Die Zusagen, die Donald Trump während seiner Präsidentschaft gemacht hat, um die brutale Gang MS-13 zu zerschlagen, stehen nun auf der Kippe. Ein neuer Deal mit dem salvadorianischen Präsidenten Nayib Bukele könnte die Bemühungen, die Gang zu bekämpfen, ernsthaft untergraben. Insbesondere die Rückführung führender Gangmitglieder, die in den USA inhaftiert sind, wirft Fragen über die Integrität und Effektivität von Trumps Anti-Gang-Politik auf.
Im Rahmen eines Abkommens, das sowohl die Rückführung als auch finanzielle Anreize umfasst, haben US-Behörden die Verhaftung und Ausweisung von MS-13-Anführern ermöglicht. Diese Entscheidung kam nach einer langen und umfangreichen bundesstaatlichen Untersuchung, die Beweise für eine korrupte Vereinbarung zwischen der Regierung Bukele und der Gang ans Licht brachte.

Hintergründe und Kontext
MS-13, auch bekannt als Mara Salvatrucha, ist eine transnationale Gang, die für ihren brutalen Umgang mit Feinden und Rivalen bekannt ist. Die Gang hat in den letzten Jahrzehnten in den USA, El Salvador und Mexiko einen verheerenden Eindruck hinterlassen, indem sie an zahlreichen Verbrechen und Morden beteiligt war. Eine Analyse der Gangstruktur zeigt, dass die Führungsebene oft aus ehemaligen Mitgliedern besteht, die aus dem Gefängnis entlassen wurden oder durch Absprachen mit den Behörden teilweise von Verhaftungen verschont blieben.
Die Trump-Administration hatte 2017 mit großem Pomp die Initiative zur Bekämpfung von MS-13 ins Leben gerufen. Verheißungen wurden gemacht, um die Gangmitglieder zu verfolgen und inhaftieren zu lassen. Die Behauptungen über die Gefahr von MS-13 wurden häufig in politischen Rhetoriken verwendet, um Maßnahmen zur Einwanderungskontrolle und zur Stärkung der nationalen Sicherheit zu rechtfertigen.
Doch im Jahr 2023 scheinen sich die Dinge zu ändern. Der Deal mit Bukele, dem umstrittenen Präsidenten von El Salvador, der bereits für seine autoritären Tendenzen kritisiert wurde, könnte den gesamten Kurs unterlaufen. Bukele hat einen Gefängnisbau für die Aufnahme von Migranten und verhafteten MS-13-Mitgliedern vereinnahmt und damit die USA um finanzielle Unterstützung gebeten.

Investigative Enthüllungen
Im Laufe einer umfassenden Untersuchung haben Bundesbehörden Beweise gesammelt, die ein Bild von Korruption und Komplizenschaft zwischen der salvadorianischen Regierung und MS-13 zeichnen. Unter den inhaftierten Gangmitgliedern befindet sich Vladimir Arévalo Chávez, bekannt als „Vampiro“, der beschuldigt wird, in mindestens drei Ländern für Mord verantwortlich zu sein. Seine Festnahme im Jahr 2023 galt als großer Erfolg für die US-Behörden.
Überraschend war die Entscheidung der Staatsanwaltschaft, die Anklagen gegen Arévalo und andere Mitglieder der Gang fallen zu lassen. Dies wird als strategischer Schritt angesehen, um sie im Rahmen des Deals mit Bukele schnell zurückzuführen. Die Begründung für diese Entscheidung lautete auf „nationale Sicherheitsbedenken“, was Fragen zu den wahren Motiven aufwirft.
Interne Dokumente zeigen, dass die Verhandlungen zwischen den USA und El Salvador nicht nur um die Rückführung von Migranten und Gangmitgliedern kreisten, sondern auch um finanzielle Unterstützung in Millionenhöhe für Bukeles Regierung. Diese Zahlungen wurden als „Schmiergelder“ bezeichnet, um die Kooperation Bukeles zu sichern und die Schaffung eines Gefängnisses für die Rückkehrer zu finanzieren.

Auswirkungen und Reaktionen
Die Entscheidung, MS-13-Führer zurück nach El Salvador zu schicken, könnte verheerende Folgen haben. Kritiker warnen, dass durch die Rückführung dieser Anführer die Gewalt und Kriminalität in El Salvador weiter angeheizt werden könnten. Die neuesten Daten belegen einen Anstieg der Gewalt in Regionen, in denen MS-13 operiert, und es ist zu befürchten, dass die Rückkehr der Führer die bestehende Ordnung destabilisieren wird.
Auch innerhalb der USA gibt es Besorgnis über die Auswirkungen auf die nationale Sicherheit. Viele Sicherheitsbehörden warnen, dass die rapide Rückführung dieser Gangmitglieder zu einer Wiederherstellung ihrer Netzwerke führen könnte, die auf Gewalt und Drogenhandel spezialisiert sind. Die Zusammenarbeit zwischen der Bukele-Regierung und der Gang könnte als gefährliches Beispiel für andere Länder dienen, die ähnliche Abkommen in Betracht ziehen.
Zukünftige Entwicklungen
Die Situation ist angespannt und könnte in den kommenden Monaten weiter eskalieren. Die Reaktionen aus der US-Politik sind gemischt, wobei einige Politiker die Vorgehensweise der Trump-Administration scharf kritisieren, während andere auf die „nationale Sicherheit“ pochen und die Notwendigkeit betonen, die Migration aus Mittelamerika zu steuern.
Ein weiteres Augenmerk liegt darauf, wie sich die Beziehung zwischen den USA und El Salvador entwickeln wird. Ob Bukele weiterhin als Partner angesehen wird oder ob die USA ihre Unterstützung zurückziehen, könnte nicht nur die politische Landschaft El Salvadors, sondern auch die gesamte Region beeinflussen. Es bleibt abzuwarten, ob die Bemühungen zur Bekämpfung von MS-13 wirklich ernsthaft fortgesetzt werden oder ob diese durch politische Deals und Machenschaften untergraben werden.
In einem Land, das bereits mit extremer Gewalt und Korruption kämpft, stellt sich die Frage, ob echte Fortschritte gegen die Ganggewalt erzielt werden können oder ob die Zusammenarbeit zwischen den USA und El Salvador letztendlich mehr Schaden als Nutzen anrichtet.