Senat scheitert an Fortschritt der Iran-Kriegsbefugnis-Resolution
Am Freitag wies der US-Senat eine von Demokraten eingebrachte Resolution zurück, die darauf abzielte, die Kriegsbefugnisse des Präsidenten in Bezug auf Iran ohne Zustimmung des Kongresses zu beschränken. Diese Entscheidung kam inmitten wachsender Spannungen zwischen den USA und dem Iran, verstärkt durch die jüngsten militärischen Aktivitäten der US-Regierung. Der demokratische Senator Tim Kaine aus Virginia hatte die Resolution im Rahmen des War Powers Act von 1973 eingeführt, nachdem Präsident Donald Trump US-Luftangriffe auf drei iranische Nuklearanlagen genehmigt hatte.
Die Resolution hätte eine Congressional Genehmigung für alle weiteren militärischen Angriffe auf Iran erforderlich gemacht, es sei denn, diese wären zur Selbstverteidigung oder zur Abwehr einer unmittelbaren Gefahr. „Die Ereignisse dieser Woche haben gezeigt, dass Krieg zu groß ist, um ihn in die Hände einer einzigen Person zu legen“, erklärte Kaine während seiner Rede im Senat.
Der Senat votierte mit 53 zu 47 gegen die Fortführung der Resolution. Dies markiert eine bemerkenswerte Abweichung von einer ähnlichen Abstimmung im Jahr 2020, als acht Republikaner mit den Demokraten stimmten, während sieben von ihnen noch im Senat sind.

Hintergründe und Kontext
Der Hintergrund dieser Abstimmung ist komplex und reicht weit über die aktuellen Konflikte hinaus. Die USA haben eine lange Geschichte militärischer Interventionen im Nahen Osten, die oft ohne ausdrückliche Zustimmung des Kongresses durchgeführt wurden. Die Iraq-Kriegs-Resolution von 2002 ist ein Beispiel dafür, wie der Kongress in der Vergangenheit seine Befugnisse zur Kriegsführung delegiert hat, was viele Verfassungsrechtler als problematisch ansehen.
Die Befugnisse des Präsidenten zur Führung von Militäraktionen sind seit der Verabschiedung des War Powers Act im Jahr 1973 ein umstrittenes Thema. Dieses Gesetz sollte sicherstellen, dass der Kongress eine aktivere Rolle bei Entscheidungen über den Krieg spielt. Aber die Praxis zeigt, dass Präsidenten oft geneigt sind, diese Befugnisse zu ignorieren oder zu umgehen. Laut C-SPAN gab es in den letzten Jahrzehnten viele Fälle, in denen die Exekutive militärische Aktionen ohne klare gesetzliche Grundlage durchführte.
Die militärischen Spannungen zwischen den USA und dem Iran sind in den letzten Jahren gestiegen, insbesondere seit der einseitigen Aufkündigung des Atomabkommens von 2015. Diese Entwicklungen haben den Druck auf den Kongress erhöht, klarere Richtlinien für militärische Einsätze zu schaffen. Der Vorstoß von Kaine sollte als eine Art politische Aktionsform verstanden werden, um die Exekutive zur Verantwortung zu ziehen.

Investigative Enthüllungen
Die Ablehnung der Resolution wirft Fragen über die politische Agenda der Republikaner auf. Senator Bill Cassidy aus Louisiana, der 2020 für eine ähnliche Resolution gestimmt hatte, äußerte sich in einem Beitrag auf X, dass er dieses Mal gegen die Resolution stimmen werde. Cassidy betonte, dass der Präsident die nötige Flexibilität benötige, insbesondere wenn es um nukleare Waffen gehe. Diese Aussage steht im Widerspruch zu den Bedenken vieler Bürger und Politiker, die eine Eskalation der militärischen Aktivitäten fürchten.
Senator Todd Young aus Indiana, der ebenfalls zuvor demokratische Positionen unterstützt hatte, erklärte, dass er aufgrund der erklärten Ziele von Präsident Trump, eine weitere militärische Aktion gegen den Iran zu vermeiden, sowie Gespräche mit Sicherheitsbeamten, eine Kriegsresolution für gegenwärtig nicht notwendig halte. Solche Positionen könnten den Eindruck erwecken, dass die republikanische Partei von ihrer früheren Haltung abweicht.
Rand Paul, der sich mit den Demokraten zusammenschloss, um die Resolution zu unterstützen, kritisierte die Entscheidung des Senats. In seiner Rede betonte er die Notwendigkeit, dass der Kongress seine verfassungsmäßigen Befugnisse zur Kriegsführung einhalten sollte. Er warnte, dass die Abgabe dieser Verantwortung an die Exekutive eine „Beleidigung der Verfassung“ sei und die amerikanische Bevölkerung in Gefahr bringe. Pauls Einsichten sind besonders relevant angesichts der unvorhersehbaren Dynamik im Iran-Israel-Konflikt, von dem er überzeugt ist, dass er das Potenzial für eine umfassende Destabilisierung des Nahen Ostens birgt.

Auswirkungen und Reaktionen
Die Ablehnung der Resolution hat weitreichende Implikationen. Kritiker befürchten, dass die US-Regierung weiterhin in militärische Konflikte verwickelt wird, ohne dass der Kongress die nötige Aufsicht ausübt. Diese Abweichung kann nicht nur das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Regierung untergraben, sondern auch die politische Landschaft im Vorfeld der bevorstehenden Wahlen beeinflussen. Der Kongress hat sich als ineffektiv erwiesen, wenn es darum geht, die Kriegsbefugnisse des Präsidenten zu regulieren, was zu einem Gefühl der Ohnmacht bei vielen Wählern führt.
Die jüngsten Entwicklungen könnten auch die Dynamik im Nahen Osten beeinflussen. Analysten warnen, dass die unkontrollierte militärische Aggression gegen den Iran die geopolitischen Spannungen weiter verschärfen könnte. Eine Eskalation könnte nicht nur die Sicherheit in der Region gefährden, sondern auch die Beziehungen zu Verbündeten, die besorgt über die unvorhersehbaren Folgen sind.
Die Reaktionen aus der Bevölkerung und von Aktivisten sind ebenfalls deutlich. Viele fordern mehr Transparenz und eine klare Ausrichtung der US-Außenpolitik. Die Zivilgesellschaft hat laut Berichten durch öffentliche Aufklärungsbemühungen und Mobilisierungen Druck auf den Kongress ausgeübt, um diese entscheidenden Themen zu thematisieren.
Zukünftige Entwicklungen
Einige Mitglieder des Kongresses haben bereits signalisiert, dass sie nach dem 4. Juli eigene Kriegsbefugnis-Resolutionen vorlegen könnten. Der republikanische Abgeordnete Thomas Massie hat zuvor einen eigenen Vorschlag unterbreitet, jedoch entschieden, diesen aufgrund der aktuellen Situation in der Iran-Israel-Krise nicht weiter zu verfolgen. Diese Entwicklungen könnten die Debatte um die Kriegsbefugnisse im Kongress weiterhin anheizen.
In der politischen Arena gibt es zudem Stimmen, die den War Powers Act als verfassungswidrig betrachten. House Speaker Mike Johnson hat sich klar gegen die Forderung ausgesprochen, dass Trump eine Genehmigung des Kongresses für Militäraktionen gegen den Iran einholen müsse. Diese Perspektive verdeutlicht die Kluft zwischen den politischen Parteien und die Herausforderungen, die bei der Überwachung der militärischen Aktivitäten bestehen.
Der Streit um die Kriegsbefugnisse wird weiterhin ein zentrales Thema in der US-Politik bleiben. Die Frage, wie weit die Exekutive in militärischen Angelegenheiten gehen kann, ohne den Kongress einzubeziehen, wird weiterhin für Debatten und möglicherweise auch für zukünftige Abstimmungen im Kongress sorgen.