New Orleans setzte Gesichtserkennungssoftware ähnlich dem Minority Report ein, um Bürger auf Verdächtige zu überwachen: Bericht

Einleitung In New Orleans wird seit einiger Zeit eine Gesichtserkennungssoftware eingesetzt, die Parallelen zu dem dystopischen Szenario aus dem Film *Minority Report* aufweist. Die Polizei der Stadt hat heimlich diese Technologie verwendet, um...

New Orleans setzte Gesichtserkennungssoftware ähnlich dem Minority Report ein, um Bürger auf Verdächtige zu überwachen: Bericht

Einleitung

In New Orleans wird seit einiger Zeit eine Gesichtserkennungssoftware eingesetzt, die Parallelen zu dem dystopischen Szenario aus dem Film *Minority Report* aufweist. Die Polizei der Stadt hat heimlich diese Technologie verwendet, um Bürger zu überwachen und Verdächtige zu identifizieren. Ein aktueller Bericht hat jedoch auf gravierende Datenschutzbedenken hingewiesen und die Stadtverwaltung veranlasst, das Programm vorübergehend auszusetzen.

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Hintergrund der Technologie

Die Gesichtserkennungssoftware in New Orleans ist Teil eines Projekts, das von der Non-Profit-Organisation Project NOLA betrieben wird. Diese Organisation hat ein Netzwerk von über 200 Kameras installiert, das die Straßen der Stadt überwacht. Bei einem möglichen Treffer wird die Polizei über eine App sofort benachrichtigt. Ursprünglich sollte die Software nur zur Identifizierung spezifischer Verdächtiger in Gewaltdelikten eingesetzt werden, wie es eine städtische Verordnung vorsieht.

New Orleans facial recognition software high quality photograph
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Verstoß gegen städtische Vorschriften

Ein Bericht des *Washington Post* hat jedoch gezeigt, dass die Nutzung der Kameras weit über die ursprünglichen Vorgaben hinausging. Laut den Ermittlungen spielten diese Kameras eine Rolle in Dutzenden von Festnahmen, wobei viele dieser Einsätze nicht in den Polizeiberichten dokumentiert wurden. Dies wirft ernsthafte Fragen hinsichtlich der Transparenz und der Einhaltung der Bürgerrechte auf.

  • Die Kameras haben laut Gerichtsdokumenten in vielen Fällen zu Festnahmen geführt, die nicht ordnungsgemäß dokumentiert wurden.
  • Beamte müssen laut der Verordnung ein Standbild an ein staatliches „Fusion Center“ senden, bevor sie eine Gesichtsüberprüfung durchführen.
  • Die Software nutzt KI, um Bilder mit einer Datenbank abzugleichen, wobei mindestens zwei Experten einem Treffer zustimmen müssen.
Bryan Lagarde New Orleans police high quality image
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Datenschutzbedenken und öffentliche Reaktion

Die Verwendung von Gesichtserkennungstechnologie wirft bedeutende Datenschutzbedenken auf. Nathan Freed Wessler, stellvertretender Direktor der American Civil Liberties Union (ACLU), bezeichnete die Situation als „Albtraum-Szenario“ der Gesichtserkennungstechnologie. Er betont, dass die Regierung sich dadurch die Macht anmaßt, jeden Bürger zu überwachen, während er sich im öffentlichen Raum bewegt.

Die öffentliche Reaktion auf den Einsatz dieser Technologie war überwiegend negativ. Viele Bürger und Datenschutzaktivisten äußern Bedenken, dass solch invasive Überwachungsmethoden die Privatsphäre und die Bürgerrechte gefährden könnten.

Auswirkungen auf deutsche und europäische Märkte

Die Entwicklungen in New Orleans könnten auch für europäische Märkte von Bedeutung sein. In Europa wird der Einsatz von Gesichtserkennungstechnologie bereits kritisch betrachtet, und es gibt strenge Vorschriften zum Schutz der Privatsphäre. Die Diskussion über die Balance zwischen Sicherheit und Datenschutz wird zunehmend relevanter, insbesondere im Hinblick auf die EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).

Ein ähnlicher Überwachungsansatz könnte in Deutschland und anderen europäischen Ländern auf erheblichen Widerstand stoßen. Die Bürgerrechtler und Datenschützer in Europa sind wachsam, und es ist wahrscheinlich, dass ähnliche Technologien auf rechtliche und gesellschaftliche Herausforderungen stoßen werden.

Schlussfolgerung

Der vorübergehende Stopp des Gesichtserkennungsprogramms in New Orleans verdeutlicht die Spannungen zwischen technologischen Fortschritten in der Kriminalitätsbekämpfung und den notwendigen Schutzmechanismen für die Privatsphäre der Bürger. Die Diskussion über die Nutzung solcher Technologien wird in den kommenden Monaten und Jahren weiter an Bedeutung gewinnen, sowohl in den USA als auch in Europa.

Quellen

Über den Autor

Lukas Schneider ist ein erfahrener Wirtschaftsjournalist mit Schwerpunkt auf internationaler Handelspolitik und Technologiemärkten. Er berichtet über aktuelle Entwicklungen und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft und Gesellschaft.

Quellen

  1. New Orleans used Minority Report-like facial recognition software to ...
  2. New Orleans called out for sketchiest use of facial recognition yet in ...
  3. Police secretly monitored New Orleans with facial recognition cameras ...
  4. NOLA PD halts facial recognition alerts from private cams
  5. New Orleans' Facial Recognition Tech Called a 'Nightmare' - MSN

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