In einer spektakulären Wendung im anhaltenden Rechtsstreit zwischen den "It Ends With Us"-Co-Stars hat ein Bundesrichter in New York die 400-Millionen-Dollar-Klage von Justin Baldoni gegen Blake Lively abgewiesen. Die Entscheidung fällt inmitten einer erhitzten rechtlichen Auseinandersetzung, die seit Dezember 2024 andauert.
Der für die Entscheidung verantwortliche Richter Lewis J. Liman wies nicht nur die Klage gegen Lively ab, sondern auch gegen ihren Ehemann, Ryan Reynolds, den Publizisten Leslie Sloane und die New York Times. Der Richter befand, dass die vorliegenden Beweise keine Grundlage für die von Baldoni erhobenen Vorwürfe liefern und dass die Berichterstattung der Times im Rahmen legitimer journalistischer Praxis erfolgte.

Hintergründe und Kontext
Die Fehde zwischen Baldoni und Lively begann, als Lively am 20. Dezember 2024 eine Beschwerde wegen sexueller Belästigung bei der kalifornischen Bürgerrechtsbehörde gegen Baldoni einreichte. Baldoni, der sowohl als Schauspieler als auch als Regisseur bei dem Projekt involviert war, reagierte schnell mit einer rechtlichen Gegenklage und beschuldigte unter anderem die New York Times der Verleumdung.
Der Kern von Baldonis Klage gegen die Times bestand in dem Vorwurf, dass die Zeitung auf manipulative Weise Textnachrichten und E-Mails zwischen seinen Publizisten Jennifer Abel und Melissa Nathan sowie der Zeitung genutzt hatte. Baldoni argumentierte, dass diese Kommunikation aus dem Kontext gerissen worden sei, um ein verzerrtes Bild der Ereignisse zu präsentieren.
Im Januar 2025 formalisierten Lively und ihre Anwälte die Details ihrer Beschwerde in einer Klage gegen Baldoni und mehrere andere Personen, darunter Mitarbeiter von Baldonis Produktionsfirma Wayfarer. Die Rechtsstreitigkeiten eskalierten schnell und zogen immer mehr Beteiligte in ihren Bann.

Investigative Enthüllungen
In seinem umfassenden Urteil skizzierte Richter Liman die fundamentalen Mängel in Baldonis Klage. Er stellte fest, dass die Anschuldigungen gegen die New York Times unbegründet seien, da es keine Hinweise auf eine voreingenommene Berichterstattung zugunsten von Lively gebe. Liman betonte, dass die Pressefreiheit ein wesentlicher Bestandteil der Demokratie sei und dass die Berichterstattung der Times im legitimen öffentlichen Interesse liege.
Darüber hinaus zeigte die Untersuchung, dass die von Baldoni als entlastend geltend gemachten Beweise nicht eindeutig waren. Interne Dokumente aus Baldonis Umfeld deuteten darauf hin, dass es erhebliche Differenzen über die Darstellung der Ereignisse gab. Diese Widersprüche warfen Fragen über die Glaubwürdigkeit der von Baldoni vorgebrachten Beweise auf.
Ein weiterer kritischer Punkt in der Abweisung war die Einschätzung der Motive hinter Baldonis Klage. Richter Liman vermutete, dass die Klage nicht zuletzt als versuchte Einschüchterung gegen die Berichterstattung der Times fungierte. Die Entscheidung des Gerichts unterstreicht die Notwendigkeit, journalistische Integrität zu wahren und gegen Versuche, die Pressefreiheit einzuschränken, vorzugehen.

Auswirkungen und Reaktionen
Die Abweisung der Klage wurde von Livelys Anwälten als "vollständiger Sieg" gefeiert. Sie äußerten sich erfreut über die Entscheidung und wiesen darauf hin, dass die Klage von Beginn an als unbegründet angesehen wurde. In einer Stellungnahme kündigten Livelys Anwälte an, nun Schadensersatzansprüche gegen Baldoni und seine Mitstreiter geltend machen zu wollen.
Eine ähnliche Reaktion kam von der New York Times, die die Entscheidung des Gerichts lobte. Ein Sprecher der Zeitung stellte fest, dass die Abweisung der Klage ein wichtiger Schritt im Kampf um journalistische Freiheit sei. Der Sprecher betonte, dass die Times weiterhin für Transparenz und Wahrhaftigkeit in ihrer Berichterstattung einstehen werde.
Währenddessen bleibt Baldoni wenig Zeit, seine rechtlichen Optionen zu überdenken. Er hat bis zum 23. Juni Zeit, einige seiner Ansprüche neu zu fassen und erneut vorzubringen. Dies könnte bedeuten, dass der Streit vor Gericht weitergeht, wenn auch in einer anderen Form.
Zukünftige Entwicklungen
Die Entscheidung des Bundesrichters wirft Fragen über die Zukunft von Baldonis Karriere und den weiteren Verlauf des Rechtsstreits auf. Sollte Baldoni beschließen, weitere rechtliche Schritte zu unternehmen, könnte dies den Konflikt erneut anheizen und zusätzliche Ressourcen in Anspruch nehmen.
Während die rechtlichen Schritte noch nicht vollständig abgeschlossen sind, bleibt das öffentliche Interesse an dem Fall hoch. Die Aufmerksamkeit, die dieser Fall auf sich gezogen hat, könnte langfristige Auswirkungen auf die Beteiligten und ihre Karrieren haben.
In den kommenden Wochen wird es entscheidend sein, wie beide Seiten auf die aktuelle Entscheidung reagieren und welche Schritte sie als nächstes unternehmen. Bei der Bedeutung dieses Falles für Themen wie Pressefreiheit und Machtstrukturen in Hollywood bleibt die öffentliche Beobachtung sicher gewährleistet.