Ein prominenter Unternehmer aus St. Augustine steht vor einer möglichen jahrzehntelangen Haftstrafe, nachdem er in einem bundesweiten Fall wegen des Versuchs, kinderpornografisches Material zu produzieren, angeklagt wurde. Jack Dymond Leach, 43 Jahre alt und Inhaber von Dymeng Technology Solutions, sieht sich schwerwiegenden Vorwürfen des Erhalts und Besitzes solcher Materialien ausgesetzt. Diese Anklage ist Teil einer größeren Welle von Ermittlungen gegen Kindesmissbrauch in Nordost-Florida.
Bundesanklagen und ihre Schwere
Leach wurde am 9. Juni wegen eines Versuchs angeklagt, kinderpornografisches Material zu produzieren, sowie wegen zweier Fälle des Erhalts und eines Besitzes solcher Materialien. Laut dem Büro des US-Staatsanwalts drohen ihm im Falle einer Verurteilung für den Produktionsversuch mindestens 15 Jahre und bis zu 30 Jahre Bundesgefängnis. Für jeden Erhalt und Besitz drohen ihm mindestens 5 Jahre und bis zu 20 Jahre Haft.
Gerichtsunterlagen zeigen, dass Leach in Gesprächen auf einer Online-Chat-Plattform Geld zahlte, um kinderpornografische Bilder zu erhalten. Die Strafanzeige enthält angeblich Nachrichten von Leachs Telefon, die über Kinder im Alter von nur drei Jahren und Reisen auf die Philippinen zur Misshandlung von Kindern sprechen.
Razzia vor der Anklage
Mehr als einen Monat vor der Ankündigung der Anklage führten Bundesermittler Durchsuchungsbefehle sowohl in Leachs Haus als auch in seinem Unternehmen in St. Augustine aus. Reporter von Action News Jax waren während der Razzia vor Ort und konfrontierten Leach mit der Anwesenheit von Ermittlern, doch er lehnte es ab, die Gründe zu erläutern.
Bei den Durchsuchungen wurden zahlreiche elektronische Geräte beschlagnahmt. Eine forensische Untersuchung dieser Geräte ergab kinderpornografisches Material, wie aus den bundesgerichtlichen Dokumenten hervorgeht. Dymeng Technology Solutions, gegründet von Leach im Jahr 2012, ist ein Unternehmen für benutzerdefinierte Geschäftsanwendungsentwicklung. Leach war zwischen 2012 und 2016 als Microsoft Access Most Valuable Professional tätig.
Teil eines umfassenderen regionalen Ermittlungsschubs
Der Fall wurde von einer Multi-Agency-Taskforce untersucht, darunter Homeland Security Investigations, das Clay County Sheriff's Office, das St. Johns County Sheriff's Office und die Northeast Florida INTERCEPT Task Force. Diese spezialisierte Taskforce gilt seit ihrer Gründung im März 2023 als nationales Vorbild im Kampf gegen Kindesmissbrauch.
Allein im Jahr 2024 leitete die Taskforce 1.220 Ermittlungen ein und beschlagnahmte 122 elektronische Geräte mit über 10 Millionen Bildern und Videos, darunter mehr als 48.000, die als kinderpornografisches Material identifiziert wurden. Die Taskforce repräsentiert eine einzigartige öffentlich-private Partnerschaft zwischen Bundes-, Staats- und lokalen Strafverfolgungsbehörden, unterstützt von Organisationen wie Operation Light Shine und der Tim Tebow Foundation.
Laut ICE-Statistiken identifizierte die Taskforce im Jahr 2024 insgesamt 28 Opfer und nahm 66 Personen fest, wobei viele Fälle noch aktiv oder in verschiedenen Stadien der Strafverfolgung sind.
Zunehmender Trend bei Missbrauchsfällen in Florida
Leachs Fall kommt zu einer Zeit, in der die Zahl der Ermittlungen zu Kindesmissbrauch in Florida dramatisch zunimmt. Die Internet Crimes Against Children Task Force der Gainesville Police Department verzeichnete einen Anstieg der Fälle von 244 im Jahr 2023 auf 361 im Jahr 2024, und 156 Fälle wurden bereits in den ersten Monaten des Jahres 2025 gemeldet — ein Anstieg von mehr als 100% seit Januar, wie Berichte zeigen.
Dieser Anstieg spiegelt ein breiteres Muster im gesamten Bundesstaat wider. Im April 2025 kündigten Beamte in Florida Verhaftungen im Zusammenhang mit einer internationalen kriminellen Organisation an, die kinderpornografisches Material über soziale Medien verbreitete, was zur Festnahme von sieben Personen in Florida führte.
Ähnliche jüngste Fälle in Nordost-Florida
Die Ermittlungen gegen Leach ähneln mehreren anderen jüngsten Fällen der Northeast Florida INTERCEPT Task Force, die zu erheblichen Bundesstrafen führten. Im Februar 2025 wurde Chad Michael Sadlowsk, ein weiterer Bewohner von St. Augustine, in einem ähnlichen Fall verurteilt.
Solche Fälle verdeutlichen die anhaltende Herausforderung für Strafverfolgungsbehörden, die sich mit der wachsenden Bedrohung durch Online-Ausbeutung auseinandersetzen, und sie unterstreichen die Notwendigkeit einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Strafverfolgungs- und Unterstützungsorganisationen, um die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.
Zukünftige Entwicklungen
Die Anklage gegen Leach markiert möglicherweise nur den Anfang einer Reihe von Verfahren, die durch die verstärkten Ermittlungen in der Region ausgelöst wurden. Die Ergebnisse dieser Verfahren könnten weitreichende Auswirkungen auf die zukünftigen Strategien zur Bekämpfung von Kindesmissbrauch haben, nicht nur in Florida, sondern landesweit.
Während der Fall Leach weiter verfolgt wird, bleibt es entscheidend, dass die Öffentlichkeit aufmerksam bleibt und die Strafverfolgungsbehörden die notwendigen Ressourcen erhalten, um diese Verbrechen effektiv zu bekämpfen. Der Fokus liegt auf der Prävention zukünftiger Verbrechen und der Erhöhung des Bewusstseins für die Gefahren, die im digitalen Zeitalter auf Kinder lauern.
