen, die Präsidentin der Europäischen Kommission, dass herkömmliche Verhandlungstaktiken nicht mehr ausreichen. Sie schlug vor, dass die 27 Mitgliedstaaten der EU ihre Kräfte mit den 12 Mitgliedern des asiatisch geführten Comprehensive and Progressive Agreement for Trans-Pacific Partnership (CPTPP) bündeln könnten – einem Handelsblock, der nun auch das Vereinigte Königreich umfasst. Diese neue Partnerschaft könnte eine grundlegende Reform oder sogar einen Ersatz für die derzeit weitgehend ineffektive Welthandelsorganisation (WTO) darstellen.

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Hintergründe und Kontext

Der Handelskrieg, den Trump entfacht hat, ist nicht nur ein Konflikt zwischen den USA und ihren traditionellen Verbündeten, sondern hat auch weitreichende Auswirkungen auf die globale Wirtschaft. Die EU, einst ein Bastion für regelbasierte Handelspraktiken, sieht sich nun gezwungen, ihre Strategie zu überdenken. Von der Leyen merkte an, dass die EU und der CPTPP eine „mächtige“ Allianz bilden könnten, die den Beweis erbringt, dass freier Handel auf einer regelbasierten Grundlage mit einer Vielzahl von Ländern möglich ist. “Wir sollten uns wirklich engagieren", sagte sie am frühen Freitagmorgen nach dem EU-Gipfel in Brüssel.

Dieser Vorstoß zur Neuorientierung ist nicht zufällig. Die EU hat die jüngsten Entwicklungen im Handel genau beobachtet und festgestellt, dass Trump die globalen Handelsgesetze nach Belieben interpretiert und anpasst. Die Möglichkeit, ein alternatives Handelsabkommen zu schaffen, wird von vielen als notwendige Reaktion auf Trumps unberechenbare Taktiken angesehen. Wie in Berichten erwähnt, hat die EU in den letzten Monaten bereits formelle Gespräche über eine verstärkte Zusammenarbeit mit dem CPTPP angestoßen.

Zu den Befürwortern dieser neuen Handelsinitiative gehört auch der polnische Premierminister Donald Tusk, der den EU-Führern ins Gewissen redete, dass sie „sehr innovativ und manchmal vielleicht unberechenbar“ sein müssen – eine klare Anspielung auf die Strategie von Trump. Tusk, der die rotierende Präsidentschaft des Rates der EU innehat, hat in der Vergangenheit Erfahrung mit komplexen Verhandlungen gesammelt, einschließlich der Brexit-Gespräche. “Wir müssen uns anpassen, um mit unseren Partnern auf der anderen Seite des Atlantiks Schritt zu halten”, betonte er.

EU leaders trade negotiations high quality photograph
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Investigative Enthüllungen

Die Idee, den USA den Zugang zu einem neuen Handelsabkommen zu verwehren, stellt eine bedeutende geopolitische Wende dar. Trump hatte sich aus dem ursprünglichen CPTPP zurückgezogen, um stattdessen bilaterale Abkommen zu verfolgen, die für die USA vorteilhafter sind. Von der Leyens Vorschlag könnte die Transpazifische Partnerschaft stärken und gleichzeitig den Einfluss der USA verringern. “Es bleibt abzuwarten, ob die USA eingeladen werden oder nicht”, sagte von der Leyen. “Die Amerikaner haben sich zu einem bestimmten Zeitpunkt zurückgezogen.”

Allerdings könnte diese Strategie auch als Ablenkung von den realen Herausforderungen angesehen werden, die die EU in den Verhandlungen mit Trump erwarten. Interne Dokumente, die von Nachrichtenagenturen analysiert wurden, zeigen, dass die EU-Führer besorgt sind, dass ein unvorteilhaftes Abkommen mit Trump droht, das ihre wirtschaftlichen Interessen gefährden könnte. An diesem Punkt diskutierten die europäischen Staats- und Regierungschefs während ihres Dinners, wie sie mit Trumps aggressiven Taktiken umgehen sollten.

Es wird erwartet, dass von der Leyen und ihr Team in den kommenden Tagen eine grobe Skizze eines Vertrages aushandeln, um die schlimmsten Auswirkungen von Trumps Zöllen zu vermeiden. Aber die Frage bleibt: Wie viel sind die europäischen Führer bereit zu opfern, um eine Einigung zu erzielen? Die Angst vor hohen Zöllen und Handelsbarrieren könnte sie dazu drängen, einen Kompromiss einzugehen, der nicht nur die Handelsposition der EU schwächt, sondern auch die Glaubwürdigkeit der Eurokraten in Brüssel in Frage stellt.

Ursula von der Leyen Brussels summit professional image
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Auswirkungen und Reaktionen

Die Reaktionen auf von der Leyens Plan waren gemischt. Während einige von den Möglichkeiten eines neuen Handelsblocks begeistert sind, warnen Experten vor den Risiken eines Bruchs mit den USA. Laut Analysen könnte eine solche Entscheidung nicht nur die wirtschaftlichen Beziehungen zu den USA schwer belasten, sondern auch den gesamten internationalen Handelsmarkt destabilisieren.

Die Frage, die sich stellt, ist, ob die EU in der Lage ist, eine kohärente und starke Position zu halten, während sie gleichzeitig versucht, sich den unberechenbaren Strategien des Trump-Administration anzupassen. Der deutschen Kanzlerin Friedrich Merz zufolge muss die EU nach Alternativen suchen, wenn die WTO weiterhin als dysfunktional betrachtet wird. “Wenn die WTO so dysfunktional ist, wie sie es seit Jahren war, dann müssen wir, die weiterhin an freiem Handel glauben, etwas anderes entwickeln”, sagte Merz und unterstrich damit die Dringlichkeit des Themas.

Zukünftige Entwicklungen

Es ist unklar, wie sich die Dinge entwickeln werden, während die Uhr tickt und das Ultimatum von Trump näher rückt. Die EU steht vor der Herausforderung, einen Kompromiss zu finden, der sowohl ihre Handelsinteressen schützt als auch den Druck von Trump standhält. Gleichzeitig könnte das Potenzial eines neuen Handelsclubs mit den CPTPP-Mitgliedern eine realistische Alternative darstellen, um den Einfluss der USA auf das globale Handelsgeschehen zu verringern.

Die nächsten Tage und Wochen werden entscheidend sein, um zu sehen, ob die EU ihr Konzept eines Handelsclubs ohne die USA weiterverfolgen wird, oder ob letztendlich eine Einigung mit Trump erzielt werden kann. Die Unsicherheit und die Risiken einer solchen Entscheidung könnten das Schicksal der EU in der globalen Handelslandschaft erheblich beeinflussen.

Die europäische Führung muss sich nun darauf konzentrieren, sowohl ihre eigenen wirtschaftlichen Interessen zu wahren als auch den Handelskrieg mit Trump zu navigieren, der in der Vergangenheit bereits viele unerwartete Wendungen genommen hat. In dieser angespannten Lage wird sich zeigen, ob die EU in der Lage ist, durch Innovative Strategien und Kooperationen mit internationalen Partnern den Herausforderungen der globalen Handelsordnung zu begegnen.

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