Einleitung
Die Food and Drug Administration (FDA) in den USA hat ein neues KI-Tool eingeführt, das die Überprüfung und Genehmigung medizinischer Geräte wie Herzschrittmacher und Insulinpumpen beschleunigen soll. Doch Berichte deuten darauf hin, dass dieses Tool, bekannt als CDRH-GPT, Schwierigkeiten hat, selbst einfache Aufgaben zu bewältigen [1]. Dies wirft Fragen zur Effektivität von KI in einem sensiblen Bereich auf, in dem Patientensicherheit oberste Priorität hat.

Hauptteil
Herausforderungen des CDRH-GPT
Das Tool befindet sich derzeit in der Beta-Phase und hat mit mehreren technischen Problemen zu kämpfen:
- Es ist fehleranfällig und hat Schwierigkeiten beim Hochladen von Dokumenten.
- Die Verbindung zu den internen Systemen der FDA ist noch nicht hergestellt.
- Es kann keine Fragen der Nutzer entgegennehmen.
- Eine Internetverbindung fehlt, wodurch der Zugriff auf aktuelle Inhalte, wie Studien, nicht möglich ist.
Diese Herausforderungen sind besonders besorgniserregend, da die FDA gerade erst einen umfassenden Stellenabbau hinter sich hat, der die Unterstützung der Gutachter beeinträchtigt hat. Dies könnte die Genehmigungsprozesse zusätzlich verlangsamen [2].

Die Perspektive von Experten
Experten äußern Bedenken, dass die FDA möglicherweise zu schnell auf KI setzt, ohne sicherzustellen, dass die Technologie ausreichend ausgereift ist. Dr. Arthur Caplan, Leiter der Abteilung für medizinische Ethik am NYU Langone Medical Center, betont die Notwendigkeit menschlicher Ergänzung: „Die KI ist einfach noch nicht intelligent genug, um die Anträge wirklich zu hinterfragen oder zu interagieren“ [1].

Auswirkungen auf den europäischen Markt
Die Herausforderungen, mit denen die FDA konfrontiert ist, könnten auch Auswirkungen auf den europäischen Markt haben. Die Europäische Union hat ähnliche Bestrebungen, KI in medizinischen Anwendungen zu integrieren. Wenn die FDA Schwierigkeiten hat, könnte dies die Wahrnehmung der KI-Nutzung in der Medizin beeinflussen und Bedenken über die Sicherheit und Effektivität von KI-gestützten Genehmigungsprozessen aufwerfen. Die EU könnte durch solche Entwicklungen veranlasst werden, ihre eigenen Regulierungen zu überdenken, um die Patientensicherheit zu gewährleisten.
Schlussfolgerung
Die Einführung der KI-Technologie in der Medizin steht vor erheblichen Herausforderungen, wie das Beispiel der FDA zeigt. Während die Effizienz von Genehmigungsprozessen verbessert werden soll, ist es entscheidend, dass die Technologie nicht auf Kosten der Patientensicherheit vorangetrieben wird. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die FDA in der Lage ist, die bestehenden Probleme zu beheben und ob andere Länder, insbesondere in Europa, aus diesen Erfahrungen lernen können.
Quellen
- [1] FDA's AI tool for medical devices struggles with simple tasks - NBC News
- [2] FDA's AI Tool Struggles with Simple Tasks in Device Reviews - US News
- [3] FDA's new AI tools struggle with simple tasks - YouTube
- [4] FDA's new AI tools struggle with simple tasks - MSN
- [5] FDA's early AI debut sparks questions - POLITICO
Über den Autor
Der Autor dieses Artikels ist Lukas Schneider, ein erfahrener Wirtschaftsjournalist mit Schwerpunkt auf internationaler Handelspolitik und Technologiemärkten.