Einleitung
Die jüngsten Entwicklungen in den USA, insbesondere die Anweisung der US-Veteranenbehörde, dass Wissenschaftler und Ärzte keine Veröffentlichungen in Fachzeitschriften oder öffentliche Äußerungen ohne vorherige Genehmigung vornehmen dürfen, werfen Fragen zur Transparenz und zur politischen Einflussnahme auf die Wissenschaft auf. Diese Maßnahmen, die als Zensur wahrgenommen werden, könnten auch Auswirkungen auf die deutsche und europäische Forschungsgemeinschaft haben.

Hintergrund der Anordnung
Die Anordnung wurde von Curt Cashour, dem stellvertretenden Sekretär für Öffentlichkeitsarbeit der VA, und John Bartrum, einem Berater des VA-Ministers Doug Collins, erlassen. Dies geschah kurz nach der Veröffentlichung eines Artikels im renommierten New England Journal of Medicine, in dem zwei VA-Lungenärzte auf die gesundheitlichen Folgen für Veteranen hinwiesen, die durch toxische Substanzen geschädigt wurden. Die Autoren warnten, dass entlassene Verträge und geplante Stellenabbauaktionen, die 80.000 Mitarbeiter betreffen könnten, die Gesundheit von Veteranen gefährden, die Hilfe für durch toxische Exposition verursachte Erkrankungen suchen [1].

Die Reaktion der VA und der Wissenschaftsgemeinschaft
Die Reaktion auf den Artikel war sofort negativ, mit einer internen Mitteilung von Bartrum, in der er darauf hinwies, dass die akademische Gemeinschaft die VA-Richtlinien einhalten müsse. Laut Cashour wurde die Genehmigung zur Veröffentlichung in nationalen Medien an sein Büro delegiert, was die Kontrolle der Informationen weiter verstärkt [2].
Peter Kasperowicz, der Pressesprecher der VA, betonte, dass die Richtlinie nichts Ungewöhnliches sei und in vielen Organisationen, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Regierung, ähnliche Vorgaben existieren. Dennoch bleibt die Frage, ob solche Maßnahmen der Öffentlichkeit und den betroffenen Veteranen gerecht werden [3].
Auswirkungen auf die deutsche und europäische Märkte
Die politischen Entwicklungen in den USA können auch für Deutschland und Europa von Bedeutung sein. Die Kontrolle über wissenschaftliche Veröffentlichungen könnte das Vertrauen in die wissenschaftliche Integrität beeinträchtigen und somit auch die internationalen Beziehungen zur Forschung und zum Austausch von Informationen belasten. In einem globalisierten Forschungsumfeld ist der Zugang zu freien und unabhängigen Daten entscheidend für die Entwicklung neuer Technologien und medizinischer Lösungen.
- Wissenschaftliche Integrität: Die Unabhängigkeit von Forschern könnte in Frage gestellt werden, was zu einer Verzögerung bei der Entwicklung neuer Therapien führen könnte.
- Einfluss auf internationale Kooperationen: Die Zusammenarbeit zwischen deutschen und amerikanischen Institutionen könnte durch solche politischen Eingriffe behindert werden.
- Marktdynamik: Unternehmen, die auf Forschung angewiesen sind, könnten durch Unsicherheiten in den USA in ihrer Planung beeinträchtigt werden.
Schlussfolgerung
Die Anordnung der US-Veteranenbehörde zeigt, wie politische Überlegungen in die wissenschaftliche Kommunikation eingreifen können. Während die VA betont, dass solche Richtlinien notwendig seien, um die Integrität der Organisation zu wahren, bleibt die Sorge über die Auswirkungen auf die Forschung und die öffentliche Gesundheit bestehen. Für deutsche und europäische Märkte ist es entscheidend, die Entwicklungen genau zu beobachten und sich auf mögliche Veränderungen in der internationalen Zusammenarbeit vorzubereiten.
Quellen
- [1] Guardian, Artikel zur Anordnung der VA
- [2] Guardian, interne E-Mails der VA
- [3] VA Pressesprecher Peter Kasperowicz
Über den Autor
Lukas Schneider ist ein erfahrener Wirtschaftsjournalist mit Schwerpunkt auf internationaler Handelspolitik und Technologiemärkten. Er verfolgt aufmerksam die Entwicklungen in der Wirtschaft und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft.