Einleitung
Die diesjährige Hadsch, das jährliche islamische Pilgerfest nach Mekka, hat einen historischen Tiefstand erreicht. Laut Angaben des saudischen Hajj-Ministeriums nahmen in diesem Jahr nur 1.673.230 Muslime an der Hadsch teil, was die niedrigste Teilnehmerzahl seit 30 Jahren bedeutet, ohne die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie zu berücksichtigen. Diese Entwicklung wirft Fragen auf, die sowohl für die muslimische Gemeinschaft als auch für die wirtschaftlichen Implikationen in Deutschland und Europa von Bedeutung sind.

Hauptteil
Teilnehmerzahlen im Vergleich
Die Zahlen sind alarmierend, insbesondere wenn man die vorpandemischen Höhen von über 2 Millionen Teilnehmern betrachtet. Im Jahr 2012 gab es sogar einen Rekord von mehr als 3,16 Millionen Pilgern. Im Vergleich zu 2022 sind dies fast 160.000 weniger Pilger. Die Gründe für diesen Rückgang wurden von den saudischen Behörden bislang nicht erklärt [1][2].

Einfluss auf die deutsche und europäische Wirtschaft
Die Hadsch hat erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen, sowohl auf Saudi-Arabien als auch auf die Länder, aus denen die Pilger stammen. In Deutschland und Europa gibt es eine bemerkenswerte muslimische Gemeinschaft, die traditionell von dem Pilgerreisen profitiert. Die geringere Teilnehmerzahl könnte verschiedene Sektoren betreffen:
- Tourismus: Reiseveranstalter, die auf Pilgerreisen spezialisiert sind, könnten von einem Rückgang der Buchungen betroffen sein.
- Einzelhandel: Geschäfte, die Produkte für die Hadsch anbieten, könnten ebenfalls Einbußen verzeichnen.
- Transportwesen: Airlines und Transportunternehmen, die Flüge nach Saudi-Arabien anbieten, müssen mit einer verringerten Nachfrage rechnen.

Gesellschaftliche und kulturelle Auswirkungen
Die Hadsch ist nicht nur eine religiöse Pflicht, sondern auch ein bedeutendes kulturelles Ereignis. Das Fehlen von Pilgern könnte die gesellschaftliche Verbindung innerhalb der muslimischen Gemeinschaft in Deutschland und Europa beeinträchtigen. Veranstaltungen und Treffen rund um die Hadsch könnten in diesem Jahr weniger besucht sein, was die Gemeinschaftserfahrung schwächt.
Schlussfolgerung
Die niedrige Teilnehmerzahl bei der diesjährigen Hadsch stellt nicht nur eine Herausforderung für die muslimische Gemeinschaft dar, sondern hat auch weitreichende wirtschaftliche und soziale Konsequenzen. Die Gründe für den Rückgang sind noch unklar und könnten verschiedene Faktoren umfassen, von wirtschaftlichen Schwierigkeiten bis hin zu sicherheitsrelevanten Bedenken. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Situation in den kommenden Jahren entwickeln wird und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Hadsch wieder zu beleben und mehr Pilger zu gewinnen.
Quellen
Über den Autor
Der Autor dieses Artikels ist Lukas Schneider, ein erfahrener Wirtschaftsjournalist mit Schwerpunkt auf internationaler Handelspolitik und Technologiemärkten.