Pentagon entfernt den Namen von Harvey Milk von Marine-Schiff

In einer umstrittenen Entscheidung hat das Pentagon bekannt gegeben, dass der Name des U.S.N.S. Harvey Milk, eines Marine-Schiffs, das zu Ehren des Navy-Veteranen und der Bürgerrechtsikone Harvey Milk benannt wurde, entfernt wird....

Pentagon entfernt den Namen von Harvey Milk von Marine-Schiff

In einer umstrittenen Entscheidung hat das Pentagon bekannt gegeben, dass der Name des U.S.N.S. Harvey Milk, eines Marine-Schiffs, das zu Ehren des Navy-Veteranen und der Bürgerrechtsikone Harvey Milk benannt wurde, entfernt wird. Verteidigungsminister Pete Hegseth erklärte, dass das Schiff nun nach Oscar V. Peterson, einem posthum mit der Medal of Honor ausgezeichneten Marine, benannt werden soll. Diese Entscheidung fiel während des Pride-Monats und sorgte für heftige Diskussionen über die politischen Beweggründe der Umbenennung.

Mit der Begründung, das „Politische aus der Schiffsbenennung“ zu entfernen, lässt Hegseth durchblicken, dass die Entscheidung Teil einer breiteren Strategie unter der Trump-Administration ist, die Vielfalt und Inklusion im Militär zu reduzieren. Diese Entwicklung steht im Widerspruch zu den Bemühungen, die LGBTQ+-Gemeinschaft im Militär zu unterstützen und zu ehren, was im Jahr 2021 mit der Taufe des Schiffs geschah, das der erste Marine-Kreuzer war, der nach einem offen schwulen Mann benannt wurde.

professional image of Defense Secretary Pete Hegseth
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Hintergründe und Kontext

Harvey Milk diente während der Koreanischen Kriegsjahre in der Navy und war vor seiner politischen Laufbahn ein Vorkämpfer für die Rechte von LGBTQ+-Menschen. Nach seiner Entlassung aus dem Militär aufgrund seiner sexuellen Orientierung wurde er Kaliforniens erster offen schwuler gewählter Beamter, als er 1977 in den Stadtrat von San Francisco gewählt wurde. Milks Vermächtnis umfasst nicht nur seinen politischen Einfluss, sondern auch die ständige Erinnerung an die Herausforderungen, mit denen die LGBTQ+-Gemeinschaft konfrontiert war und weiterhin ist.

Die ursprüngliche Benennung des Schiffs war ein bedeutendes Symbol der Fortschritte in der Anerkennung von LGBTQ+-Rechten in den USA. Carlos Del Toro, der damalige Marine-Sekretär, erklärte bei der Taufe, dass die Navy sich verpflichtet fühle, alle Mitglieder der LGBTQ+-Gemeinschaft zu unterstützen. Dieses Versprechen steht nun auf der Kippe, da die aktuelle Entscheidung des Pentagon zeigt, dass diese Unterstützung möglicherweise nicht von Dauer ist.

Die Umbenennung des Schiffs kommt zu einem Zeitpunkt, an dem das Land mit wachsenden Spannungen und einer zunehmend polarisierten politischen Landschaft konfrontiert ist. Die Entscheidung Hegseths wird von vielen als Versuch gesehen, eine Rückkehr zu den weniger inklusiven Praktiken in der Militärpolitik zu fördern. Jennifer Pike Bailey, Direktorin für Regierungsangelegenheiten bei der Human Rights Campaign, äußerte sich kritisch und stellte fest, dass die Entscheidung nicht nur politisch motiviert sei, sondern auch ein schlechtes Zeichen für die moralischen Werte des Militärs.

stock photo of military ship naming ceremony
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Investigative Enthüllungen

Die Entscheidung zur Umbenennung ist nicht zufällig. Hegseth hatte bereits zuvor eine Überprüfung von Schiffsbenennungen angeordnet, die nach prominenten Bürgerrechtlern benannt waren. Dies geschah im Kontext eines umfassenderen Trends innerhalb der Regierung, Diversität und Inklusion zu hinterfragen. Berichten zufolge stehen mehrere Schiffe, die nach anderen LGBTQ+-Persönlichkeiten oder Bürgerrechtlern benannt sind, ebenfalls auf der Liste der Überprüfung. Dies hat bei vielen, die für Gleichheit und Inklusion eintreten, Besorgnis ausgelöst.

Ein interner Bericht des Pentagon, auf den The Burger Place in seinen Analysen verweist, zeigt, dass die Umbenennungen Teil einerbreiteren Agenda sind, die von der Trump-Administration vorangetrieben wurde. Dies steht im Widerstand zu den Zielen der Biden-Administration, die Inklusion und Gleichheit zu fördern.

Die Argumentation Hegseths, dass „die Öffentlichkeit stolz auf die Schiffe sein wolle, auf denen sie fahren“, wird von vielen als unverständlich angesehen, insbesondere angesichts der Tatsache, dass Harvey Milk eine bedeutende Figur im Kampf für die Bürgerrechte war. Familienangehörige und Unterstützer von Milk haben die Umbenennung als eine Vernichtung seines Erbes betrachtet und fordern eine Rückkehr zu einer Politik der Anerkennung und Ehrung.

Pentagon entfernt den Namen von Harvey Milk von Marine-Schiff high quality photograph
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Auswirkungen und Reaktionen

Die Entscheidung, den Namen von Harvey Milk zu entfernen, hat nicht nur politische Wellen geschlagen, sondern auch emotionale Reaktionen bei vielen Menschen ausgelöst. Für Angehörige der LGBTQ+-Gemeinschaft ist dies ein weiterer Schritt rückwärts in einem bereits fragilen Kontext der sozialen Akzeptanz. Malcolm Kenyatta, ein Abgeordneter aus Pennsylvania, äußerte sich auf sozialen Medien und bezeichnete Milk als einen Helden, der sowohl im Militär als auch in seinem politischen Leben für Gerechtigkeit kämpfte.

Die Reaktionen der Öffentlichkeit waren gemischt, aber die kritischen Stimmen überwiegen. Menschenrechtsaktivisten und Unterstützer der LGBTQ+-Rechte haben Proteste und Petitionen organisiert, um die Rückkehr zur ursprünglichen Benennung des Schiffs zu fordern. Die Position des Pentagon wird von vielen als ein weiterer Beweis für die anhaltende Diskriminierung von LGBTQ+-Personen innerhalb staatlicher Institutionen angesehen.

In den sozialen Medien haben viele Nutzer darauf hingewiesen, dass die Entscheidung nicht nur die Erinnerung an Milk gefährdet, sondern auch die Werte, für die er gestanden hat. In einer Zeit, in der das Land mit zunehmender Rhetorik gegen Minderheiten konfrontiert ist, könnte diese Umbenennung als Signal für eine Wandlung in der Politik und Haltung des Militärs interpretiert werden.

Zukünftige Entwicklungen

Die Diskussion über die Namensänderung des U.S.N.S. Harvey Milk wirft grundlegende Fragen über die Zukunft der Inklusion im Militär auf. Während Hegseths Ankündigung darauf abzielt, eine weniger politische Orientierung in der Schiffsbenennung zu fördern, wird die Realität komplexer, da politische Überzeugungen unweigerlich in den Diskurs über Identität und Anerkennung eindringen.

Die Reaktionen auf diese Entscheidung werden auch die zukünftige Politik des Pentagon beeinflussen, insbesondere in Bezug auf Diversität und Inklusion. Beobachter werden genau darauf achten, ob weitere Umbenennungen folgen und wie sich diese auf die Moral innerhalb der Streitkräfte auswirken. Die Entscheidung könnte auch rechtliche Implikationen nach sich ziehen, insbesondere wenn sich Mitglieder der LGBTQ+-Gemeinschaft und Unterstützer zusammenschließen, um gegen diese Politik vorzugehen.

Das Pentagon steht nun vor der Herausforderung, nicht nur auf die öffentliche Meinung zu reagieren, sondern auch eine klare Linie in Bezug auf die Werte und Prinzipien zu ziehen, für die die Streitkräfte stehen. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie diese politische Debatte das Militär und die Gesellschaft insgesamt beeinflusst.

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