Einleitung
Die geopolitischen Spannungen in Europa haben in letzter Zeit zu einer verstärkten Diskussion über die Einreise von russischen Staatsbürgern in die Europäische Union geführt. Lettland hat kürzlich eindringlich gefordert, dass die EU die Visaerteilung für russische Bürger stoppt. Dies geschieht vor dem Hintergrund zunehmender Sicherheitsbedenken, die aus der aktuellen politischen Lage resultieren.

Hauptteil
Visumserteilung an russische Staatsbürger
Die lettische Außenministerin Baiba Braže hat am 26. Mai über soziale Medien erklärt, dass die Zahl der Schengen-Visa, die an russische Staatsbürger erteilt wurden, im Jahr 2024 um 25 % im Vergleich zu 2023 gestiegen ist. Dies wirft ernsthafte Sicherheitsbedenken auf, die von der lettischen Regierung geäußert werden. Braže betont, dass Lettland die EU auffordert, die Visaerteilung für russische Bürger zu stoppen, um die innere Sicherheit der EU zu schützen.

Zahlen und Statistiken
Laut einem Artikel aus dem März, der auf den Rat der Justiz- und Innenminister der EU in Brüssel verweist, wurden im Jahr 2024 insgesamt 565.069 Schengen-Touristenvisa an russische Staatsbürger vergeben, wobei 90 % dieser Visa für touristische Zwecke beantragt wurden. Besonders auffällig war, dass Italien im Jahr 2023 die meisten Visa-Anträge von Russen erhielt, mit 143.517 Anfragen, was 28 % des Gesamtvolumens ausmachte. Italien erteilte zudem die höchste Anzahl an Schengen-Visa an russische Staatsbürger mit 134.141 erteilten Visa, was 30 % aller genehmigten Anträge entspricht [1][2][3].

Sicherheitsbedenken und politische Reaktionen
Die lettische Innenminister Rihards Kozlovskis hat ähnliche Bedenken geäußert und darauf hingewiesen, dass die Reise von russischen Staatsbürgern in die EU Risiken für die innere Sicherheit des Blocks darstellt. Lettland hat bereits 2022 die Ausstellung von touristischen Visa für russische Staatsbürger eingestellt, um auf die Bedrohung durch die russische Aggression zu reagieren [4][5].
Schlussfolgerung
Die Debatte über die Visaerteilung an russische Staatsbürger wird in der EU weiterhin heiß diskutiert. Lettland spielt hierbei eine Vorreiterrolle, indem es auf die Gefahren hinweist, die von unkontrollierten Einreisen ausgehen können. Die Auswirkungen auf die deutschen und europäischen Märkte sind noch abzuwarten, könnten jedoch tiefgreifende Konsequenzen für den Tourismus und die bilateralen Beziehungen zu Russland mit sich bringen.
Quellen
- Latvia concerned about Russians entering via Schengen zone back door
- Latvia urges EU to stop issuing tourist visas to Russian citizens
- Latvia Calls on EU Member States to Stop Issuing Schengen Visas to Russians
- Latvia urges EU to halt Schengen visas for Russians, citing security risks
- Latvia extends an entry ban on Russian tourists until March 2025
Über den Autor
Der Autor dieses Artikels ist Lukas Schneider, ein erfahrener Wirtschaftsjournalist mit Schwerpunkt auf internationaler Handelspolitik und Technologiemärkten.