Forschende der UH warnen: Infektionskrankheit bei gestrandeten Delfinen stellt Risiko für Menschen dar
Eine alarmierende Entdeckung hat Wissenschaftler der Universität von Hawaii in Manoa dazu veranlasst, die Öffentlichkeit über eine gefährliche Infektionskrankheit zu informieren, die bei gestrandeten Delfinen festgestellt wurde. In den letzten sieben Tagen wurden an den Ostküsten von Oahu drei gestreifte Delfine gefunden, bei denen Brucella ceti, ein Bakterium, das von Tieren auf Menschen übertragen werden kann, nachgewiesen wurde.
Die Wissenschaftler warnen, dass die Infektion für Menschen, die mit infizierten Meeressäugetieren in Kontakt kommen, gefährlich sein kann. Die Symptome einer Infektion können grippeähnliche Beschwerden, neurologische Probleme und unbehandelte chronische Arthritis umfassen. Diese neuen Erkenntnisse werfen ein dringendes Licht auf die potenziellen Gesundheitsrisiken, die von diesen Tieren ausgehen können, und fordern eine verstärkte Aufmerksamkeit seitens der Öffentlichkeit.

Hintergründe und Kontext
Die Entdeckung von Brucella ceti in den gestrandeten Delfinen ist nicht isoliert. Laut Berichten des CDC können Brucella-Bakterien eine Vielzahl von Tieren infizieren und stellen ein bekanntes Risiko für die öffentliche Gesundheit dar. Die Infektion ist vor allem bei Rindern und Ziegen verbreitet, doch die Übertragung auf Meeressäuger ist ein relativ neues Phänomen, das zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Die drei Delfine, die in Hawaii gefunden wurden, sind Teil einer besorgniserregenden Anzahl von Tieren, die in der Region an verschiedenen Krankheiten leiden. Forschungen der NOAA zeigen, dass die marine Tierwelt Hawaiis durch verschiedene Faktoren bedroht ist, darunter Umweltverschmutzung, Klimawandel und der Verlust von Lebensräumen.
Kristi West, eine assoziierte Forscherin am College of Tropical Agriculture and Human Resilience (CTAHR) der Universität von Hawaii, betont die Rolle von Delfinen und Walen als Indikatoren für die Gesundheit der Ozeane. „Delfine und Wale sind erkennbar als Sentinels der Ozeangeundheit und geben uns Anzeichen darüber, was in ihrem Ökosystem vor sich geht“, erklärt West.
Die letzten Funde könnten einen Hinweis auf ein viel größeres Problem für die Delfin- und Walpopulationen in hawaiianischen Gewässern darstellen. Die Forscher sind besorgt, dass die kürzlichen Strandungen nur die Spitze des Eisbergs sein könnten und warnen, dass viele weitere Tiere möglicherweise verloren gegangen sind oder an den Küsten gestorben sind.

Investigative Enthüllungen
Die Forschungsergebnisse der Wissenschaftler sind alarmierend, denn sie zeigen, dass Brucella ceti bereits in mehreren Delfinarten in Hawaii nachgewiesen wurde. Zwischen 2000 und 2024 identifizierten CTAHR-Forscher die Bakterien in sieben verschiedenen Arten, darunter Pygmäen-Killerwale, Pottwale und Spinnerdelfine. Diese Entdeckung deutet darauf hin, dass die Ausbreitung der Infektion möglicherweise weitreichend ist.
Viele der Tiere, die positiv getestet wurden, wiesen schwere Gehirn- und Lungeninfektionen auf, häufig in Kombination mit Co-Infektionen durch Viren wie Morbillivirus und Herpesvirus. Diese multiplen Infektionen verstärken die Gefährlichkeit der Erkrankungen und erhöhen das Risiko für die betroffenen Tiere erheblich.
Wissenschaftler befürchten, dass die Krankheit bereits in der Tierpopulation weit verbreitet ist. Studien belegen, dass Brucella ceti in anderen Teilen der Welt, wie in der Nordsee und im Golf von Mexiko, bereits bei Meeressäugern aufgetreten ist. Diese internationalen Fälle könnten als Warnsignal für die hawaiianische Tierwelt dienen.
Die Forscher fordern dringend Maßnahmen zum Schutz der Meeressäuger und zur Aufklärung der Öffentlichkeit. Sie raten den Menschen, gestrandete Tiere nicht zu berühren oder zu handhaben, um das Risiko einer Ansteckung zu minimieren. Das NOAA Marine Wildlife Hotline steht bereit, um Sichtungen zu melden und Unterstützung zu bieten.

Auswirkungen und Reaktionen
Die Neuigkeiten über die Entdeckung der Brucella ceti-Infektionen haben nicht nur die wissenschaftliche Gemeinschaft alarmiert, sondern auch das allgemeine Bewusstsein für die Gesundheit der Meeresökosysteme geschärft. Die Auswirkungen auf die Delfinpopulationen könnten verheerend sein, und dies könnte sich auch auf die lokale Gemeinschaft auswirken, die stark von der marinen Biodiversität abhängt.
Die Delfinbeobachtung ist eine wichtige Touristenattraktion in Hawaii, und das Wohlbefinden dieser Tiere ist nicht nur für die Umwelt von Bedeutung, sondern auch für die Wirtschaft der Region. Berichte zeigen, dass die Ökotourismusbranche durch den Rückgang der Delfinpopulationen erheblich beeinträchtigt werden könnte. Ein Rückgang der Sichtungen könnte Touristen abschrecken und somit die Einnahmen der örtlichen Unternehmer gefährden.
Die lokale Bevölkerung wird ebenfalls aufgerufen, wachsam zu sein. Die öffentlich zugänglichen Informationen über die Infektionskrankheit sind entscheidend für die Vorbeugung einer möglichen Krankheitsübertragung auf Menschen. Die Bevölkerung wird regelmäßig über die neuesten Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten. Lokale Nachrichtenagenturen geben regelmäßige Updates zu den gefundenen Delfinen und den erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen.
Zukünftige Entwicklungen
Die Forscher der Universität von Hawaii arbeiten daran, die Ausbreitung von Brucella ceti in der Region weiter zu untersuchen. Ihre laufenden Studien sollen helfen, das Ausmaß der Infektion in der Delfinpopulation besser zu verstehen und mögliche Maßnahmen zu entwickeln, um diese gefährdeten Tiere zu schützen.
Darüber hinaus wird die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen, sowohl lokal als auch international, als notwendig erachtet, um effektive Strategien zur Bekämpfung und Überwachung der Krankheitsausbreitung zu entwickeln. Experten warnen vor weiteren gesundheitlichen Problemen und betonen, wie wichtig es ist, schnell zu handeln, um die Gesundheit der Tiere und der Menschen zu gewährleisten.
Die Situation bleibt angespannt, und die kommenden Monate werden entscheidend sein für die weitere Forschung und die Reaktion auf diese neu entdeckte Bedrohung. Die Gemeinschaft wird aufgefordert, aufmerksam zu bleiben und alle Sichtungen von gestrandeten Tieren sofort zu melden, um ein besseres Verständnis der Situation zu erlangen und den notwendigen Schutz für die bedrohten Delfine zu gewährleisten.