Familien, die bei ICE-Razzien in LA festgenommen wurden, in Kellern mit wenig Essen oder Wasser festgehalten, sagen Anwälte

In den letzten Tagen wurden Familien, einschließlich kleiner Kinder, während groß angelegter Razzien durch die Einwanderungsbehörde ICE (Immigration and Customs Enforcement) in Los Angeles festgenommen und unter extremen Bedingungen festgehalten....

Familien, die bei ICE-Razzien in LA festgenommen wurden, in Kellern mit wenig Essen oder Wasser festgehalten, sagen Anwälte

In den letzten Tagen wurden Familien, einschließlich kleiner Kinder, während groß angelegter Razzien durch die Einwanderungsbehörde ICE (Immigration and Customs Enforcement) in Los Angeles festgenommen und unter extremen Bedingungen festgehalten. Laut Aussagen von Einwanderungsanwälten waren diese Familien in einem stickigen Keller ohne ausreichende Nahrungsmittel und Wasser über mehrere Tage eingesperrt. Die Schilderungen der Betroffenen werfen dringende Fragen zur Menschlichkeit und den Praktiken der Behörde auf.

Ein konkreter Fall betrifft eine Familie mit drei Kindern, die unmittelbar nach einer Anhörung vor dem Einwanderungsgericht festgenommen wurde. Laut Berichten von Anwälten des Immigrant Defenders Law Center (ImmDef) wurden diese für 48 Stunden in einem Verwaltungsgebäude in der Nähe von Los Angeles festgehalten, ohne dass ihre Grundbedürfnisse erfüllt wurden. Die einzige Ration, die sie erhielten, bestand aus einer Tüte Chips, einer Schachtel Tierkeksen und einem Mini-Milchkarton – eine erschreckende Realität für Kinder im Alter von drei Jahren und älter.

family detention concept stock photo
family detention concept stock photo

Hintergründe und Kontext

Die Razzien, die zu diesen Festnahmen führten, sind Teil einer aggressiven Strategie der Trump-Administration, die darauf abzielt, illegale Einwanderung zu bekämpfen. Diese Operationen wurden nicht nur in den Straßen von Los Angeles, sondern auch in Gerichtshöfen und Regierungsgebäuden durchgeführt, wobei ICE-Agenten häufig ohne Vorwarnung zuschlugen. Die Behörden gaben an, bei diesen Razzien insgesamt 118 Einwanderer festgenommen zu haben. Doch lokale Anwälte berichten, dass die tatsächliche Zahl möglicherweise höher ist, da viele Festnahmen inoffiziell und unter schwierigen Bedingungen stattfanden.

Laut NPR haben viele Familienmitglieder der Festgenommenen Schwierigkeiten, Informationen über den Verbleib ihrer Angehörigen zu erhalten. Anwälte haben Schwierigkeiten, diesen Menschen zu helfen, da der Zugang zu den Gefangenen stark eingeschränkt ist. Die ICE-Büros in Los Angeles haben Anwälten den Zugang zu ihren Klienten in vielen Fällen verwehrt und sich auf Sicherheitsbedenken berufen, während in der Stadt Proteste gegen die Razzien zunehmen.

Die Schilderungen der Anwälte sind alarmierend. Yliana Johansen-Méndez, die Chefin des Programms bei ImmDef, erklärte, dass es keine angemessenen Einrichtungen für Familien gibt, die in diesen Büros festgehalten werden. “Es gab keine separaten Quartiere für Frauen und Kinder,” berichtet sie. Die Bedingungen seien so schlimm, dass schließlich ein provisorisches Zelt im Freien aufgestellt wurde, um Platz für die Frauen und Kinder zu schaffen. “Es gab keine Betten, keine Duschen,” fügte sie hinzu.

Familien, die bei ICE-Razzien in LA festgenommen wurden, in Kellern mit wenig Essen oder Wasser fest...
Familien, die bei ICE-Razzien in LA festgenommen wurden, in Kellern mit wenig Essen oder Wasser fest...

Investigative Enthüllungen

Die Berichte über die unmenschlichen Bedingungen während der Festnahmen werfen ernsthafte Fragen zur Verantwortung der Behörden auf. Während die ICE und das Department of Homeland Security (DHS) versichern, dass sie angemessene Vorkehrungen treffen, um Einwanderer in den neuen Einrichtungen zu versorgen, zeigen interne Dokumente und Aussagen betroffener Anwälte ein ganz anderes Bild. Viele von ihnen berichten davon, dass sie während der Festnahme um Hilfe gebeten haben, nur um mit einem Mangel an Nahrung und Wasser konfrontiert zu werden.

Die Anwälte von ImmDef haben wiederholt die Bedingungen in dem ICE-Prozesszentrum in Adelanto, Kalifornien, kritisiert. Diese Einrichtung ist bekannt für ihre schlechten Bedingungen, in denen die Migranten oft wochenlang festgehalten werden, bevor sie in andere Einrichtungen oder zurück in ihre Heimatländer deportiert werden. Berichten zufolge wurde das ICE-Prozesszentrum überlastet, und Anwälte durften nur sporadisch Kontakt zu ihren Klienten aufnehmen. “ICE’s Ausrede war, dass sie alle neuen Leute noch verarbeiten,” sagte Johansen-Méndez.

Die Dokumentation des Leidens und der Umstände, unter denen diese Familien festgehalten werden, ist entscheidend, um den rechtlichen Rahmen und die Menschenrechte der Betroffenen zu schützen. Immer mehr Berichte deuten darauf hin, dass die Bedingungen in diesen Einrichtungen gegen die Standards humanitärer Behandlung verstoßen. Diese Praktiken sind nicht nur unethisch, sondern auch potenziell rechtswidrig, da sie gegen die in den USA geltenden Menschenrechtsgesetze verstoßen.

Auswirkungen und Reaktionen

Die Reaktionen auf die Razzien sind in Kalifornien und darüber hinaus laut geworden. Zahlreiche Proteste haben in Los Angeles und anderen Städten stattgefunden, bei denen Hunderte von Menschen gegen die Praxis der Massenverhaftungen und die Bedingungen in den ICE-Einrichtungen demonstrieren. Diese Proteste sind eine direkte Antwort auf die aggressive Einwanderungspolitik, die viele Menschen als unmenschlich empfinden. Laut Berichten haben die Menschen in Los Angeles und Umgebung ihre Stimme erhoben, um auf die Missstände aufmerksam zu machen und eine Politik zu fordern, die die Menschenwürde respektiert.

Die Reaktionen von lokalen und bundesstaatlichen Beamten variieren. Während einige, wie der Gouverneur von Kalifornien, eine klare Oppositionshaltung gegenüber den Razzien eingenommen haben, bleibt die Bundesregierung hartnäckig an ihrer Linie fest. Präsident Trump hat sogar militärische Truppen in die Region geschickt, um die Proteste unter Kontrolle zu halten. Dies hat nur zu weiterer Wut und Verärgerung in der Bevölkerung geführt.

Ein weiteres besorgniserregendes Element dieser Situation ist die Art und Weise, wie die Behörden Informationen über die Festgenommenen verwalten. Viele Familien sind in der Ungewissheit gefangen, ohne zu wissen, wo ihre Angehörigen sind oder ob sie in die USA zurückkehren können. Diese Unsicherheit ist eine zusätzliche Last für die Betroffenen und ihre Angehörigen und zeigt die menschlichen Kosten dieser Politik.

Zukünftige Entwicklungen

Die Zukunft der Familien, die bei diesen Razzien betroffen sind, bleibt ungewiss. Anwälte setzen sich weiterhin dafür ein, dass die Betroffenen Zugang zu rechtlichem Beistand erhalten und ihre Menschenrechte respektiert werden. Doch die aktuellen Bedingungen in den ICE-Einrichtungen deuten darauf hin, dass es an politischen und rechtlichen Reformen mangelt, um solche Vorfälle in der Zukunft zu verhindern.

Die Gemeinden, die von diesen Razzien betroffen sind, müssen weiterhin zusammenarbeiten, um Solidarität zu zeigen und die Rechte der Einwanderer zu verteidigen. Es bleibt zu hoffen, dass der Druck von der Öffentlichkeit und anderen Interessengruppen dazu führen wird, dass die Regierung ihre Praktiken überdenkt und transparentere und gerechtere Verfahren für alle Einwanderer einführt. Die Berichte über die unmenschlichen Bedingungen und die Behandlung der Festgenommenen müssen nicht nur gehört, sondern auch in konkrete Veränderungen umgesetzt werden.

Verwandte Artikel

Ländliche Klinik im Südwesten Nebraskas schließt und nennt erwartete Medicaid-Kürzungen als Grund
Technologie

Ländliche Klinik im Südwesten Nebraskas schließt und nennt erwartete Medicaid-Kürzungen als Grund

Die Schließung einer Klinik im ländlichen Südwesten Nebraskas wirft Fragen über die Zukunft der Gesundheitsversorgung in ländlichen Gemeinden auf. Die McCook-basierte Community Hospital gab am Mittwoch bekannt, dass ihre Klinik in Curtis, einem...

03.07.2025Weiterlesen
Elefant tötet zwei britische Touristinnen im neuseeländischen Nationalpark in Sambia
Technologie

Elefant tötet zwei britische Touristinnen im neuseeländischen Nationalpark in Sambia

Im South Luangwa Nationalpark in Sambia ereignete sich am Donnerstag ein tragisches Unglück, als zwei ältere Touristinnen aus Großbritannien und Neuseeland von einem Elefanten getötet wurden. Die Opfer, die 68-jährige Janet Taylor aus dem...

03.07.2025Weiterlesen
Schauspieler Michael Madsen aus „Reservoir Dogs“, „Kill Bill“ und „Donnie Brasco“ verstorben im Alter von 67 Jahren
Technologie

Schauspieler Michael Madsen aus „Reservoir Dogs“, „Kill Bill“ und „Donnie Brasco“ verstorben im Alter von 67 Jahren

Schauspieler Michael Madsen im Alter von 67 Jahren verstorben Hollywood hat einen seiner markantesten Schauspieler verloren. Michael Madsen, bekannt für seine Rollen in Kultfilmen wie „Reservoir Dogs“ und „Kill Bill“ , wurde am Donnerstag, den 3....

03.07.2025Weiterlesen