Der musikalische Visionär Sly Stone, bekannt als der exzentrische Frontmann, Sänger, Songwriter und Produzent der Familie Stone, ist in Los Angeles verstorben. Der 82-Jährige, der unter einer Lungenkrankheit litt, hinterlässt eine unverkennbare musikalische Erbschaft, die Generationen inspirieren wird. Seine Familie bestätigte seinen Tod am Montag, dem 9. Juni, und äußerte ihre Trauer über seinen Verlust.
Schon in jungen Jahren zeigte Stone außergewöhnliches musikalisches Talent. Geboren als Sylvester Stewart in Denton, Texas, zog er mit seiner Familie nach Vallejo, Kalifornien, wo er als Teil der Stewart Four Gospelmusik aufnahm. Sein musikalischer Werdegang begann bereits im Alter von acht Jahren, als er gemeinsam mit seinen Geschwistern Freddie, Rose und Vaetta auftrat.

Hintergründe und Kontext
Stone erhielt seinen Spitznamen "Sly", nachdem ein Freund seinen Namen "Sylvester" falsch schrieb. Dieser Spitzname blieb ihm erhalten. Bis zum Alter von 11 Jahren beherrschte er bereits verschiedene Instrumente, darunter Keyboards, Gitarre, Bass und Schlagzeug. Während seiner Schulzeit gründete Stone eine multikulturelle Doo-Wop-Gruppe namens The Viscaynes, die einige Singles in Los Angeles aufnahm.
In seinen frühen Zwanzigern etablierte sich Stone als erfolgreicher DJ bei dem R&B-Radiosender KSOL in San Mateo, Kalifornien. Seine Playlists waren bekannt dafür, sowohl schwarze als auch weiße Künstler zu fördern, darunter The Beatles und The Rolling Stones. Gleichzeitig arbeitete er als Plattenproduzent für Autumn Records und produzierte Bands aus der San Francisco Bay Area.
Stone und sein Bruder Freddie fusionierten ihre Bands im Jahr 1966, um Sly & the Family Stone zu gründen. Die Band war bemerkenswert für ihre diverse Besetzung: Frauen spielten nicht nur eine vokale Rolle, sondern beherrschten auch Instrumente, und die Mitglieder kamen sowohl aus schwarzen als auch weißen Gemeinschaften. Diese Vielfalt spiegelte sich in ihrer Musik wider, die eine Mischung aus psychedelischem Rock, Soul, Jazz, Gospel und Latin war.

Investigative Enthüllungen
Während die Gruppe von Anfang an ein großes und diverses Publikum anzog, wurde Stone von der Black Panther Party unter Druck gesetzt, die weißen Mitglieder aus der Band zu entfernen. Jerry Martini, ein weißer Saxophonist der Band, berichtete 2013 in einem Interview mit NPR, dass Stone ihn mehrfach verteidigte und ihm half.
Sly & the Family Stone's Auftritt bei Woodstock im Jahr 1969 gilt als einer der legendärsten Momente des Festivals. Stones Schwester, Rose Stone, erinnerte sich daran, wie sie um 5 Uhr morgens auftraten, während die Sonne über einem Meer von Menschen aufging. In seinem 2023 veröffentlichten Memoir "Thank You (Falettinme Be Mice Elf Agin)" beschreibt Stone dieses Erlebnis als einen nahezu spirituellen Moment.
In den 1970er Jahren wurde Stones Musik düsterer und zynischer, was die gesellschaftlichen Umbrüche jener Zeit widerspiegelte. Die Ermordungen von Dr. Martin Luther King Jr. und anderer Führer der Bürgerrechtsbewegung hinterließen tiefe Spuren in seiner Arbeit. Sein Album "There's a Riot Goin' On" von 1971, oft als düsterstes Album der Band bezeichnet, ist ein Beleg für diesen Wandel.

Auswirkungen und Reaktionen
Die Nachricht von Sly Stones Tod löste eine Welle des Betrauerns in der Musikwelt aus. Zahlreiche Musiker und Prominente zollten ihm Tribut und hoben seine immense Bedeutung für die Entwicklung von Funk und Soul hervor. Questlove, ein prominenter Musiker und Regisseur eines Dokumentarfilms über Stone, äußerte sich über die Bürde des schwarzen Genies, die Stone während seiner Karriere getragen habe.
Für viele Fans und Musiker bleibt Stone ein Symbol der Rebellion gegen Rassismus und Diskriminierung in der Musikindustrie. Seine Band war eine der ersten, die bewusst multikulturelle und -geschlechtliche Besetzungen integrierte und so den Weg für viele nachfolgende Künstler ebnete.
Sly Stones Einfluss reicht weit über die Chart-Erfolge hinaus; seine Musik inspirierte Generationen von Künstlern in Funk, Soul, Rock und darüber hinaus. Sein unverwechselbarer Stil und seine unerschütterliche Hingabe an die Musik haben die Art und Weise, wie wir über Genregrenzen hinweg kommunizieren, nachhaltig verändert.
Zukünftige Entwicklungen
Die Geschichte von Sly Stone wird wohl weiterhin das Interesse von Historikern und Musikliebhabern wecken. Bereits jetzt gibt es Bestrebungen, seine Musik neu aufzulegen und unveröffentlichte Werke zugänglich zu machen. Experten erwarten, dass seine einflussreichen Werke in verschiedenen Formaten wiederbelebt werden, um neue Generationen von Musikern zu inspirieren.
Auch die akademische Auseinandersetzung mit Stones Leben und Werk könnte durch seinen Tod eine neue Dynamik erhalten. Seine Rolle als Pionier in der Musikindustrie und seine unkonventionelle Herangehensweise an Integration und Innovation in der Musik werden wahrscheinlich weiterhin Gegenstand von Studien sein.
Während Sly Stone physisch von uns gegangen ist, lebt seine musikalische Erbschaft weiter und inspiriert weiterhin sowohl etablierte Künstler als auch aufstrebende Talente. Sein Vermächtnis als Wegbereiter und Visionär bleibt unbestritten und wird die Musiklandschaft noch lange prägen.