Gletscherabbruch löst Erdrutsch aus und begräbt 90 % des Schweizer Dorfes – Suche nach vermisstem Mann eingestellt
Das idyllische Schweizer Dorf Blatten, gelegen im malerischen Lötschental, erlebte am 28. Mai 2025 eine Katastrophe, die das Leben der 300 Einwohner für immer verändern wird. Ein massiver Gletscherabbruch des Birch-Gletschers führte zu einem verheerenden Erdrutsch, der 90 % des Dorfes unter einer dicken Schicht aus Schlamm, Eis und Gestein begrub.

Ein verheerendes Ereignis
Am Mittag des 28. Mai brach ein riesiger Teil des Birch-Gletschers ab und setzte eine riesige Menge von geschätzten neun Millionen Tonnen Material in Bewegung. Diese gewaltige Masse stürzte ins Tal und hinterließ eine Landschaft, die eher an eine Kriegszone als an ein Alpenparadies erinnerte. Matthias Ebener, ein Sprecher der lokalen Behörden, beschrieb die Szene als „eine unglaubliche Menge an Material, die ins Tal donnerte“ [1].
Die Zerstörung war umfassend: Häuser wurden teilweise verschüttet, Holzstrukturen zertrümmert und die einst lebendige Gemeinschaft auf ein Minimum reduziert. „Es ist, als ob ein Berg auf uns gefallen ist“, äußerte ein Anwohner in einem Interview [1].

Die Suche nach dem Vermissten
Inmitten der Trümmer steht das Schicksal eines 64-jährigen Mannes auf der Kippe, dessen Identität bisher nicht veröffentlicht wurde. Die Suche nach ihm wurde am 29. Mai aufgrund gefährlicher Bedingungen eingestellt. Die Rettungsteams, die Drohnen mit Wärmebildkameras und Suchhunde einsetzten, mussten ihre Aktivitäten einstellen, da das Terrain instabil war und weitere Erdrutsche drohten [2].
„Das Material ist nicht sehr stabil, und es besteht die Möglichkeit eines weiteren Materialflusses innerhalb des Ablagerungsgebiets“, erklärten die kantonalen Behörden und verdeutlichten, warum eine Intervention derzeit zu riskant ist [5]. Die Unterbrechung der Suchmaßnahmen ist ein harter Schlag für die Einwohner von Blatten, die bereits um ihre Heimat trauern.

Eilige Evakuierung
Ein kleiner Lichtblick in dieser Tragödie ist die rechtzeitige Evakuierung der Dorfbewohner am 19. Mai, neun Tage vor dem Gletscherabbruch. Geologen hatten die Bewegung des Birch-Gletschers, der alarmierende 2,5 bis 3,5 Meter pro Tag zurücklegte, genau überwacht und vor einer drohenden Lawine aus Felsen und Eis gewarnt [3].
Die Entscheidung, das Dorf sowie das gesamte Vieh zu evakuieren, hat möglicherweise zahlreiche Leben gerettet. Ein Anwohner reflektierte: „Wir hatten keine Wahl, als zu gehen“ [4].
Schlussfolgerung
Die Tragödie in Blatten ist nicht nur ein lokales Ereignis, sondern wirft auch Fragen zur Sicherheit in alpinen Regionen auf, die zunehmend von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind. Gletscherabbrüche werden durch die steigenden Temperaturen und die Veränderungen der Wetterbedingungen verstärkt, was die Notwendigkeit eines umfassenden Risikomanagements und einer besseren Vorbereitung auf solche Naturkatastrophen unterstreicht.
Dieses Unglück könnte als Weckruf für andere alpine Gemeinden dienen, die sich ähnlichen Risiken gegenübersehen. Die europäische Gemeinschaft muss sich intensiver mit den Herausforderungen des Klimawandels auseinandersetzen, um zukünftige Katastrophen dieser Art zu verhindern.
Quellen
Über den Autor
Lukas Schneider ist ein erfahrener Wirtschaftsjournalist mit Schwerpunkt auf internationaler Handelspolitik und Technologiemärkten. Durch seine fundierte Analyse und Berichterstattung trägt er dazu bei, komplexe Themen verständlich zu machen.