Die indonesischen Rettungsdienste haben am Donnerstag 31 Überlebende gefunden, nachdem eine Fähre nahe der berühmten Urlaubsdestination Bali gesunken ist. Die KMP Tunu Pratama Jaya, die 65 Personen an Bord hatte, ging fast eine halbe Stunde nach dem Ablegen vom Hafen Ketapang in Ost-Java am Mittwochabend unter. Die Suche nach den 43 vermissten Personen wurde durch raue See und Dunkelheit erschwert, doch am Donnerstag verbesserten sich die Wetterbedingungen, was den Rettungskräften half, die Vermissten aufzuspüren.
Bis zum Donnerstagabend wurden vier Leichname geborgen, während laut der indonesischen Such- und Rettungsbehörde 29 Personen gerettet werden konnten. Die Überlebenden, die oft bewusstlos aus dem Wasser gezogen wurden, berichteten von dramatischen Szenen, als das Schiff kippte und sank. Augenzeugen berichteten, dass die Fähre nicht über Funk kontaktiert werden konnte, was die Rettung erheblich verzögerte.

Hintergründe und Kontext
Das Unglück ereignete sich in einer Region, die für ihre touristische Anziehungskraft bekannt ist. Bali zieht jedes Jahr Millionen von Touristen an, die die Strände und das kulturelle Erbe der Insel genießen. Doch trotz der hohen Besucherzahlen gibt es immer wieder Berichte über Sicherheitsmängel in der maritimen Verkehrsinfrastruktur Indonesiens, die häufige Fährunglücke zur Folge haben. Die KMP Tunu Pratama Jaya war keine Ausnahme. Sie war für regelmäßige Fahrten zwischen Ketapang und Gilimanuk verantwortlich und sollte eine kurze Strecke von etwa fünf Kilometern zurücklegen.
Die indonesischen Behörden haben in der Vergangenheit wiederholt auf die Gefahren hingewiesen, die mit schlechtem Wetter und überladenen Fähren verbunden sind. Ein Bericht der BBC aus dem Jahr 2023 stellte fest, dass viele Fähren häufig unter den empfohlenen Sicherheitsstandards operieren, was die Passagiere einem erheblichen Risiko aussetzt. Die aktuelle Tragödie wirft erneut Fragen über die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften und die Verantwortung der Betreiber auf.
In der Nacht des Unglücks waren die Wetterbedingungen alles andere als ideal. Wellen von bis zu zwei Metern Höhe und starke Strömungen machten die Suche und Rettung von Überlebenden besonders schwierig. Die indonesische Meteorologie-, Klimatologie- und Geophysikbehörde warnte jedoch vor weiterhin schwierigen Bedingungen, die die Rettungsoperationen behindern könnten.

Investigative Enthüllungen
Die Umstände, die zum Sinken der Fähre führten, sind nach wie vor unklar. Augenzeugen berichteten, dass die KMP Tunu Pratama Jaya während der Fahrt zu kippen begann, was auf strukturelle Mängel oder Überladung hindeutet. Der Leiter der Rettungsaktion, Nanang Sigit, wies darauf hin, dass die Fähre schon vor dem Unglück in einem instabilen Zustand war. Dies wirft Fragen über die Wartung und Inspektion des Schiffs sowie über die Einhaltung der Vorschriften auf. Die Regierung Indonesiens muss hier dringend Verantwortung übernehmen.
Eine Überprüfung der Betreiberunternehmen zeigt, dass viele Fähren in Indonesien von privat geführten Firmen betrieben werden, die oft nicht die notwendigen Ressourcen und die Infrastruktur für die Sicherheit zur Verfügung stellen. Berichte über Sicherheitsherausforderungen sind in der Branche weit verbreitet und wurden in den letzten Jahren häufig thematisiert. Ein großes Problem ist, dass viele der Schiffe überaltert und nicht ordnungsgemäß gewartet sind.
Die indonesischen Behörden haben versprochen, eine umfassende Untersuchung des Vorfalls einzuleiten. Doch angesichts der wiederholten Sicherheitsbedenken in der Vergangenheit bleibt abzuwarten, ob echte Reformen und Verbesserungen erfolgen. Ein Überlebender, Supardi, erzählte von den schockierenden Momenten, als das Schiff kenterte: „Wir schafften es, auf das Dach des Schiffs zu klettern, bevor es sank. Es war ein Albtraum.“ Solche persönlichen Berichte verdeutlichen die menschlichen Tragödien, die hinter den statistischen Daten stehen.

Auswirkungen und Reaktionen
Die Tragödie hat nicht nur bei den Überlebenden und den Angehörigen der Vermissten tiefe Trauer ausgelöst, sondern auch landesweite Diskussionen über die Sicherheit im maritimen Verkehr in Indonesien angestoßen. Die Reaktionen aus der Bevölkerung sind gemischt. Viele fordern eine sofortige Verbesserung der Sicherheitsstandards und Maßnahmen zur Verhinderung weiterer Tragödien. Die indonesische Regierung sieht sich nun unter Druck, schnell zu handeln.
Familienangehörige der Vermissten warten verzweifelt auf Nachrichten. In Ketapang, wo die Fähre ablegte, versammeln sich die Menschen und hoffen, dass ihre Lieben lebend gefunden werden. Eine Angehörige eines Passagiers brach in Tränen aus, als sie von der Rettungsaktion erfuhr. „Wir beten für die, die noch vermisst werden. Wir hoffen auf ein Wunder“, sagte sie. Die Medien berichten ausführlich über die emotionalen Reaktionen und die Herausforderungen für die betroffenen Familien.
Die indonesische Marine hat angekündigt, ihre Ressourcen zu mobilisieren, um die Suche auszuweiten. Ein Hubschrauber und mehrere Boote stehen bereit, um die Bergungsoperationen zu unterstützen. Die laufenden Anstrengungen sind entscheidend, um den Angehörigen Antworten zu geben und möglicherweise noch weitere Überlebende zu finden.
Zukünftige Entwicklungen
Die indonesischen Behörden stehen vor der Herausforderung, die Sicherheit im maritimen Verkehr zu verbessern und gleichzeitig das Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen. Experten warnen, dass ohne umfassende Reformen und Investitionen in die Infrastruktur weitere Tragödien unvermeidlich sind. Die indonesische Schifffahrtsindustrie muss sich dringend mit den Sicherheitsstandards auseinandersetzen, um solch tragische Vorfälle in Zukunft zu vermeiden.
In der kommenden Woche sind weitere offizielle Erklärungen und Updates zu den Ermittlungen und Rettungsaktionen zu erwarten. Die Öffentlichkeit erwartet, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden und dass eine umfassende Überprüfung der aktuellen Sicherheitsvorschriften erfolgt. Die Tragödie der KMP Tunu Pratama Jaya könnte der Weckruf sein, den Indonesien dringend benötigt, um die Sicherheit auf seinen Wasserstraßen zu gewährleisten.