Orthodoxes Christentum: Junge US-Männer treten 'maskulinen' russischen Kirchen bei

Einleitung In den letzten Jahren hat sich eine bemerkenswerte Entwicklung innerhalb der orthodoxen christlichen Gemeinschaft in den USA gezeigt. Immer mehr junge Männer schließen sich russischen Kirchen an, die ein Bild von übersteigerter...

Orthodoxes Christentum: Junge US-Männer treten 'maskulinen' russischen Kirchen bei

Einleitung

In den letzten Jahren hat sich eine bemerkenswerte Entwicklung innerhalb der orthodoxen christlichen Gemeinschaft in den USA gezeigt. Immer mehr junge Männer schließen sich russischen Kirchen an, die ein Bild von übersteigerter Männlichkeit propagieren. Diese Bewegung, die insbesondere in der Russian Orthodox Church Outside Russia (ROCOR) zu beobachten ist, zeigt, wie religiöse Überzeugungen und moderne gesellschaftliche Herausforderungen miteinander verknüpft sind.

masculinity concept stock photo
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Die Anziehungskraft der orthodoxen Kirche

Vereinfacht gesagt, suchen viele junge Männer nach einer Tradition, die ihnen eine klare Identität und einen Sinn im Leben bietet. In einem YouTube-Video erklärt der Priester Vater Moses McPherson, dass viele Männer ihn fragen, wie sie ihre Männlichkeit auf "absurde" Weise steigern können. Er kritisiert moderne Männlichkeitsnormen, die aus seiner Sicht zu weich und feminin sind. Dinge wie das Tragen von engen Jeans oder das Essen von Suppe werden als unmaskulin abgetan.

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Wachstum der Gemeinde

In den letzten sechs Monaten hat Vater Moses 75 neue Anhänger für die Taufe in seiner Gemeinde vorbereitet. Diese Zunahme an Mitgliedern ist nicht nur ein Zeichen für die persönliche Anziehungskraft des Priesters, sondern auch für das wachsende Interesse an der orthodoxen Tradition in einer zunehmend unsicheren Welt. Vater Moses bemerkt, dass ihre Gemeinde in den letzten eineinhalb Jahren auf das Dreifache gewachsen ist, was auf eine tiefere Suche nach spiritueller Zugehörigkeit hinweist.

Father Moses McPherson priest Georgetown Texas
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Gesellschaftliche Hintergründe

Die Zunahme der Mitglieder in der orthodoxen Kirche spiegelt eine breitere gesellschaftliche Entwicklung wider. Viele der Konvertiten, die ich getroffen habe, äußern, dass sie sich in der modernen Gesellschaft verloren fühlen. Der Software-Ingenieur Theodore erzählt, dass er trotz eines Traumberufs und einer geliebten Frau innerlich leer war. Er kritisiert, dass Männer in der gegenwärtigen Gesellschaft oft als toxisch angesehen werden, wenn sie traditionelle Rollen wie den des Hauptverdieners übernehmen möchten.

Familienwerte und Bildung

Ein gemeinsames Merkmal unter den Konvertiten ist der Wunsch, ihre Kinder zu Hause zu unterrichten. Dies geschieht oft aus der Überzeugung heraus, dass Frauen ihre Familien über ihre Karrieren stellen sollten. Vater John Whiteford, ein Archimandrit in der ROCOR, beschreibt das Homeschooling als eine Möglichkeit, die Kinder vor modernen gesellschaftlichen Themen wie Transgenderismus zu schützen und ihnen eine religiöse Erziehung zu bieten.

Ein kleiner, aber lautstarker Teil der christlichen Gemeinschaft

Obwohl die orthodoxe Christenheit in den USA nur etwa ein Prozent der Bevölkerung ausmacht, ist sie dennoch eine bemerkenswerte Stimme innerhalb des religiösen Spektrums. Die ROCOR hat sich als eine der konservativsten orthodoxen Jurisdiktionen etabliert und zieht mit ihrer klaren und oft kontroversen Haltung die Aufmerksamkeit auf sich. Dies könnte auch Auswirkungen auf die europäische und deutsche Religionslandschaft haben, da ähnliche Strömungen auch hierzulande beobachtet werden können.

Schlussfolgerung

Die wachsende Zahl junger Männer, die sich der orthodoxen Kirche anschließen, zeigt, wie Religiosität und persönliche Identität miteinander verknüpft sind. Während einige dieser Entwicklungen in den USA stattfinden, könnten sie auch für Deutschland und Europa von Bedeutung sein. Die Diskussion über Männlichkeit, Tradition und Identität wird nicht nur in den USA, sondern auch hierzulande immer relevanter.

Quellen

  • [1] Informationen zur ROCOR und ihrer Geschichte
  • [2] Statistiken zur orthodoxen Christenheit in den USA

Über den Autor

Lukas Schneider ist ein erfahrener Wirtschaftsjournalist mit Schwerpunkt auf internationaler Handelspolitik und Technologiemärkten. Mit seinem fundierten Wissen und seiner analytischen Herangehensweise beleuchtet er aktuelle Entwicklungen in Wirtschaft und Gesellschaft.

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