Einleitung
Portugal nimmt eine zunehmend proaktive Rolle in der Überwachung seiner maritimen Grenzen ein, insbesondere angesichts der steigenden Aktivitäten russischer Schiffe in seinen Gewässern. Um die maritime Überwachungskapazitäten zu verbessern, zieht die portugiesische Marine in Erwägung, moderne U-Boote aus Südkorea zu erwerben. Dieser Artikel beleuchtet die Hintergründe und möglichen Auswirkungen dieser Entscheidung auf die europäische Sicherheitslage.

Hintergrund der Entscheidung
Die portugiesische Marine sieht sich einem akuten Bedarf gegenüber, ihre Unterwasserstreitkräfte zu modernisieren. Derzeit verfügt Portugal über zwei U-Boote der Tridente-Klasse, die jedoch nicht vollständig betriebsbereit sind. Die NRP Tridente befindet sich seit 2022 in einer umfassenden Überholung, während die NRP Arpão kürzlich mit hydraulischen Systemproblemen zu kämpfen hatte. Dies hat die Diskussion über die Notwendigkeit neuer Unterseeboote verstärkt.

Steigende russische Aktivität
Die Aktivitäten russischer Schiffe vor der Küste Portugals nehmen zu. Der Chef des portugiesischen Marinepersonals, Admiral Henrique Gouveia e Melo, berichtete von einem "zunehmend intensiven Verkehr" russischer Schiffe, einschließlich eines Spionageschiffes, das kürzlich in portugiesischen Gewässern gesichtet wurde [1][2]. Dies stellt nicht nur eine Herausforderung für die nationale Sicherheit dar, sondern erhöht auch den Druck auf die portugiesische Marine, ihre Überwachungsfähigkeiten zu verbessern.

Geplante Anschaffungen
Portugal erwägt den Kauf von zwei neuen leichten U-Booten mit einem Verdrängungsgewicht von 800 bis 1.300 Tonnen. Südkoreas Hyundai Heavy Industries hat angeboten, U-Boote nach den spezifischen Anforderungen Portugals zu entwickeln. Dies könnte eine Anpassung an die bestehenden Tridente-Klasse oder die Entwicklung eines neuen Modells umfassen [3].
Technische Spezifikationen
- Aktuelle U-Boote: NRP Tridente und NRP Arpão
- Verdrängung: 2.020 Tonnen
- Besatzung: 33 Mitglieder
- Autonome Betriebsdauer: bis zu 45 Tage
- Bewaffnung: acht 533 mm Torpedorohre, Harpoon-Anti-Schiff-Raketen
Auswirkungen auf die europäische Sicherheit
Die Modernisierung der portugiesischen Marine könnte nicht nur die nationale Sicherheit Portugals stärken, sondern auch Auswirkungen auf die Sicherheitsarchitektur in Europa haben. In Anbetracht der strategischen Lage Portugals im Atlantik und der Mitgliedschaft in der NATO ist eine verstärkte militärische Präsenz dort von Bedeutung, insbesondere im Hinblick auf die zunehmende militärische Aktivität Russlands [4][5].
Schlussfolgerung
Die Überlegungen Portugals, moderne U-Boote aus Südkorea zu beschaffen, sind ein wichtiger Schritt zur Stärkung seiner maritimen Überwachungsfähigkeiten. Angesichts der sich verändernden sicherheitspolitischen Landschaft in Europa ist es entscheidend, dass Portugal seine Marine modernisiert, um auf die wachsenden Herausforderungen angemessen reagieren zu können.
Quellen
- Russian ships off Portuguese coast "increasingly intense" (The Portugal News)
- Increasingly intense Russian activity along Portuguese coast (Portugal Resident)
- NATO Member Shadows Russian Ships, Submarine in Atlantic (Newsweek)
- Portugal's Small Navy Tracks Rising Level of Russian Activity in Atlantic (Maritime Executive)
- Portuguese waters increasingly crossed by Russian navy ships (Euractiv)
Über den Autor
Lukas Schneider ist ein erfahrener Wirtschaftsjournalist mit Schwerpunkt auf internationaler Handelspolitik und Technologiemärkten. Seine Berichterstattung zielt darauf ab, komplexe wirtschaftliche Themen verständlich zu machen und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft zu beleuchten.