LOS ANGELES - Die Geschichte von Yuriana Juliana "Juli" Pelaez Calderon, einer alleinerziehenden Mutter von drei Kindern, hat in den letzten Tagen landesweit für Aufregung und Empörung gesorgt. Am 25. Juni 2023 wurde sie auf dem Weg zur Arbeit in South Los Angeles von zwei Männern in einem unmarkierten Fahrzeug unter Waffengewalt entführt. Ihre Familie und die Gemeinschaft fordern nun Antworten und Gerechtigkeit.
Calderon, die seit über 20 Jahren in Südkalifornien lebt, ist eine engagierte Aktivistin und Mitglied der Alliance of Californians for Community Empowerment, einer Organisation, die sich für die Rechte von Einwanderern und benachteiligten Gemeinschaften einsetzt. Ihre Entführung wirft ernsthafte Fragen über die Praktiken von sogenannten "Kopfgeldjägern" und deren Zusammenarbeit mit den Behörden auf.

Hintergründe und Kontext
Die Entführung von Calderon fand in einem Klima von wachsendem Misstrauen gegenüber den Behörden statt. Laut Berichten von NBC News fordern Community-Leiter und Aktivisten eine Klärung der Umstände, die zu dieser brutalen Aktion führten. Der Anwalt von Calderon, der mit dem Immigrant Defenders Law Center zusammenarbeitet, beschreibt die Ereignisse als eine klare Verletzung der Menschenrechte.
Nach ersten Informationen wurde Calderon nicht in ein offizielles Abschiebegefängnis gebracht, sondern in einen geheimen Lagerhaus, wo sie zusammen mit anderen Migranten festgehalten wurde. Der Anwalt berichtet: „Juli wurde an einen unbekannten Ort gebracht, wo sie nur Wasser erhielt und keine Nahrung. Diese Bedingungen sind inakzeptabel und menschenunwürdig.“
Die Tatsache, dass Calderon nicht im ICE Locator verzeichnet ist, schürt die Besorgnis über die Praktiken der Einwanderungsbehörden und privater Sicherheitskräfte in den Vereinigten Staaten. Das Fehlen von Transparenz in diesen Fällen ist ein zentraler Punkt der Kritik.

Investigative Enthüllungen
Die Berichte über Calderons Entführung werfen ernsthafte Fragen über die Rolle von privaten Auftragnehmern und deren mögliche Verbindungen zu den Behörden auf. Laut Berichten haben zahlreiche Community-Organisationen in den letzten Jahren darauf hingewiesen, dass es immer wieder zu Fällen kommt, in denen Personen in unmarkierten Fahrzeugen von Männern in Zivil festgenommen werden, oft ohne Erklärung oder rechtliche Grundlage.
„Wir wissen nicht, ob diese Männer in Verbindung mit ICE stehen oder ob sie private Sicherheitskräfte sind, die sich als Kopfgeldjäger ausgeben“, erklärt ein weiterer Anwalt der Immigrant Defenders Law Center. „Es ist bedenklich, dass solche Aktionen in der Dunkelheit der Gesetzlosigkeit stattfinden.“
Darüber hinaus zeigen unabhängige Studien, dass solche Entführungen zunehmen, während gleichzeitig die Aufsicht über die Einwanderungsbehörden abnimmt. Aktivisten warnen davor, dass dies eine gefährliche Richtung für die Justiz in den USA darstellt.

Auswirkungen und Reaktionen
Die Entführung von Calderon hat nicht nur ihre Familie, sondern auch die gesamte Gemeinschaft erschüttert. Ein Freund erklärte während einer Pressekonferenz: „Stellen Sie sich vor, eine Mutter spricht mit ihrer Tochter am Telefon und sagt, sie werde verfolgt. Sie tut alles, um sicher zu sein, und dennoch wird sie einfach entführt. Das ist unvorstellbar.“
Die Empörung über die brutale Vorgehensweise hat zu einer Welle der Solidarität und Unterstützung für Calderons Familie geführt. Aktivisten und Gemeindeleiter fordern die Behörden auf, endlich Verantwortung zu übernehmen und die Rechte der Migranten zu respektieren. „Wir wollen wissen, wo Juli ist, und wir fordern, dass sie das Recht auf rechtlichen Beistand erhält“, betonen sie.
Die Situation spiegelt die Ängste vieler Familien wider, die in ständiger Angst leben, Opfer ähnlicher Übergriffe zu werden. Das Gefühl der Unsicherheit ist in den betroffenen Gemeinschaften allgegenwärtig. Wie ein betroffener Nachbar sagte: „Wir haben das Gefühl, dass wir jederzeit verfolgt werden können. Das ist kein Leben.“
Zukünftige Entwicklungen
Die Familie von Calderon hat inzwischen rechtliche Schritte eingeleitet, um ihre Rückkehr zu fordern. Die Anwälte bitten um öffentliche Unterstützung und Aufmerksamkeit, um Druck auf die Behörden auszuüben. „Wir dürfen nicht zulassen, dass diese Ungerechtigkeiten im Verborgenen bleiben“, sagte ein Anwalt. „Die Öffentlichkeit muss informiert werden.“
Die kommenden Tage werden entscheidend sein, um zu klären, ob Calderon in die Obhut der Behörden zurückgebracht wird oder ob ihre Situation möglicherweise zu einem weiteren Fall von „verschwundenen“ Migranten wird. Die Gemeinschaft bleibt alarmiert und wird alles tun, um für die Rechte von Calderon und anderer betroffener Familien zu kämpfen.
Die Forderung nach Transparenz und Verantwortung ist lauter denn je. In einem Land, das sich rühmt, die Menschenrechte zu achten, ist es unerträglich, dass solche Praktiken weiterhin ungehindert stattfinden. Die Augen der Nation sind auf Los Angeles gerichtet, und die Forderung nach Gerechtigkeit für Juli wird nicht verstummen.