Serienvergewaltiger Zhenhao Zou zu mindestens 24 Jahren Haft verurteilt
Ein Serienvergewaltiger, der als einer der schlimmsten Sexualstraftäter in der britischen Geschichte gilt, wurde zu einer lebenslangen Haftstrafe mit einer Mindestverbüßungsdauer von 24 Jahren verurteilt. Zhenhao Zou, ein 28-jähriger PhD-Student, hat zwischen 2019 und 2024 in Großbritannien und China mindestens zehn Frauen betäubt und vergewaltigt. Ermittler befürchten, dass er möglicherweise über 60 Frauen als Opfer hatte.
Der chinesische Staatsbürger Zhenhao Zou wurde am Donnerstag am Inner London Crown Court verurteilt. Die Richterin, Mrs. Justice Cottage KC, bezeichnete ihn als „hochgradig manipulativ und intelligent“, der wenig Rücksicht auf die Gefühle der Frauen nahm, die er vergewaltigt und gefilmt hatte. „Sie waren einfach Teile in einem elaborierten Spiel, das nur für Sie bestimmt war“, sagte die Richterin.
Zou, der in Guangdong aufwuchs und 2017 nach Großbritannien kam, um an der Queen’s University Belfast zu studieren, hatte sich im Jahr 2019 an der University College London eingeschrieben und arbeitete an einem Master-Abschluss, bevor er ein Doktoratsstudium in Maschinenbau begann. Während seines Studiums nutzte er soziale Medien und Dating-Plattformen, um seine Opfer zu ködern, oft unter dem Pseudonym „Pakho“. Die Polizei befürchtet, dass die Zahl seiner Opfer weit über die bisher identifizierten 10 hinausgeht.

Hintergründe und Kontext
Die Ermittlungen gegen Zou begannen nach einem ersten Vorfall, der im Jahr 2020 gemeldet wurde. Seitdem haben sich mehr als 20 Frauen bei der Polizei gemeldet, die glauben, ebenfalls Opfer von Zou zu sein. Ermittler sind alarmiert über die schiere Anzahl der möglichen Opfer und die grausame Methode, mit der Zou seine Taten begangen hat. Laut Berichten von Polizeisprechern wird angenommen, dass viele Frauen sich aufgrund von Scham oder Angst nicht melden.
Die Opfer berichteten, dass Zou sie oft mit dem Angebot lockte, bei ihm zu lernen oder ein Getränk zu sich zu nehmen, bevor er sie betäubte und vergewaltigte. Er filmte seine Übergriffe, um sie später als „Souvenir“ zu behalten. Diese grausame Taktik zeigt nicht nur die Kaltblütigkeit seiner Taten, sondern auch sein gestörtes Machtspiel über Frauen.
Die Ermittler von Scotland Yard haben bereits in der Vergangenheit vor einem Anstieg der sexualisierten Gewalt gewarnt, insbesondere in Verbindung mit sozialen Medien und Dating-Plattformen. Experten zeigen auf, dass Online-Plattformen oft nicht ausreichend reguliert sind, was es Tätern wie Zou erleichtert, Opfer zu finden und zu manipulieren.

Investigative Enthüllungen
Die Umstände rund um Zhenhao Zous Verhaftung werfen viele Fragen auf. Warum wurde ein Mann, der extrem pornographische Inhalte konsumierte, die das Vergewaltigen von bewusstlosen Frauen darstellten, nicht früher gestoppt? Während des Prozesses wurde bekannt, dass er während seiner Zeit in Großbritannien von anderen Universitäten und Institutionen keine negativen Rückmeldungen erhielt. Die Gerichtsdokumente zeigen, dass Zou trotz seiner gefährlichen Neigungen in der Akademikerwelt akzeptiert wurde.
Die Richterin wies darauf hin, dass Zou ein „signifikantes Risiko“ für Frauen darstellt und ein „anhaltendes sexuelles Interesse an der Ausübung von Macht und Kontrolle über Frauen“ hat. Dies wirft Fragen zu den Sicherheitsvorkehrungen an britischen Universitäten auf und ob diese ausreichend sind, um solche Täter zu identifizieren und zu verhindern.
Die von Zou verübten Taten scheinen nicht nur auf persönliche Gewalt hinzuweisen, sondern auch auf eine kulturelle Komponente des Missbrauchs, bei der Frauen oft nicht als gleichwertig angesehen werden. Die Aussagen der Opfer zeigen, dass Zou nicht nur physische Gewalt ausübte, sondern auch psychologischen Schaden anrichtete. Eine Überlebende berichtete, dass ihr Zustand nach dem Vorfall zu schweren psychischen Problemen führte und dass sie durch die öffentliche Reaktion auf ihren Fall noch weiter traumatisiert wurde.

Auswirkungen und Reaktionen
Die Auswirkungen von Zous Verhaftung und Verurteilung sind weitreichend. Sowohl in Großbritannien als auch in China sind die Reaktionen von den Gemeinschaften entzweit. Während einige Frauen ermutigt sind, sich zu melden und über ihre Erlebnisse zu sprechen, gibt es auch Berichte über Stigmatisierung und Schuldzuweisungen an die Opfer. Dies wurde von einer anderen Betroffenen deutlich, die sagte, dass sie in sozialen Medien für den Vorfall kritisiert wurde, weil sie „gegangen war, um etwas zu trinken“. Dies zeigt ein erschreckendes Muster, in dem die Opfer oft die Schuld für die Taten der Täter auf sich nehmen müssen.
Die Metropolitan Police hat versprochen, dass alle Frauen, die sich melden, mit „Empathie, Freundlichkeit und Respekt“ behandelt werden. Commander Kevin Southworth erklärte, dass dank der „bemerkenswerten Anstrengungen“ der Ermittler und Staatsanwälte ein gefährlicher und feiger Straftäter nun mindestens 24 Jahre hinter Gittern verbringen wird. Dennoch bleibt die Frage, ob dies ausreicht, um das Leid der Opfer zu mildern.
Zukünftige Entwicklungen
Die Zukunft dieser Ermittlungen und die Möglichkeit weiterer Opfer bleibt ungewiss. Die Polizei hat an Frauen appelliert, die glauben, dass sie von Zou betroffen sein könnten, sich zu melden. Interne Dokumente deuten darauf hin, dass die Ermittler befürchten, dass die tatsächliche Zahl der Opfer viel höher ist als die offiziell erfassten Fälle. Die Herausforderungen der Polizei bei der Aufdeckung solcher Verbrechen sind enorm, insbesondere wenn viele Opfer Angst haben, sich zu melden.
Die gesellschaftliche Diskussion über sexuelle Gewalt und das Verhalten von Tätern wie Zou wird weiterhin im Fokus stehen. Es bleibt zu hoffen, dass diese traurige Geschichte zu einem Umdenken führt und dass zukünftige Reformen sowohl in der Justiz als auch in der Gesellschaft dazu beitragen, solche Verbrechen zu verhindern und den Opfern Gehör zu verschaffen.
In einer Welt, in der Frauen oft noch nicht die Unterstützung erhalten, die sie verdienen, könnte Zhenhao Zous Verurteilung ein kleiner Schritt in die richtige Richtung sein – aber es ist klar, dass noch viel mehr getan werden muss, um solche Verbrechen zu bekämpfen und die Täter zur Verantwortung zu ziehen.