Einleitung
In jüngster Zeit hat die Social-Media-Plattform TikTok den weltweit beliebten Hashtag „SkinnyTok“ verboten, der eng mit Videos zum Thema Gewichtsverlust verbunden war. Dieser Schritt erfolgt nach intensivem Druck von Entscheidungsträgern in Brüssel und Paris, die sich für den Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet einsetzen. Die Entwicklung wirft Fragen über die Verantwortung von Social-Media-Plattformen und die gesundheitlichen Auswirkungen von Inhalten auf, die mit extremen Diäten und ungesundem Verhalten in Verbindung stehen.

Hintergrund und Auswirkungen auf den europäischen Markt
Der Trend „SkinnyTok“ hat in den letzten Monaten TikTok mit Videos überschwemmt, in denen stark abgemagerte junge Frauen extreme Diäten bewarben und Tipps zur Gewichtsreduktion gaben. Diese Inhalte erregten die Aufmerksamkeit sowohl der Europäischen Kommission als auch der französischen Digitalbehörde Arcom. TikTok-Sprecher Paolo Ganino bestätigte, dass die Suchergebnisse für den Hashtag seit seiner Verbindung zu ungesundem Gewichtsverlust blockiert wurden. Stattdessen führen Suchanfragen nun zu Links zu Unterstützungsangeboten für psychische Gesundheit.

Politische Reaktionen und Initiativen
Frankreichs Digitalministerin Clara Chappaz feierte das Verbot als „kollektiven Sieg“ und betonte, dass der Kampf zum Schutz von Kindern im Internet noch lange nicht vorbei sei. Chappaz stellte klar, dass das Verbot von Social Media für Kinder unter 15 Jahren eine ihrer Prioritäten sei. Diese Haltung wird von vielen europäischen Ländern geteilt, die derzeit neue EU-Regeln zur Regulierung der Nutzung sozialer Medien durch Kinder in Betracht ziehen.

Die Rolle von TikTok und regulatorische Maßnahmen
Die Verantwortung von Plattformen wie TikTok, die gesundheitlichen Auswirkungen von Inhalten zu überwachen, war auch Thema eines Gesprächs zwischen dem EU-Verbraucherschutzkommissar Michael McGrath und TikTok-CEO Shou Chew. Diese Gespräche finden im Rahmen der laufenden Untersuchung der Plattformalgorithmen gemäß dem Digital Services Act statt, der darauf abzielt, Inhalte auf Plattformen besser zu moderieren.
Gesundheitliche Bedenken und frühere Maßnahmen
Bereits 2024 hatte TikTok das „TikTok Lite“-Belohnungsprogramm ausgesetzt und später zurückgezogen, nachdem Bedenken hinsichtlich seiner Auswirkungen auf die psychische Gesundheit geäußert wurden. Diese Entwicklungen zeigen, dass TikTok zunehmend auf den Druck reagiert, verantwortungsvoller mit Inhalten umzugehen, die potenziell schädlich für junge Nutzer sind.
Schlussfolgerung
Das Verbot des Hashtags „SkinnyTok“ ist ein wichtiger Schritt in Richtung eines verantwortungsvolleren Umgangs mit Inhalten auf Social-Media-Plattformen. Die politischen Diskussionen in Europa über den Schutz von Kindern im Internet werden durch diese Maßnahmen weiter angeheizt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Regulierung im digitalen Raum entwickeln wird und welche weiteren Schritte ergriffen werden, um die Sicherheit und Gesundheit junger Nutzer zu gewährleisten.
Quellen
- [1] TikTok bans ‘unhealthy’ SkinnyTok hashtag after pressure from regulators
- [2] Efforts to protect kids online are gaining traction in Europe
Über den Autor
Der Autor dieses Artikels ist Lukas Schneider, ein erfahrener Wirtschaftsjournalist mit Schwerpunkt auf internationaler Handelspolitik und Technologiemärkten.