USA bemühen sich um Wiederherstellung des persischen Dienstes von VOA im Zuge des Iran-Israel-Konflikts

Inmitten eines eskalierenden Konflikts zwischen Iran und Israel hat die US-Regierung hastig Schritte unternommen, um den persischen Dienst von Voice of America (VOA) wieder in Betrieb zu nehmen. Dies geschah nach einer Anordnung der...

USA bemühen sich um Wiederherstellung des persischen Dienstes von VOA im Zuge des Iran-Israel-Konflikts

Inmitten eines eskalierenden Konflikts zwischen Iran und Israel hat die US-Regierung hastig Schritte unternommen, um den persischen Dienst von Voice of America (VOA) wieder in Betrieb zu nehmen. Dies geschah nach einer Anordnung der Trump-Administration, die den Dienst im März 2025 stilllegte. Die Rückkehr der Mitarbeiter erfolgt in einem kritischen Moment, da beide Länder sich gegenseitig mit Raketenangriffen überziehen und die Notwendigkeit eines glaubwürdigen Gegenüber zu iranischen Staatsmedien immer dringlicher wird.

Gemäß einer E-Mail, die POLITICO vorliegt, wurden die Mitarbeiter, die während der Schließung auf administrativen Urlaub gesetzt wurden, aufgefordert, sofort ihre Arbeit wieder aufzunehmen. "Ab sofort werden Sie aus dem administrativen Urlaub zurückberufen", hieß es in der Mitteilung der Personalabteilung der U.S. Agency for Global Media. Diese unerwartete Entscheidung wirft Fragen über die Konsistenz und Transparenz der Medienpolitik der USA auf.

VOA Persian service high quality photograph
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Hintergründe und Kontext

Die Schließung des persischen Dienstes von VOA war Teil einer umfassenderen Strategie der Trump-Administration, die darauf abzielte, die Finanzierung und die Programmgestaltung von US-geförderten Medien zu überarbeiten. Durch ein Exekutivdekret vom 15. März 2025 wurde der Dienst offiziell eingestellt. Die Entscheidung fiel in eine Zeit, in der sich die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten zuspitzten und kritische Informationen für die iranische Bevölkerung umso wichtiger wurden.

Die Schließung und spätere Rückberufung der Mitarbeiter spiegelt nicht nur die chaotische Natur der Medienpolitik der USA wider, sondern auch die Herausforderungen, die mit der Bereitstellung von glaubwürdigen Nachrichten in einem von Zensur und Propaganda geprägten Umfeld verbunden sind. Die VOA hat traditionell versucht, als Alternative zu den staatlich kontrollierten Medien Irans zu fungieren, was während der letzten Monate immer schwieriger wurde.

VOA’s persischer Dienst, der aus 75 Vollzeitmitarbeitern besteht, hatte in der Vergangenheit eine Schlüsselrolle in der Informationsbeschaffung für die iranische Bevölkerung gespielt. Doch die Schließung führte zu einem signifikanten Verlust an Reichweite und Glaubwürdigkeit, was durch die Worte von Patsy Widakuswara, einer der Hauptklägerinnen in der Klage gegen die Trump-Administration, unterstrichen wird. "Nach Monaten außerhalb des Äthers haben wir bereits viel Publikum und Glaubwürdigkeit verloren", sagte Widakuswara.

Patsy Widakuswara VOA White House bureau chief professional image
Patsy Widakuswara VOA White House bureau chief professional image

Investigative Enthüllungen

Die Anordnung zur Rückkehr der Mitarbeiter fällt zusammen mit einem dramatischen Anstieg der militärischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und Iran. Am Freitag, dem 12. Juni 2025, gab es Berichte über einen massiven israelischen Luftangriff auf iranische Militärstützpunkte, gefolgt von Raketenangriffen aus Iran auf israelische Städte. In diesem Kontext ist es umso widersprüchlicher, dass die US-Administration zuvor eine große Zahl von Vertragsmitarbeitern entlassen hatte, die für die Berichterstattung über solche Ereignisse unerlässlich gewesen wären.

Ein anonym bleibender Mitarbeiter von VOA äußerte sich dazu kritisch: "Es zeigt, wie idiotisch sie sind, im Einklang mit diesem Muster von Entlassungen und Wiedereinstellungen, das den Steuerzahlern Millionen gekostet hat. Das ist der wahre Betrug, die Verschwendung und der Missbrauch."

Die Entscheidungen der Trump-Administration haben nicht nur die Glaubwürdigkeit der US-amerikanischen Medien geschwächt, sondern auch das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Fähigkeit der Regierung, transparent und verantwortungsbewusst zu handeln, untergraben. Die rückblickende Betrachtung der Entlassungen und die plötzliche Rückberufung werfen grundlegende Fragen zur Effizienz und Verantwortung in der Medienlandschaft auf.

Iran Israel conflict stock photo
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Auswirkungen und Reaktionen

Die Rückkehr des persischen Dienstes von VOA erfolgt in einer Zeit, in der die iranische Bevölkerung dringend Informationen benötigt. Laut Statista stieg die Nutzung digitaler Nachrichtenquellen in Iran in den letzten Jahren erheblich an, insbesondere unter den jüngeren Generationen. Die Schließung des persischen Dienstes hatte dazu geführt, dass viele Menschen sich anderen, weniger zuverlässigen Informationsquellen zuwandten, was die Verbreitung von Fehlinformationen begünstigte.

Die Entscheidung zur Wiedereröffnung könnte also nicht nur eine Rückkehr zu einer glaubwürdigen Berichterstattung bedeuten, sondern auch eine Möglichkeit zur Wiederherstellung des Vertrauens in die US-amerikanische Berichterstattung im Nahen Osten. Dies könnte sich langfristig auf die geopolitischen Beziehungen zwischen den USA und Iran auswirken.

Die Reaktionen auf die Rückkehr des persischen Dienstes waren gemischt. Während einige Mitarbeiter und Unterstützer die Entscheidung als Schritt in die richtige Richtung begrüßten, äußerten Kritiker Bedenken hinsichtlich der Beweggründe der US-Regierung. "Es ist schwer zu glauben, dass diese Entscheidung nicht von politischen Überlegungen getrieben wurde", kommentierte ein ehemaliger Mitarbeiter von VOA.

Zukünftige Entwicklungen

Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie sich die Situation im Nahen Osten weiterentwickelt und wie der persische Dienst von VOA agieren wird. Die Herausforderung liegt nicht nur in der Berichterstattung über aktuelle Ereignisse, sondern auch in der Wiederherstellung des verlorenen Publikums und der Glaubwürdigkeit.

Ein weiterer wichtiger Aspekt wird sein, wie die US-Regierung ihre Medienstrategie anpassen wird, um sicherzustellen, dass solche abrupten Änderungen nicht erneut auftreten. Die journalistische Integrität und die Unabhängigkeit von Staatsmedien sind unerlässlich, um die Glaubwürdigkeit in einem so sensiblen geopolitischen Kontext zu bewahren.

Die Entwicklungen in diesem Bereich sind nicht nur für die Medienlandschaft der USA von Bedeutung, sondern auch für die gesamte Region. Die Bereitschaft der US-Regierung, kritische Berichterstattung zu fördern und zu unterstützen, könnte eine entscheidende Rolle bei der Stabilisierung der Beziehungen zu Iran und anderen Ländern im Nahen Osten spielen.

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