Marokko tötet tausende streunende Hunde vor der Fußball-Weltmeisterschaft 2030

Marokko steht vor einem ethischen Dilemma, während das Land sich auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2030 vorbereitet. Berichten zufolge sind die Behörden in einer besorgniserregenden Kampagne dazu übergegangen, ein massives Töten streunender Hunde...

Marokko tötet tausende streunende Hunde vor der Fußball-Weltmeisterschaft 2030

Marokko steht vor einem ethischen Dilemma, während das Land sich auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2030 vorbereitet. Berichten zufolge sind die Behörden in einer besorgniserregenden Kampagne dazu übergegangen, ein massives Töten streunender Hunde durchzuführen. Dies geschieht im Vorfeld der Weltmeisterschaft, die Marokko gemeinsam mit Spanien und Portugal ausrichten wird. Die Berichte von Anwohnern und Tierschutzorganisationen zeichnen ein grauenhaftes Bild, das Fragen zur Verantwortung und den Methoden der Behörden aufwirft.

Die 19-jährige Amina aus Ifrane, einer kleinen Stadt im Atlasgebirge, hat auf erschreckende Weise erlebt, wie sich die Situation mit streunenden Hunden verschlechtert hat. „Es war nicht ungewöhnlich, auf dem Weg zur Schule über Pools von Blut zu gehen“, erinnert sie sich. „In letzter Zeit hat es an Häufigkeit und Brutalität zugenommen. Die Hunde werden wie in einer Jagd getötet – wie Enten.“ Die Tierschutzgruppe International Animal Welfare Protection Coalition berichtet, dass die Tötungen Teil einer groß angelegten Kampagne zur „Sauberkeit“ der Straßen sind.

Amina Ifrane Morocco young woman high quality photograph
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Hintergründe und Kontext

Marokko, ein Land mit einer reichen Kultur und Vielfalt, steht im internationalen Rampenlicht, während es sich auf die Fußball-Weltmeisterschaft vorbereitet. Die Vorbereitungen bringen jedoch nicht nur infrastrukturelle Herausforderungen mit sich, sondern beeinflussen auch das Leben der Tiere und der Menschen in den Städten. Laut Regierungsberichten hat das Land eine Bevölkerung von etwa 29 Millionen Menschen, wobei der Tourismus als eine der Hauptindustrien gilt.

Die Geschichte von Amina ist keine Einzelfallgeschichte. Immer wieder berichten Anwohner, dass sie nachts das Echo von Schüssen hören, wenn die Behörden auf Jagd nach streunenden Hunden gehen. „Es gibt mittlerweile eine Systematik in der Brutalität. Es ist, als würden sie ein Spiel daraus machen“, sagt Amina. Dies wirft Fragen zur Ethik der Maßnahmen auf, die die marokkanischen Behörden ergreifen.

Die offizielle Erklärung der marokkanischen Regierung besagt, dass streunende Hunde ein erhebliches Gesundheitsrisiko darstellen. Mohammed Roudani, Leiter der Abteilung für öffentliche Gesundheit, gibt an, dass jährlich etwa 100.000 Menschen, darunter viele Kinder, von streunenden Hunden gebissen werden. „Die Bekämpfung der Rabiesausbreitung und der Schutz der Bürger haben oberste Priorität“, so Roudani. Die Antwort des Landes auf dieses Problem war jedoch eine brutale Tötung von Hunden, was in den Augen vieler Tierschutzorganisationen ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellt.

stock photo animal welfare campaign stray dogs
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Investigative Enthüllungen

Die Tierschutzorganisationen haben Berichte über die Methoden, die in verschiedenen Städten wie Marrakech und Casablanca angewendet werden, dokumentiert. Auf Videos ist zu sehen, wie Hunde mit Draht festgehalten und in Pickup-Trucks geladen werden, die bereits mit Kadavern gefüllt sind. Diese Praktiken sind nicht nur erschreckend, sondern auch illegal in vielen Ländern.

Ein weiteres krasses Beispiel ist die Situation in Ifrane. Omar Jaïd, Präsident des Provinztourismusverbandes von Ifrane, erklärte im Gespräch mit CNN, dass die Stadt die Straßen von streunenden Hunden „säubert“ und dass diese Tiere an Orten untergebracht werden, wo sie geimpft werden. „Ich bin ein Hundeliebhaber“, betont er, während in der Stadt gleichzeitig das Töten von Hunden stattfindet, was das Bild eines liebenden Tierschützers stark in Frage stellt.

Die Frage bleibt, wie weit die lokalen Behörden bereit sind zu gehen, um das Image des Landes vor der Weltmeisterschaft aufzupolieren. Berichten zufolge haben einige Gemeinden noch nie von humanen Programmen wie dem Trap-Neuter-Vaccinate-Release (TNVR) gehört, das 2019 von der Regierung eingeführt wurde. „Es gibt ein rechtliches Vakuum, das es den Städten ermöglicht, traditionelle Methoden der Kontrolle zu verwenden“, so Roudani. Die Tötung von Hunden bleibt in vielen Städten eine gängige Praxis, da es kein Gesetz gibt, das dies verbietet.

Marokko tötet tausende streunende Hunde vor der Fußball-Weltmeisterschaft 2030 high quality photogra...
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Auswirkungen und Reaktionen

Die brutalen Tötungen haben nicht nur moralische, sondern auch gesundheitliche Implikationen. Abderrahim Sounni, ein Barista aus Ben Ahmed, wurde am 24. Januar von einer Kugel getroffen, als er Zeuge eines ähnlichen Vorfalls wurde, bei dem ein Hund erschossen werden sollte. „Die Kugel verfehlte das Tier und traf mich stattdessen“, erklärte er in einem Interview. Dies zeigt, dass die Jagd auf streunende Hunde nicht nur die Tiere gefährdet, sondern auch Unbeteiligte in Gefahr bringt.

Internationale Tierschutzorganisationen sind besorgt über die weltweiten Auswirkungen dieser brutalen Methoden. Die IAWPC hat eine Kampagne gestartet, um auf die Missstände aufmerksam zu machen und Druck auf die marokkanische Regierung auszuüben, um humanere Behandlungsmethoden einzuführen. Experten warnen davor, dass solche Praktiken das Bild Marokkos als Gastgeberland für die Weltmeisterschaft erheblich schädigen könnten.

Zukünftige Entwicklungen

Mit der Fußball-Weltmeisterschaft, die 2030 in greifbarer Nähe ist, bleibt abzuwarten, ob die marokkanischen Behörden ihre Praktiken ändern werden. Die internationale Gemeinschaft hat die Möglichkeit, Druck auf die Regierung auszuüben und humane Lösungen zu fordern. Laut Berichten über die Menschen in Marokko ist das land eine Kultur von Vielfalt und Mitgefühl, und es wird Zeit, dass diese Werte auch in der Tierschutzpolitik des Landes widergespiegelt werden.

Ob sich der Druck der internationalen Öffentlichkeit und der Tierschutzorganisationen auszahlen wird, bleibt abzuwarten. Die Situation stellt nicht nur eine Herausforderung für die Tierschutzbewegung dar, sondern auch eine für die Menschenrechtslage im Land. In Anbetracht der aktuellen Ereignisse ist es entscheidend, dass die Weltgemeinschaft aufmerksam bleibt und die marokkanischen Behörden für ihr Handeln zur Rechenschaft zieht.

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