ICE erlangt illegalen informellen Zugang zum landesweiten Nummernschildkamera-Netzwerk
In den letzten Monaten sind Besorgnis und Diskussionen über den Zugang der U.S. Immigration and Customs Enforcement (ICE) zu einem weitreichenden Netzwerk von KI-gestützten Nummernschildlesekameras aufgekommen. Diese Kameras, die von Flock Safety betrieben werden, ermöglichen eine umfassende Überwachung von Fahrzeugen. Der folgende Artikel beleuchtet die Hintergründe, die rechtlichen Konflikte und die damit verbundenen Datenschutzbedenken, insbesondere im Hinblick auf die Auswirkungen auf deutsche und europäische Märkte.

Bundesweiter Zugang zu Daten
ICE hat indirekt auf das landesweite Netzwerk von Flock Safety zugegriffen, indem es über lokale und staatliche Strafverfolgungsbehörden Suchanfragen stellte. Zwischen Juni 2024 und Mai 2025 wurden über 4.000 abrufbare Daten zu Einwanderungsfragen aufgezeichnet. Diese Informationen wurden von Polizeidienststellen in mehreren Bundesstaaten, darunter Texas, Florida, Missouri und Arizona, gesammelt. In vielen Fällen handelten lokale Beamte auf informelle Anfragen von Bundesagenten [1].

Flock Safety und das System
Flock Safety betreibt über 40.000 automatische Nummernschildlesekameras in mehr als 5.000 US-Gemeinden. Die Kameras erfassen kontinuierlich Fahrzeugdaten, einschließlich Nummernschilder, Farbe und Marke. Die Beamten können die Bewegungen eines Fahrzeugs über einen längeren Zeitraum verfolgen, oft ohne einen Haftbefehl [2]. Laut den Dokumentationen des Unternehmens haben die lokalen Nutzer die Kontrolle über die Daten und entscheiden, wer darauf zugreifen kann. Kritiker argumentieren jedoch, dass die Prüfprotokolle auf eine begrenzte Aufsicht hinweisen [3].

Rechtliche Konflikte
Die Gesetze in Illinois und die internen Richtlinien von Flock verbieten die Nutzung von ALPR-Daten für die Einwanderungsdurchsetzung. Dennoch wurden Suchanfragen, die "ICE" und "Einwanderung" zitierten, dokumentiert. Diese Diskrepanz zwischen den gesetzlichen Vorgaben und der praktischen Anwendung wirft Fragen zur legalen Integrität und zur Einhaltung der Privatsphäre auf [4].
Datenschutzbedenken
Befürworter der Bürgerrechte äußern Bedenken, dass die informelle Datenweitergabe eine massenhafte Überwachung mit wenig Kontrolle ermöglicht. Einige Beamte gaben an, dass das Tag "Einwanderung" möglicherweise irrtümlich oder für nicht verwandte Strafuntersuchungen verwendet wurde. Dies wirft ernsthafte Fragen zur Transparenz und Ethik der Nutzung solcher Technologien auf [5].
Schlussfolgerung
Die jüngsten Entwicklungen rund um den Zugang von ICE zu Flock Safetys Nummernschildkamera-Netzwerk verdeutlichen die Herausforderungen, die sich aus der Überwachungstechnologie ergeben. Besonders für deutsche und europäische Märkte ist dies von Bedeutung, da ähnliche Technologien und deren Einsatz auch hierzulande zunehmend diskutiert werden. Die Balance zwischen Sicherheitsinteressen und dem Schutz der Privatsphäre bleibt ein zentrales Thema, das auf globaler Ebene betrachtet werden muss.
Quellen
- ICE illegally gains informal access to nationwide license plate camera network [1]
- Illinois cops gave ICE access to over 5,000 surveillance cameras nationwide [2]
- Report: State and Local Cops Doing License Plate Lookups for ICE [3]
- ICE Illegally Accessed Nationwide License Plate Camera Network [4]
- ICE Accesses AI License Plate Scanning Network [5]
Über den Autor
Lukas Schneider ist ein erfahrener Wirtschaftsjournalist mit Schwerpunkt auf internationaler Handelspolitik und Technologiemärkten. Seine Analysen und Berichterstattung bieten tiefgehende Einblicke in aktuelle wirtschaftliche und technologische Entwicklungen.