Mann, der in ICE-Gewahrsam starb, gehört zu Dutzenden von Kanadiern in einwanderungsbezogener Haft

Mann, der in ICE-Gewahrsam starb, gehört zu Dutzenden von Kanadiern in einwanderungsbezogener Haft Der tragische Fall von Johnny Noviello, einem 49-jährigen Kanadier, der kürzlich in Gewahrsam der US-amerikanischen Einwanderungsbehörde ICE...

Mann, der in ICE-Gewahrsam starb, gehört zu Dutzenden von Kanadiern in einwanderungsbezogener Haft

Mann, der in ICE-Gewahrsam starb, gehört zu Dutzenden von Kanadiern in einwanderungsbezogener Haft

Der tragische Fall von Johnny Noviello, einem 49-jährigen Kanadier, der kürzlich in Gewahrsam der US-amerikanischen Einwanderungsbehörde ICE (Immigration and Customs Enforcement) starb, wirft ein grelles Licht auf die Bedingungen, unter denen zahlreiche ausländische Staatsangehörige in den USA festgehalten werden. Noviello, der seit über 30 Jahren als permanenter Einwohner in den Vereinigten Staaten lebte, wurde am 15. Mai 2023 verhaftet und aufgrund mehrerer Drogenvergehen festgenommen. Sein Tod am 23. Juni war der zehnte in ICE-Gewahrsam in diesem Jahr und weckt ernste Fragen über die medizinische Versorgung und die Lebensbedingungen in den Haftanstalten.

Die kanadische Regierung bestätigte, dass mehrere Dutzend Kanadier aktuell in einwanderungsbezogener Haft in den USA sind. Diese Zahl wirft die Frage auf, wie die Sicherheits- und Gesundheitsstandards in den Einrichtungen, in denen sie festgehalten werden, aussehen. Die Umstände von Noviellos Tod und die kritischen Zustände von anderen inhaftierten Kanadiern könnten auf schwerwiegende Mängel im System hinweisen.

immigration detention concept stock photo
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Hintergründe und Kontext

Johnny Noviello, der ursprünglich aus Ontario stammt, lebte seit den frühen 1990er Jahren in den USA. Laut Berichten war er ein „sehr höflicher, ruhiger und unauffälliger Mann“, der ein einfaches Leben führte. Trotz seiner Drogenvergehen war er bei seinen Freunden und Bekannten gut angesehen, und niemand hätte erwartet, dass sein Leben auf so tragische Weise enden würde.

Nachdem er wegen seiner Vergehen verurteilt wurde, wurde Noviello von ICE verhaftet und in das Federal Detention Centre Miami (FDC Miami) gebracht, wo er auf sein Ausweisungsverfahren wartete. Dies geschah im Rahmen eines Abkommens zwischen dem Federal Bureau of Prisons (BOP) und ICE, das es ermöglicht, Einwanderungsinsassen in Bundesgefängnissen unterzubringen. Dieses Abkommen, das in diesem Jahr abgeschlossen wurde, hat die Zahl der Einwanderungsinsassen in Einrichtungen wie FDC Miami erhöht, was Besorgnis über die Fähigkeit dieser Einrichtungen aufwirft, angemessene medizinische Versorgung und menschenwürdige Lebensbedingungen zu gewährleisten.

Nach Angaben des BOP sind im FDC Miami derzeit etwa 1.400 Insassen untergebracht, wobei nur 20 medizinische Fachkräfte im Einsatz sind. Die Umstände, unter denen Noviello starb, sind besonders alarmierend, da Berichten zufolge er an Epilepsie litt und auf Medikamente angewiesen war. „Er hatte während seiner Zeit in einer County-Jail Zugang zu seiner Medikation“, sagte Daniel Leising, der ihn in seinem Strafverfahren vertrat. „Ich habe jedoch keine Informationen darüber, ob er während seiner Haft bei ICE die notwendige medizinische Versorgung erhielt.“

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Investigative Enthüllungen

Die Ermittlungen zu Noviellos Tod dauern an, und die genauen Umstände seines Ablebens sind derzeit unklar. ICE gab an, dass er medizinische Hilfe erhielt, bevor er weniger als eine Stunde nach seiner Auffindung für tot erklärt wurde. Es gibt jedoch Berichte über ernsthafte Bedenken hinsichtlich der medizinischen Versorgung in ICE-Gewahrsam, die von früheren Insassen und Anwälten geäußert wurden.

Ein Partner bei Lasnetski Gihon Law, John Gihon, berichtete, dass er mehrere Mandanten vertreten hat, die in FDC Miami inhaftiert waren. Er äußerte sich schockiert über die Entscheidung, Einwanderungsinsassen dort unterzubringen, da die Einrichtung nicht für den Umgang mit einer solchen Anzahl von Menschen ausgerüstet sei. „Man konnte keine Informationen zu seinem Einwanderungsfall erhalten, weil die Mitarbeiter der Einrichtung keine Einwanderungsbeamten sind“, erklärte er.

Zusätzlich gab es Berichte über Überbelegung und unhygienische Bedingungen im FDC Miami. „Es ist einfach erschreckend“, sagte Gihon. „Die medizinische Versorgung ist unzureichend, und Verzögerungen beim Zugang zu verschreibungspflichtigen Medikamenten sind häufig. Wir sprechen hier nicht nur über Johnny, sondern über viele andere, die unter ähnlichen Bedingungen leiden.“ Dies wirft die Frage auf, wie viele andere Insassen möglicherweise in Gefahr sind, während sie auf ihre Verfahren warten.

Die Tatsache, dass FDC Miami keinen regelmäßigen Inspektionsberichten von ICE unterzogen wurde, verstärkt die Bedenken hinsichtlich der Aufsicht über die Einrichtungen, in denen Einwanderungsinsassen festgehalten werden. Öffentlich zugängliche Unterlagen zeigen, dass es keine aktuellen Inspektionen gibt, die die Bedingungen in der Einrichtung prüfen. Dies hat zu Fragen über die Rechenschaftspflicht und die Verantwortung der Behörden geführt, die für die Behandlung von Gefangenen zuständig sind.

Miami Federal Bureau of Prisons detention center high quality image
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Auswirkungen und Reaktionen

Die kanadische Regierung reagierte umgehend auf die Nachricht von Noviellos Tod. Außenministerin Anita Anand erklärte auf Social Media, dass die kanadischen Konsularbeamten „dringend weitere Informationen von den US-Behörden“ über den Vorfall einholen. Diese Erklärung zeigt, wie ernst die kanadische Regierung die Situation nimmt und wie wichtig es ist, dass ihre Bürger in anderen Ländern, insbesondere in Haft, die notwendige Unterstützung und Schutz erhalten.

Die Reaktionen unter den Einwanderungsanwälten und Menschenrechtsaktivisten sind ebenfalls laut geworden. Viele fordern eine umfassende Überprüfung der Bedingungen in ICE-Gewahrsam und eine Reform des Systems, das diese Insassen behandelt. Laut Newsweek ist die Zahl der Todesfälle in ICE-Gewahrsam in den letzten Jahren gestiegen, was auf systematische Probleme im Umgang mit Einwanderern hinweist.

Zukünftige Entwicklungen

Angesichts der aktuellen Umstände wird erwartet, dass die kanadische Regierung und Menschenrechtsorganisationen weiterhin Druck auf die US-Behörden ausüben, um sicherzustellen, dass die Rechte der Insassen gewahrt bleiben und dass angemessene medizinische Versorgung bereitgestellt wird. Die Öffentlichkeit wird aufmerksam die Ergebnisse der Untersuchungen verfolgen, um zu verstehen, was genau zu Noviellos Tod führte und wie solche Tragödien in Zukunft verhindert werden können.

Die Debatte über die Behandlung von Einwanderern in den USA wird durch diesen Vorfall sicherlich neu entfacht werden. Experten und Aktivisten warnen davor, dass die Bedingungen in den Haftanstalten nicht nur unethisch, sondern auch gefährlich sind. Es bleibt abzuwarten, ob dieser tragische Vorfall zu konkreten Veränderungen im System führen wird oder ob er, wie viele vorherige Fälle, in Vergessenheit geraten wird, während weiterhin Dutzende von Kanadiern und anderen Migranten in ähnlichen Einrichtungen festgehalten werden.

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