Einleitung
In der Schweiz hat die SBB (Schweizerische Bundesbahnen) ein neues Projekt ins Leben gerufen, das sich mit der Verhinderung von Elektrounfällen bei großen Vögeln beschäftigt. Besonders betroffen ist die seltene Art des Uhus, die aufgrund ihrer Lebensweise häufig in Gefahr gerät, wenn sie auf den Masten der Oberleitungen landet. Diese Initiative ist nicht nur ein Schritt zum Schutz der Tierwelt, sondern könnte auch weitreichende Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit und die Infrastruktur der Zugverbindungen in der Schweiz haben.

Hintergrund
Die Masten der Oberleitungen stellen für große Vögel, insbesondere für den Uhu, eine tödliche Gefahr dar. Wenn ein Uhu seine Flügel mit einer Spannweite von bis zu 1,80 Metern auf einem Mast ausbreitet und gleichzeitig zwei leitende Elemente berührt, kann dies zu tödlichen Elektrounfällen führen. Laut dem Bundesamt für Umwelt (FOEN) sind etwa ein Drittel der tot aufgefundenen Uhus Opfer von Elektrounfällen, wobei die tatsächliche Zahl möglicherweise noch höher ist, da viele tote Vögel nie gefunden werden [1].

Einfluss auf die Vogelpopulation
Die hohe Sterblichkeitsrate hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass die Uhu-Population in den Schweizer Alpen stagniert. Dies ist besonders besorgniserregend, da die Biodiversität in diesen sensiblen Ökosystemen gefährdet ist. Die Schutzmaßnahmen, die im Rahmen des neuen Projekts ergriffen werden, sollen dazu beitragen, die Überlebenschancen dieser beeindruckenden Vögel zu erhöhen und gleichzeitig die Verkehrssicherheit zu verbessern.

Das Pilotprojekt
Im Rahmen des Pilotprojekts wird zunächst eine Bestandsaufnahme aller Oberleitungsmasten erstellt, um die gefährlichen Standorte zu identifizieren. Der FOEN betont, dass diese Bestandsaufnahme „noch lange nicht vollständig“ ist, aber als Planungsgrundlage dienen wird. Masten, die als gefährlich eingestuft werden, sollen schrittweise gesichert werden, um das Risiko für die Vögel zu minimieren [2].
Bereits durchgeführte Maßnahmen
In den Jahren 2023 und 2024 wurden bereits einige Schutzmaßnahmen an verschiedenen Oberleitungsmasten umgesetzt. Trotz dieser Fortschritte erkennt das FOEN an, dass noch viele Strukturen bestehen, die für den Uhu und andere große Vögel gefährlich sein könnten. Durch die Absicherung dieser Masten wird nicht nur die Vogelpopulation geschützt, sondern auch Störungen im Bahnverkehr und Schäden an den Oberleitungen verringert [3].
Schlussfolgerung
Das Projekt zur Verhinderung von Elektrounfällen bei großen Vögeln ist ein wichtiger Schritt in Richtung eines umweltbewussteren und nachhaltigeren Verkehrsmanagements in der Schweiz. Die ergriffenen Maßnahmen haben das Potenzial, sowohl die Sicherheit der Vögel als auch die der Bahninfrastruktur zu erhöhen. In einem größeren europäischen Kontext könnte dieses Projekt als Vorbild dienen, um ähnliche Initiativen in anderen Ländern zu fördern, die ebenfalls mit der Herausforderung konfrontiert sind, den Lebensraum ihrer Wildtiere zu schützen [4].
Quellen
- Swiss railways launch project to prevent electrocution of large birds [1]
- Swiss railways launch project to prevent electrocution of large birds [2]
- Safety in the railway environment [3]
- Swiss rail projects: a look at SBB's infrastructure upgrades [4]
Über den Autor
Der Autor dieses Artikels ist Lukas Schneider, ein erfahrener Wirtschaftsjournalist mit Schwerpunkt auf internationaler Handelspolitik und Technologiemärkten.